Sans Souci

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Die Ruinen des Palais Sans-Souci erheben sich südlich über dem Städtchen Milot auf Haiti.

Es wird allgemein angenommen, dass der Name (französisch für Ohne Sorge) und die Bauweise des Schlosses dem Schloss Sanssouci des Preußenkönigs Friedrich II. in Potsdam nachempfunden sind. Eine andere Theorie besagt, dass das Schloss nach Jean-Baptiste Sans Souci, Anführer eines Rebellentrupps in der haitianischen Revolution benannt wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Palast ließ nach der Unabhängigkeit Haitis König Heinrich I. von Haiti von 1810 bis 1813 erbauen. Für das damalige Haiti war das Bauwerk mit verschwenderischer Pracht ausgestattet und hatte eine Fußbodenkühlung. Diese bestand aus einem Röhrensystem, das von einem Gebirgsbach durchflossen wurde.

Schloss Sans Souci wurde 1842 bei einem schweren Erdbeben zerstört und nicht wieder aufgebaut. Heute ist die deckenlose Ruine dem tropischen Regen und der Sonne ausgesetzt. Zusammen mit der nahe gelegenen Zitadelle La Ferrière wurde Sans Souci 1982 zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gauvin Alexander Bailey: Der Palast von Sans-Souci in Milot, Haiti (ca. 1806–1813). Das vergessene Potsdam im Regenwald. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-422-07466-8.
  • Michel-Rolph Trouillot: Silencing the past. Power and the Production of History. Beacon Press, Boston, 1995, ISBN 0-8070-4310-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sans Souci – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
  • Gabriele Gerner-Haudum: Schloss Sans Souci auf Haiti. In: ansichtssachen.de. Archiviert vom Original am 4. März 2016;.
  • Cornelius Wüllenkemper: Höfische Traumwelt in den Tropen – Sanssouci in Haiti. (mp3-Audio; 8,9 MB; 9:42 Minuten) In: Deutschlandfunk-Kultur-Sendung „Zeitfragen Magazin“. 7. Juli 2021;.

Koordinaten: 19° 36′ 16,9″ N, 72° 13′ 6,9″ W