Sampsigeramiden

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Das Reich der Dynastie in seiner größten territorialen Ausdehnung (nach Warwick Ball)

Die Sampsigeramiden waren eine römische Klienteldynastie, die ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. als Herrscherhaus der Stadt Emesa (heute Homs) bezeugt ist und als solches dort bis in die 70er Jahre n. Chr. belegt ist. Ein früher Angehöriger der Familie könnte auch ein gewisser Iamblichos gewesen sein, bei dem Mitte der 140er Jahre v. Chr. der junge Seleukidenkönig Antiochos VI. in Arethusa (heute Rastan) für einige Zeit lebte.

Der Name der Dynastie leitet sich von Sampsigeramos I. ab, dem ersten nachweisbaren Familienmitglied in Emesa. Der Name Sampsigeramos (griechisch Σαµψιγέραµος) oder Samsigeramos (Σαµσιγέραµος)[1] ist ein arabischer oder aramäischer Name (šmšgrm) und bedeutet „šamaš hat entschieden“.[2]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Grabmal des Sampsigeramos, 1907

Das Grabmal des Sampsigeramos wurde im Jahr 78/79 n. Chr. durch Gaius Iulius Sampsigeramos, wahrscheinlich ein Mitglied der Dynastie, errichtet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl Watzinger: Das Grabmal des Samsigeramos von Emesa. In: Konsthistoriska Sällskapets publikation. Jahrgang 1923, S. 18–43.
  • Henri Seyrig: Antiquités syriennes: 76. Caractères de l’histoire d’Émèse. In: Syria. Band 34, 1959, S. 184–192 (Digitalisat).
  • Richard D. Sullivan: The Dynasty of Emesa. In: Hildegard Temporini, Wolfgang Haase (Hrsg.): Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Band II 8, Walter de Gruyter, Berlin 1977, S. 198–219.
  • Martin Schottky: Emesa. In: Walter Eder, Johannes Renger (Hrsg.): Herrscherchronologien der antiken Welt. Namen, Daten, Dynastien (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 1). Metzler, Stuttgart/Weimar 2004, ISBN 3-476-01912-8, S. 97–98.
  • Andreas Kropp: Earrings, Nefesh and Opus Reticulatum: Self-Representation of the Royal House of Emesa in the First Century AD. In: Ted Kaizer, Margherita Facella (Hrsg.): Kingdoms and Principalities in the Roman Near East (= Oriens et Occidens. Band 19). Franz Steiner, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-515-09715-4, S. 199–216 (Digitalisat).
  • Michaela Konrad: Emesa zwischen Klientelreich und Provinz. Identität und Identitätswandel einer lokalen Fürstendynastie im Spiegel der archäologischen Quellen (= Orient-Archäologie. Band 34). VML Leidorf, Rahden (Westfalen) 2014, ISBN 978-3-89646-664-8.
  • Julia Hoffmann-Salz: Im Land der räuberischen Nomaden? Die Eigenherrschaften der Ituraier und Emesener zwischen Seleukiden und Römern (= Studien zur Alten Geschichte. Band 31). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2022, ISBN 978-3-949189-15-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zu den in den antiken Quellen bezeugten Namensformen siehe Felix Staehelin: Sampsigeramos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I A,2, Stuttgart 1920, Sp. 2226.
  2. Gabriele Ziethen: Namen wie Sterne. Zum Uranius-Graffito aus Linz. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 2001. Linz 2003, S. 395–410, hier S. 404 (ooegeschichte.at [PDF]; mit weiterer Literatur zu dem Namen).