Sangha (Mali)

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Sangha
Sangha (Mali)
Sangha (Mali)
Sangha
Koordinaten 14° 28′ N, 3° 18′ WKoordinaten: 14° 28′ N, 3° 18′ W
Basisdaten
Staat Mali
Region Mopti
Höhe 518 m
Einwohner 32.513 (2009[1])
Postleitzahl 52065
Blick auf Sangha
Blick auf Sangha
Blick auf Sangha

Sangha (andere Schreibweise Sanga) ist eine Gemeinde im Kreis Bandiagara der Region Mopti in Mali und gilt als das kulturelle Zentrum der Dogon an den Felsen von Bandiagara.

Der Ort liegt etwa 725 Straßenkilometer von Bamako entfernt in 518 m Höhe auf dem Plateau von Bandiagara und umfasst 56 Dörfer.[2] Das administrative Zentrum ist Sangha Ogol Leye. Die Bevölkerung besteht mehrheitlich aus Dogon. Der französische Ethnologe Marcel Griaule hat mehrere Jahre hier gelebt, um das Volk der Dogon zu studieren.[3]

Das Ortsbild ist geprägt durch Lehmbauten der sudanesisch-sahelischen Architektur in Mali. Typisch sind die als Toguna bezeichneten seitlich offenen Palaverhütten der Dogon mit sehr niedrigem Dach.

Am 10. Juni 2019 starben bei einem nächtlichen Terrorangriff auf das zu Sangha gehörende 300-Einwohner-Dorf Sobame Da (auch Sobane-Kou genannt) mindestens 95 Menschen.[4]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sangha liegt in der semiariden Klimazone des Sahel mit zwei Jahreszeiten: Die Trockenzeit zwischen November und Mai und die Regenzeit zwischen Juni und Oktober. Die jährliche Niederschlagsmenge schwankt zwischen 400 und 500 mm und verteilt sich auf nur rund 30 Tage im Sommer.[2]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft ist der dominierende Wirtschaftsfaktor in Sangha. Charakteristisch für die Gegend ist der Anbau von Zwiebeln und Hirse. Die Viehzucht betrifft Schafe, Ziegen und Esel.

Eine weitere wichtige Einnahmequelle der Bevölkerung ist der Tourismus, da Sangha das touristische Zentrum für Ausflüge in das Dogon-Land ist. Als Folge der Konflikte in Nordmali und der damit verbundenen Reisewarnungen[5] sind die Besucherzahlen jedoch stark zurückgegangen.[6]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anne Wodtcke, Gerhard Göttler, Thomas Baur: Westafrika – Band 1: Sahelländer. 5. Auflage. Reise Know-How Verlag Därr, Hohenthann 2000, ISBN 3-89662-001-0, S. 423–425.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sangha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. INSTAT: Ergebnisse des Zensus 2009 (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/instat.gov.ml (PDF; 957 kB)
  2. a b Plan de securité alimentaire commune rurale de Sangha@1@2Vorlage:Toter Link/fsg.afre.msu.edu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Commisariat à la Sécurité Alimentaire (CSA), Dez. 2006, PDF (französisch). Abgerufen am 3. Oktober 2014.
  3. A. Wodtcke, G. Göttler, T. Baur: Westafrika - Band 1: Sahelländer 5. Auflage 2000, S. 425.
  4. Massacres au Mali : une attaque "terroriste". In: bbc.com. BBC News Afrique, 10. Juni 2019, abgerufen am 4. Februar 2024 (französisch).
  5. Mali: Reise- und Sicherheitshinweise Auswärtiges Amt. Abgerufen am 3. Oktober 2014.
  6. Das Dogonland - Eine Touristenregion am Rande des Abgrunds? (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mali-infos.blog.de Mali-Informationen. Abgerufen am 3. Oktober 2014.