SEACOM

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SEACOM-Logo

SEACOM ist ein Projekt, welches das südliche und östliche Afrika über Lichtwellenleiter (Glasfaserkabel) mit Europa und Südasien verbindet und damit Breitbandanwendungen wie beispielsweise Internet, HDTV und IPTV ermöglicht. Das System besteht aus einer Kombination von Land- und Seekabeln und hat eine Kapazität von 1280 Gbit/s.[1] Am 23. Juli 2009 wurde die Einsatzbereitschaft im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung in den teilnehmenden Staaten demonstriert.[2]

Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SEACOM befindet sich zu 75 % in Besitz afrikanischer Investoren, die übrigen 25 % hält Herakles Telecom.[3] Die projektierten Gesamtkosten betragen 650 Millionen US-Dollar.[4]

Ostafrika war lange Zeit auf teure und langsame Satellitenverbindungen angewiesen, da es keine Kabelanbindung an das Internet gab.[5] Die Kosten für eine Satellitenverbindung betragen 7500 bis 12.000 US-Dollar pro Mbit/s und Monat. Es wird erwartet, dass die Kosten für eine Verbindung über Glasfaser etwa 500 bis 800 US-Dollar pro Mbit/s und Monat betragen werden.[6]

SEACOM ist neben EASSy (Eastern Africa Submarine Cable System) und TEAMS (The East African Marine System) das dritte Projekt mit ähnlicher Zielsetzung.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb Afrikas sind Südafrika, Mosambik, Madagaskar, Tansania und Kenia über eine geschützte Ring-Topologie untereinander verbunden. Ein zusätzliches Kabelpaar verbindet Südafrika mit Kenia. Diese beiden Kabelpaare haben eine Gesamtkapazität von 1280 Gbit/s.

Zwei weitere Kabelpaare mit einer Kapazität von jeweils 640 Gbit/s verbinden Kenia mit einem PoP in Marseille, Frankreich sowie Tansania mit Mumbai, Indien.

Insgesamt wurden 13.700 Kilometer Unterseekabel verlegt.[5] Als Multiplextechnik kommt das SDH-Verfahren zur Anwendung.[7]

Beschädigung der Infrastruktur im März 2024[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang März 2024 wurden im Roten Meer mehrere Seekabel, die für die weltweite Internet- und Telekommunikation von Bedeutung sind, beschädigt. Der Internetdienstanbieter HGC Global Communications (HGC) aus Hongkong meldete, dass ein Viertel des Datenverkehrs zwischen Asien, Europa und dem Nahen Osten beeinträchtigt sei. Auch SEACOM meldete eine Störung. HGC und SEACOM begannen mit der Umleitung des Datenverkehrs. Nach Angaben des deutschen Betreibers von Internet-Knoten DE-CIX wurden die Kabel beschädigt, nachdem ein im Februar 2024 beschossenes Frachtschiff außer Kontrolle umhergetrieben und zum Monatswechsel mit gesetztem Anker gesunken war. Anfang Februar hatte die Exilregierung des Jemen gewarnt, dass die Terrorgruppe der Huthis einen Angriff auf Unterseekabel plane. Die Huthis hatten zwar zuvor zivile Schiffe im Roten Meer angegriffen, bestritten aber, für die Beschädigung verantwortlich zu sein.[8][9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SEACOM – Brochure 2008@1@2Vorlage:Toter Link/www.seacom.mu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (.pdf, englisch)
  2. SEACOM GOES LIVE (Memento des Originals vom 25. Juli 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seacom.mu (englisch) 23. Juli 2009
  3. SEACOM – Ownership Structure (Memento des Originals vom 7. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seacom.mu (englisch)
  4. SEACOM Closes Financing, Starts Construction of Undersea Fibre Optic Cable (Memento des Originals vom 12. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seacom.mu (englisch) 13. November 2007
  5. a b Science-2Day – Internet in Afrika (Memento des Originals vom 19. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.science-2day.de
  6. ft.com – Kenya signs on for cable broadband link (englisch) 8. Juli 2007
  7. SEACOM – Network Overview (Memento des Originals vom 17. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seacom.mu (englisch)
  8. Torsten Kleinz: (S+) Rotes Meer: Beschädigte Unterseekabel vor jemenitischer Küste wohl kein gezielter Angriff. In: Der Spiegel. 5. März 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2024]).
  9. Unterseekabel im Roten Meer gekappt – steckt die Huthi-Miliz dahinter? In: Der Spiegel. 5. März 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2024]).