SV Empor Berlin

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SV Empor Berlin
Name Sportverein Empor Berlin e. V.
Vereinsfarben blau-weiß
Gegründet 1949
Gründungsort Berlin
Vereinssitz Cantianstraße 24
10437 Berlin
Mitglieder 1700
Abteilungen 9
Vorsitzender Manfred Moritz
Website www.empor-berlin.de

Der SV Empor Berlin ist ein Sportverein im Berliner Bezirk Pankow. Er ging 1990 aus der 1949 gegründeten BSG Empor HO Berlin hervor und zählt ca. 1700 Mitglieder[1], die in den Abteilungen Badminton, Basketball, Fußball, Gewichtheben, Gymnastik, Kraftsport, Schach, Volleyball und Wandern aktiv sind. Etwa 600 Sportler bilden die Abteilung Fußball, die damit den größten Fußballverein im Bezirk bildet. Die Jugendmannschaften spielen fast ausnahmslos in der höchsten Spielklasse des Berliner Fußball-Verbands. Die 1. Herrenmannschaft spielt in der Berlin-Liga und belegte in der Saison 2022/23 den 10. Platz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisches Logo von Empor HO Berlin 1986–1990

Der Verein wurde 1949 als Betriebssportgemeinschaft (BSG) der Handelsorganisation (HO) unter dem Namen BSG HO Berlin gegründet. Anfangs verteilten sich 60 Mitglieder auf die Sportsektionen Boxen, Eislauf, Fußball und Handball. Später kamen Radsport, Rudern und Schwimmen hinzu, sodass schon Ende 1950 die Mitgliederzahl auf 800 angewachsen war. 1951 wurde der polnische Sportverein PKS Zryw Berlin der BSG angeschlossen.[2] Mit der Bildung der Sportvereinigungen wurde die BSG Anfang der 1950er an die SV Empor angeschlossen. Ab 1954 trug sie den Namen BSG Empor Nord Berlin. 1963 kam es zu einem kurzzeitigen Zusammenschluss mit der BSG Aufbau Berlin Nord, der aber nach einem Jahr wieder gelöst wurde. Ab 1978 bis zur deutschen Wiedervereinigung firmierte die Sportgemeinschaft unter dem Namen BSG Empor HO Berlin. Bis 1989 war die Mitgliederzahl auf 4800 angestiegen und es konnten annähernd 250 DDR-Meister- und 400 Berliner Einzel- und Mannschaftsmeistertitel gewonnen werden.

Am 27. Juni 1990 wurde der Sportverein Empor Berlin mit 15 Sportabteilungen und 1290 Mitgliedern, davon 438 Kindern und Jugendlichen, neu gegründet.

Sportarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachfolgend werden die Werdegänge verschiedener Sparten des Clubs geschildert. Die Liste der aufgeführten Sparten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Basketball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Männermannschaft spielt in der 2. Regionalliga Ost, der fünfthöchsten deutschen Spielklasse.

Ehemalige Spieler:

Sascha Leutloff (Jugend)

Boxen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Boxer konnten 3 Mal den DDR-Mannschaftsmeistertitel und Einzeltitel erringen.

Eishockey[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BSG Empor übernahm die Mannschaft der SG Grün-Weiß Pankow, die bei der Austragung der ersten Ostzonenmeisterschaft 1949 Vize-Meister hinter der SG Frankenhausen geworden war. Im Folgejahr wurde man erneut Zweiter hinter Frankenhausen und qualifizierte sich somit für die neue DS-Liga (die spätere Oberliga). In deren Premierenjahr wurde Empor nur Vierter. In der Folgesaison übernahm die BSG Einheit Berliner Bär die Mannschaft und die Ligastartberechtigung von Empor.

Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußball
Spielstätte Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Plätze 500 (Nebenplatz),
19.708 (Hauptstadion)
Cheftrainer Mario Jurcevic
Liga Berlin-Liga
2021/22 6. Platz

Heim
Auswärts

Zu DDR-Zeiten kamen Empors Fußballer nie über die unteren Ligen Ost-Berlins hinaus. Erst gegen Ende der 1980er ging es sportlich aufwärts: 1988 und 1991 erreichte Empor das Finale um den FDGB-Bezirkspokal und 1989 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga, wo sich die Mannschaft bis 1991 halten konnte. Im Zuge der Integration der DDR-Mannschaften in das gesamtdeutsche Ligasystem wurde die Bezirksliga mit der bisherigen West-Berliner Landesliga zusammengelegt. Bis auf eine dreijährige Unterbrechung spielte Empor bis 2008 in der Landesliga. In der Saison 2007/08 gelang nach mehreren Anläufen endlich der Aufstieg in die Verbandsliga (inzwischen Berlin-Liga), in der Empor seitdem spielt.

Seit 2009 ist die Jugendabteilung des SV Empor Berlin Kooperationspartner von Hertha BSC in der Initiative „Kiezkicker“. Diese Zusammenarbeit wurde im Sommer 2013 weiter verlängert.[3] Im Juni 2013 wurde die Fußball-Jugendabteilung vom Berliner Fußball Verband mit dem BFV-Preis für soziales Engagement ausgezeichnet, wozu u. a. die Durchführung von zahlreichen Schul-AGs, die Unterstützung der „Respect Gaymes“ und die Initiierung eines offenen Fußballangebots für Mädchen mit und ohne Handicap im Sportjugendclub Prenzlauer Berg gehört.

