Salvadorihabicht

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Salvadorihabicht

Salvadorihabicht (Megatriorchis doriae)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Gattung: Megatriorchis
Art: Salvadorihabicht
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Megatriorchis
Salvadori & D'Albertis, 1875
Wissenschaftlicher Name der Art
Megatriorchis doriae
Salvadori & D'Albertis, 1875

Der Salvadorihabicht (Megatriorchis doriae, Synonym: Erythrotriorchis doriae) ist eine in Neuguinea vorkommende, bisher wenig erforschte Art der Greifvögel, die zur Familie der Habichtartigen gehört.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Greifvogelart ist ein großer, relativ schlank gebauter Habichtverwandter. Sie erreicht eine Gesamtlänge von 51 bis 69 Zentimeter, wobei Weibchen in der Regel 12 bis 19 % größer als die Männchen sind und sehr viel mehr wiegen. Weibchen können bis zu einem kg schwer werden. Die Flügelspannweite beträgt 88 bis 106 Zentimeter. Der Kopf ist relativ klein, der Schnabel ist kräftig. Die Flügel sind breit und abgerundet, der Schwanz ist lang und am Ende abgerundet. Das Gefieder ist bräunlich und auf dem Rücken, den Flügeloberseiten und der Schwanzoberseite bräunlich. Bauch und Brust sind weißlich mit bräunlichen Streifen. Verglichen mit dem Habicht sind seine Beine kräftiger, die Zehen länger, die Flügel aber kürzer. Die Iris ist dunkel goldbraun gefärbt, die Wachshaut ist schieferblau, Beine und Füße sind graugelb gefärbt. Jungvögel sind heller und leicht rotbraun gefärbt.[1]

Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Salvadorihabicht kommt auf Neuguinea vor und lebt dort in Tieflandregenwäldern bis in Höhen von 1650 Metern, in Mangroven und Sekundärwäldern und ist wahrscheinlich ein Standvogel. Er bleibt für gewöhnlich im Bereich der Baumkronen und segelt kaum oberhalb des Blätterdachs. Über das Verhalten und die Lebensweise des Salvadorihabichts ist kaum etwas bekannt. Er ernährt sich wohl vor allem von Vögeln, darunter auch Paradiesvögel. Außerdem wurde beobachtet, dass die Vögel Wirbellose fraßen. Das hoch in den Baumkronen erbaute Nest besteht aus Zweigen und kleinen Ästen. Die Gelegegröße, die Brutdauer und die Nestlingsdauer sind nicht bekannt.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Art und Gattung wurden 1875 durch die italienischen Naturforscher Tommaso Salvadori und Luigi Maria d’Albertis erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Art wurde zu Ehren des italienischen Naturforschers Giacomo Doria benannt.[2] Die Gattung ist bis heute monotypisch geblieben.[1] Innerhalb der Familie der Habichtartigen (Accipitridae) gehört der Salvadorihabicht zur Unterfamilie Accipitrinae. Seine nächsten Verwandten sind die Arten der Habichtklade (A. gentilis-Artengruppe) aus der nicht monophyletischen Gattung Accipiter und die Weihen (Circus).[3]

Das Kladogramm zeigt die Stellung des Salvadorihabichts in der Unterfamilie Accipitrinae.[3]

 Accipitrinae 



Weihen (Circus)


   

Salvadorihabicht (Megatriorchis doriae)


   

A. gentilis-Artengruppe (Habichtklade)


Vorlage:Klade/Wartung/3

   

A. nisus-Artengruppe (Sperberklade)



   

A. castanilius, tachiro u. toussenelii


   

Erythrotriorchis + übrige Accipiter-Arten




Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die IUCN schätzt den Bestand des Salvadorihabichts als potenziell gefährdet ein. Die Art lebt im Tieflandregenwald von Neuguinea, der in starkem Maße abgeholzt wird. Deshalb geht man von einem kontinuierlichen Rückgang der Art aus.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c S. Debus, G. M. Kirwan, D. A. Christie, J. S. Marks: Doria's Goshawk (Megatriorchis doriae). In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie, E. de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 2018. (hbw.com, abgerufen am 5. Februar 2018).
  2. Tommaso Salvadori: Descrizione dell'Harpyopsis novae guineae, nuovo genere e nuova specie di rapace della sottofamiglia degli Accipitrini, raccolta dal Sig. L. M. D'Albertis nella Nuova Guinea. In: Annali del Museo civico di storia naturale di Genova. Band 7, 1875, S. 682–683.
  3. a b D. P. Mindell, J. Fuchs, J. A. Johnson: Phylogeny, taxonomy, and geographic diversity of diurnal raptors: Falconiformes, Accipitriformes, and Cathartiformes. In: José Hernán Sarasola et al.: Birds of prey. Springer, 2018, ISBN 978-3-319-73744-7, Kapitel 1, S. 3–32.
  4. Megatriorchis doriae in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 10. März 2023.