Sand-Tragant

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Sand-Tragant

Sand-Tragant (Astragalus arenarius)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Galegeae
Gattung: Tragant (Astragalus)
Art: Sand-Tragant
Wissenschaftlicher Name
Astragalus arenarius
L.

Der Sand-Tragant (Astragalus arenarius)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tragant (Astragalus) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie kommt in Nord-, Mittel- sowie Osteuropa vor, meist in kleineren, teilweise isolierten Vorkommen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration

Der Sand-Tragant wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist niederliegend bis aufsteigend. Die gefiederte Blattspreite besitzt meist drei bis vier, selten bis zu neun Fiederpaare. Die Fiederblättchen sind linealisch bis lanzettlich.[1]

Blütezeit ist von Juni bis Juli. Der lockere Blütenstand enthält drei bis acht Blüten. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist 4 bis 5 Millimeter lang. Die hell-purpurfarbene, selten weiße Blütenkrone besitzt den typischen Aufbau der Schmetterlingsblütler. Das Schiffchen ist kürzer als die Fahne.[1]

Die aufrechten Hülsenfrüchte sind linealisch und grau behaart, manchmal auch verkahlend.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[2]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Sand-Tragant handelt es sich um einen Hemikryptophyten.[1] Er ist ein Tiefwurzler.[2]

Vorkommen und Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hauptverbreitungsgebiet des Sand-Tragants liegt in Osteuropa. Fundorte des Sand-Tragants gibt es in Schweden, Deutschland, Polen, in der ehemaligen Tschechoslowakei, Belarus, Estland, Litauen, Lettland, im europäischen Teil Russlands, in der Ukraine und auf der Krim.[3] In Mitteleuropa kommt der Sand-Tragant vereinzelt bei Nürnberg und sehr selten in Brandenburg, Mecklenburg und Sachsen vor.

Der Sand-Tragant gedeiht am besten auf kalkhaltigen, lockeren, sandigen Böden, die etwas humushaltig sein sollten. Er besiedelt sonnige und warme Standorte an Wegrändern, Böschungen und in lichten Wäldern. Er kommt vor in Gesellschaften des Verbands Koelerion glaucae, aber auch in denen des Verbands Cytiso-Pinion.[2]

Astragalus arenarius ist bei der IUCN für viele Gebiete seiner Verbreitung als „Least Concern“ = „nicht gefährdet“ gemeldet. In Estland sowie Litauen ist er selten und in Tschechien ist er nur von wenigen isolierten Standorten bekannt. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2010 wurde festgehalten, dass die Bestände zurückgehen.[4] In der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten in Deutschland ist er als stark gefährdet bewertet.[1]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung von Astragalus arenarius erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 759.[3][5] Es gibt drei Homonyme: Astragalus arenarius Lapeyr. (in Histoire Abrégée des Plantes des Pyrénées 1813, S. 429); Astragalus arenarius Pall. (in Species Astragalorum, Tafel 34); Astragalus arenarius O.F.Muell. (in Icones Plantarum ... Florae Danicae Nomine Inscriptum. Kobenhavn, S. 614).[6] Ein Synonym für Astragalus arenarius L. ist Tragacantha arenaria (L.) Kuntze.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage, Band 2, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Sand-Tragant. auf FloraWeb.de
  2. a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 602–603.
  3. a b Astragalus arenarius im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 30. Mai 2014.
  4. Astragalus arenarius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013. Eingestellt von: T. Smekalova, V. Holubec, J. Labokas, Z. Bulińska, V. Melnyk, R. Vögel, 2010. Abgerufen am 30. Mai 2014..
  5. Linné 1753 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. Astragalus arenarius bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 30. Mai 2014.
  7. Datenblatt bei The Euro+Med PlantBase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity - Daten übernommen aus ILDIS.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sand-Tragant (Astragalus arenarius) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien