Samuel Ludwig Hartig

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Samuel Ludwig Hartig (meist Ludwig Hartig; * 31. Januar 1790 in Neusalz, Niederschlesien; † 8. Juli 1868 in Züllichau, Neumark) war ein deutscher Orgelbauer in Niederschlesien und der brandenburgischen Neumark.

Firmenmarke an der Orgel von st. Antonius in Neusalz

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Hartig machte zunächst eine Ausbildung als Tischler in Niesky und ging 1808 zu Johann Gottlieb Benjamin Engler nach Breslau, wo er den Orgelbau lernte und ab etwa 1812 als Geselle tätig war. Von 1813 bis 1815 nahm er als Soldat an den Befreiungskriegen teil. 1816 machte sich Ludwig Hartig als Orgelbauer in seiner Heimatstadt Neusalz (heute Nowa Sól) als Orgelbauer selbstständig. 1829 ging er nach Breslau, wo er seinem Lehrmeister Gottlieb Engler beim Bau der Orgel in St. Bernhardin half. Ab 1832 war Ludwig Hartig im neumärkischen Züllichau (heute Sulechów) tätig, wo er bis zu seinem Tod 1868 wirkte.

Sein Sohn Carl Friedrich Ludwig Hartig (1866–1933) wurde ebenfalls Orgelbauer. Von ihm ist allerdings nur eine Aufstellung einer Schuke-Orgel in Züllichau bekannt. Später war er Automechaniker.

Orgeln (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Hartig baute Orgeln in Schlesien, der Neumark und der Niederlausitz. Erhalten sind in Deutschland die Orgel in Zerkwitz und die von ihm erweiterte in Straupitz sowie einige weitere Werke im heutigen Polen. Nicht mehr vorhandene Instrumente sind kursiv gesetzt.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1822 Klemzig, heute Klępsk Dorfkirche I/P 10 2007–2008 restauriert
1825 Glogau, heute Głogów Gymnasium II/P 19 wahrscheinlich nicht erhalten
1829–1831 Breslau, heute Wrocław St. Bernhardin Mitarbeit bei Johann Gottlieb Engler
1832–1833 Züllichau, heute Sulechów Kirche II/P 27
1838 Neusalz, heute Nowa Sól St.-Antonius-Kirche
II/P 24 erhalten[1]
1842–1844 Guben, Niederlausitz Stadtkirche II/P 35 seine größte Orgel, nicht erhalten
1846 Lübben, Niederlausitz St. Nikolai, heute Paul-Gerhardt-Kirche II/P 24 1906 ersetzt durch Schuke
1854 Zerkwitz Dorfkirche II/P 16 erhalten
1860 Guben Klosterkirche II/P 17
1868 Niesky Kirche der Brüdergemeine II/P 8 letztes bekanntes Werk

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang J. Brylla, Uwe Pape: Ludwig Hartig. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017. S. 201f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Orgel Musicam Sacram, mit heutiger Disposition und Fotos (polnisch)