Seit 2009 betreibt der SV Empor das Programm Bewegen Begeistert an insgesamt 25 Berliner Schulen und Kitas. 15 Jugendtrainer des SV Empor haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder an den Ballsport heranzuführen und ihre motorischen und koordinativen Fähigkeiten zu schulen. Die Übungsleiter gehen dabei aktiv an Kitas und Schulen heran, um dort wöchentlich eine zusätzliche Bewegungs- und Fußballstunde anzubieten und Turniere zwischen den Kitas und Schulen zu organisieren. Im Dezember 2013 wurden der SV Empor Berlin zusammen mit Fortuna Pankow für das Kita- und Schulprojekt Bewegen Begeistert mit dem Silbernen Stern des Sports ausgezeichnet.[4] Im März 2015 wurde das Projekt vom DFB mit der Sepp-Herberger-Urkunde im Bereich Schule und Verein ausgezeichnet.[5]

Ligazugehörigkeit seit 1989:

Statistik in der Berlin-Liga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Liga (Spielklasse) Platz Sp S U N Tore +/- Punkte Pokal (Berlin)
2008/09 Berlin-Liga (VI) 15/18 34 09 07 18 51:68 −17 34 Achtelfinale (2:5 gegen 1. FC Union Berlin [III])
2009/10 Berlin-Liga (VI) 09/19 36 14 11 11 78:59 +19 53 1. Hauptrunde (1:2 gegen SFC Stern 1900 [VI])
2010/11 Berlin-Liga (VI) 04/18 34 16 07 11 79:57 +22 55 4. Hauptrunde (1:2 gegen VSG Altglienicke [VI])
2011/12 Berlin-Liga (VI) 09/19 36 15 09 12 68:64 0+4 54 3. Hauptrunde (2:3 gegen BFC Tur Abdin [VIII])
2012/13 Berlin-Liga (VI) 14/18 34 12 10 12 59:54 0+5 46 4. Hauptrunde (0:3 gegen BFC Viktoria 1889 [V])
2013/14 Berlin-Liga (VI) 12/18 34 12 06 16 48:53 0−5 42 3. Hauptrunde (1:6 gegen 1. FC Wilmersdorf [VI])
2014/15 Berlin-Liga (VI) 08/18 34 15 04 15 59:63 0−4 49 2. Hauptrunde (1:2 gegen 1. FC Galatasaray Spandau [VII])
2015/16 Berlin-Liga (VI) 07/18 34 17 09 08 77:51 +26 60 1. Hauptrunde (3:5 gegen SFC Stern 1900 [VI])
2016/17 Berlin-Liga (VI) 10/18 34 12 09 13 62:60 0+2 45 Achtelfinale (1:3 gegen FC Viktoria 1889 Berlin [IV])
2017/18 Berlin-Liga (VI) 06/18 34 15 07 12 54:62 0−8 52 3. Hauptrunde (1:0 n. V. gegen Tennis Borussia Berlin [V])
2018/19 Berlin-Liga (VI) 09/18 34 14 05 15 54:58 0−4 47 Achtelfinale (0:4 gegen Tennis Borussia Berlin [V])
2019/20 Berlin-Liga (VI)(1) 09/18 22 10 02 10 43:40 0+3 32 2. Hauptrunde (0:1 gegen Lichtenberg 47 [IV])
2020/21 Berlin-Liga (VI)(1) 13/20 09 02 04 03 09:9 0±0 10 3. Hauptrunde (-:- gegen SV Tasmania Berlin [V])(2)
2021/22 Berlin-Liga (VI) 06/19 36 20 04 12 66:39 +27 54 Viertelfinale (1:3 gegen Berliner AK [IV])
2022/23 Berlin-Liga (VI) 10/18 34 15 01 18 70:66 0+4 46 2. Hauptrunde (0:3 gegen Fortuna Biesdorf [VII])
2023/24 Berlin-Liga (VI) 00/18 1. Hauptrunde (4:5 gegen Fortuna Biesdorf [VII])
(1) 
Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie abgebrochen.
(2) 
Pokalwettbewerb aufgrund der COVID-19-Pandemie abgebrochen.

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraftsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abteilung Kraftsport hatte ihre Blütezeit in den 1970er und 1980er Jahren. Bis 1990 gingen aus ihr die meisten DDR-Meister im Kraftsport (Bodybuilding) hervor. Der bekannteste und erfolgreichste Athlet ist Peter Hensel, der 1986 bei dem IFBB Wettkampf Mr. Olympia den 6. Platz erreichte.

Schach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schachsportler traten in der DDR-Oberliga an. Später war man bis 1998 in der Schachbundesliga und nahm auch am Europapokal teil. Die Weltklassespieler und Ehrenmitglieder des Vereins Wladimir Kramnik (Russland) und Alexander Schirow (Spanien) hatten u. a. Anteil an diesen Erfolgen. In der ewigen Tabelle der Schachbundesliga belegt der SV Empor den 24. Platz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Kimpinsky: 2 Jahresversammlungen im März 2012 – SV Empor hat 1673 Mitglieder! Planung für ein Vereinsheim. In: empor-schach.de. SV Empor Berlin e. V., 31. März 2012, abgerufen am 19. Dezember 2012.
  2. sscbb.de
  3. Erfolgreiche Wiederholung erwünscht. Die Kiezkicker starten in die nächste Runde. Website von Hertha BSC, 25. November 2013; abgerufen am 16. Januar 2014.
  4. Mit Bewegung begeistern. Projekt von Fortuna Pankow und Empor Berlin erfolgreich. (Memento vom 24. August 2014 im Internet Archive) In: Berliner Woche, 5. Dezember 2013; abgerufen am 16. Januar 2014.
  5. SV Empor Berlin mit Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet. Website des Berliner Fußball-Verband, 31. März 2015; abgerufen am 10. April 2015.