Sühnekreuz Martinskirchen

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Sühnekreuz Martinskirchen

Das Sühnekreuz von Martinskirchen befindet sich westlich des Friedhofs von Martinskirchen, einem Ortsteil der südbrandenburgischen Kleinstadt Mühlberg/Elbe im Landkreis Elbe-Elster. Es ist heute als amtliches Bodendenkmal registriert.[1]

Beschreibung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieses Sühnekreuz besteht aus grauem Sandstein und hat eine Größe von 146 × 98 × 24 cm. Das Kreuz wurde vermutlich als Sühne für einen Mord oder Totschlag aufgestellt.

Sein ursprünglicher Standort befand sich möglicherweise in der Nähe von Brottewitz, wo sich ebenfalls ein Steinkreuz befindet und ein Zweites, welches hier ursprünglich vorhanden war, als verschollen gilt. Das Steinkreuz soll eine Zeit lang als Fußgängerbrücke über den Grenzgraben in Richtung Brottewitz gedient haben und war später verschüttet. Im Jahre 1934 kam es dann an seinen heutigen Standort nahe der Martinskirchener Dorfkirche[2][3]

Weitere Steinkreuze im Stadtgebiet von Mühlberg befinden sich in Altenau und Brottewitz. Ursprünglich befand sich auch in der Liebenwerdaer Straße in Mühlberg ein Steinkreuz. Dieses soll aber bei Pflasterarbeiten an der an der Klostermauer vorbeiführenden Straße verlorengegangen sein.[2]

Sage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Sage berichtet über das Martinskirchener Sühnekreuz, dass es kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg aufgestellt worden sein soll. Der Sage nach war ein als Verschollen gegoltener Bauer aus Altbelgern bei seiner Rückkehr am Grenzgraben von einem Verwandten erschlagen worden sein, der dessen verlassenen Hof angenommen hatte und nun darum fürchtete, es dem Bauern zurückgeben zu müssen. Da den Mörder das schlechte Gewissen plagte, floh er bald nach seiner blutigen Tat und wurde nie wieder gesehen.[4] Einer anderen Version nach, soll er sich in der unweit gelegenen Elbe ertränkt haben.[5]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar hinter dem Sühnekreuz ist eine Stieleiche zu finden. Diese gilt heute als Naturdenkmal und steht ebenfalls unter Schutz. Als Schutzzweck wird vom Landkreis in der Verordnung zur Festsetzung von Bäumen als Naturdenkmale im Landkreis Elbe-Elster vom 21. Juni 2011. angegeben: landeskundlich, Eigenart, Schönheit.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietrich Neuber: Steinkreuze und Kreuzsteine: Inventar Bezirk Cottbus, Cottbus, 1982
  • Die Sage vom Martinskirchener Kreuzstein. In: Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde (Hrsg.): Sagen aus dem Elbe-Elster-Land. Bad Liebenwerda 2015.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sühnekreuz Martinskirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Elbe-Elster (PDF; 875 kB)
  2. a b Georg A. Kuhlins: „Die Steinkreuze des Kreises Bad Liebenwerda“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 579. Bad Liebenwerda 1980, S. 4–9.
  3. Das Martinskirchener Sühnekreuz von bei www.suehnekreuz.de
  4. Die Sage vom Martinskirchener Kreuzstein. In: Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde (Hrsg.): Sagen aus dem Elbe-Elster-Land. Bad Liebenwerda 2015.
  5. Das Martinskirchener Steinkreuz auf der privaten Homepage www.maegel-net.de, abgerufen am 13. September 2017
  6. Verordnung zur Festsetzung von Bäumen als Naturdenkmale im Landkreis Elbe-Elster vom 21. Juni 2011. abgerufen am 29. Januar 2016.

Koordinaten: 51° 29′ N, 13° 12′ O