Sadłuki

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Sadłuki (deutsch Sadlacken, früher Sadluki[1] und Sadlucki[2]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Mikołajki Pomorskie (Niklaskirchen) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa acht Kilometer südöstlich von Stuhm (Sztum), 17 Kilometer westsüdwestlich von Christburg (Dzierzgoń) und vier Kilometer nordwestlich von Niklaskirchen (Mikołajki Pomorskie).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfeingang (Juli 2022)

Ältere Ortsbezeichnungen sind Sodlok (1244), Sadiluken (1295), Sadluken (1400), Czadelawken (1487), Zedlaucken (1506), Sodelawken (1528), Sadługi (1654) und Sadluki (1773).[3] Im Jahr 1506 besaß der Hauptmann Nickel Spot die Ortschaft, 1591 mit dem Gut Mirahnen zusammen der Kostka von Stangenberg, 1804 mit den Gütern Mirahnen und Michorowo zusammen die Familie Wilczewski.[3]

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Klein Ramsen in die Landgemeinde Sadluken eingegliedert; die Gemeinde Sadluken wurde am 3. Juni 1938 in Sadlacken umbenannt.[4]

Im Jahr 1945 gehörte die Gemeinde Sadlacken zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Sadlacken war dem Amtsbezirk Kalsen zugeordnet.

Im Januar 1945 wurde Sadlacken von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Sadlacken wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Sadłuki“ verwaltet. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde von der polnischen Administration mit wenigen Ausnahmen aus Sadlacken vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf, 13 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[1]
1818 122 adliges Dorf[2]
1852 262 Dorf[5]
1864 283 Dorf, darunter vier Evangelische und 279 Katholiken[6]
1885 259 am 1. Dezember, davon 16 Evangelische und 243 Katholiken[7]
1910 214 Landgemeinde, am 1. Dezember, darunter fünf Evangelische, 208 Katholiken und eine jüdische Person; 189 Personen mit polnischer Muttersprache[8]
1933 253 [9]
1939 223 [9]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Stuhm.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sadluken, Dorf, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Sadluken (meyersgaz.org).
  • Klein Ramsen, Gut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sadłuki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 196 (Google Books).
  2. a b Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 200, Ziffer 166 (Google Books).
  3. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 238 (Google Books).
  4. Amtsbezirk Kalsen (Territorial.de)
  5. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.), Berlin 1856, S. 532 (Google Books).
  6. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 200–201, Ziffer 119 (Google Books).
  7. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1885. Band II: Provinz Westpreußen, Berlin 1887, S. 70–71, Ziffer 63 (Google Books).
  8. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 74–75, Ziffer 62 (Google Books).
  9. a b Michael Rademacher: Kreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 519–520 (Google Books).

Koordinaten: 53° 52′ N, 19° 7′ O