Sappi Alfeld

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blick über das Leine-Wehr zum Verwaltungssitz von Sappi Alfeld

Sappi Alfeld ist der Firmennachfolger eines Anfang des 18. Jahrhunderts in Alfeld gegründeten Papierherstellers. Als GmbH ist das heutige Unternehmen Teil der global agierenden Sappi Fine Paper Group.[1] Am Standort Mühlenmasch 1 an der Leine werden vor allem gestrichene und ungestrichene Spezialpapiere sowie Verpackungen produziert.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1860er Jahre-Fotografie der Fabrik der Gebr. Woge
Einfahrt auf das Firmengelände am Walter-Gropius-Ring
Der Fabrikschornstein im Stadtbild

Die 1706 im Hochstift Hildesheim zur Zeit des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg gegründete Papiermühle[3] wirkte rund eineinhalb Jahrhunderte als Manufaktur, bis sie im Zuge der Industrialisierung im Königreich Hannover 1851 ihre erste Papiermaschine in Betrieb nahm.[1]

1882 begann das Unternehmen mit der Produktion von Zellstoff.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Papiersack-Herstellerin Sachsa GmbH übernommen, 1965 der Papierverarbeiter Landré GmbH[1] in Gronau. Damit erzielte die Ende der 1960er Jahre als Aktiengesellschaft unter dem Namen „Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau, vormals Gebr. Woge“ AG und mit etwa 1000 Beschäftigten vor allem in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) liefernde Firma einen Jahresumsatz von rund 100 Millionen DM. Der damaliger Schwerpunkt unter dem Generaldirektor und Vorstandsvorsitzenden Willy Eyberg[4] im Produktportfolio lag auf Verpackungs-, holzfreien Druck- und Schreibpapieren sowie technischen und Spezialpapieren.[3]

Nach der Übernahme der Schwäbische Zellstoff AG im Jahr 1987 wurde das Alfelder Unternehmen 1992 in die Sappi Group integriert, im Folgejahr 1993 die zuvor angekauften Firmen Sachsa und Landré wieder veräußert. Nach der Integration in die globale agierende Sappi Fine Paper Group firmierte das Werk Alfeld zunächst als Sappi Alfeld AG, später als Sappi Alfeld GmbH.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Kotte: 240 Jahre Alfelder Papiergeschichte : eine Chronik der Hannoverschen Papierfabriken Alfeld-Gronau vormals Gebr. Woge; aus Anlass ihres 75jährigen Bestehens als Aktiengesellschaft. 1872–1947, [Alfeld]: [Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau], [1947]
  • Hans Kotte (Mitarb.): Endlose Bahn. Zum 250jährigen Bestehen, Alfeld/Leine: Hannoversche Papierfabriken Alfeld/Gronau vormals Gebr. Woge, 1956
  • Heinrich Böll (Verf.), Roswita Sittmann (Zeichnungen): Der Wegwerfer, Handsatz mit Bembo-Schrift auf Algrofin-Edeloffset, Alfeld-Gronau: Hannoversche Papierfabriken, 1958
  • Hannoversche Papierfabriken. 3220 Alfeld (Leine). Arbeit und Leistung eines führenden Unternehmens der deutschen Papierindustrie (= Stätten deutscher Arbeit), Berlin: Europa-Pressedienst Tischert, [circa 1970]
  • Manfred Hanke et al.: Das Papier-Stammbuch. 275 Jahre Hannover Papier, Hrsg.: Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau Aktiengesellschaft, Alfeld/Leine: Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau, [ca. 1981]
  • Sven Erik Tornow: Sicherheit ist Trumpf. Dachflächensanierung bei Sappi Alfeld GmbH, in: Industriebau. Architektur, Technik, Management. Publikationsorgan der Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI), 53. Jahrgang (2007), Heft 4, S. 42–44
  • Großinvestition für Kapazitätserweiterung, illustrierter Artikel zum Umbau der PM2 zur Produktion von Spezialpapieren für Verpackungszwecke, in: Wochenblatt Papierfabrikation, Bd. 141 (2013), Nr. 9, S. 644–645
  • Die neue PM2. Hochwertige SAPPI-Spezialpapiere aus Alfeld (= Aktuelle Papier-Rundschau Sonderbeilage vom März 2014), Heusenstamm: Keppler Medien Gruppe P. Keppler Verlag GmbH & Co KG, März 2014
  • 300 Jahre Papierfabrik Alfeld. Sappi Alfeld GmbH, in: Wochenblatt Papierfabrikation, Bd. 134, Heft 14–15 (2006), S. 866–868

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archivalien von und über Sappie Alfeld und die Hannoverschen Papierfabriken, vorm. Gebr. Woge finden sich beispielsweise

  • im Niedersächsischen Landesarchiv (Abteilung Hannover) als Akte Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau mit dem Schwerpunkt des Gewerbeaufsichtsamtes Hildesheim zum Thema Arbeitszeit für die Laufzeit von 1940 bis 1954, Archivsignatur NLA HA Nds. 362 Hildesheim Acc. 2007/038 Nr. 17[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: SAPPI-Papierfabrik Alfeld (Leine) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e o. V.: Geschichte des Werks Alfeld auf der Seite sappi.com [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 29. Juli 2023
  2. o. V.: Alfeld Mill, Startseite des Unternehmens [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 29. Juli 2023
  3. a b Hannoversche Papierfabriken, in: Niedersachsenlexikon (1969), S. 151
  4. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 286.
  5. Angaben über das Archivinformationssystem Arcinsys Niedersachsen Bremen

Koordinaten: 51° 59′ 6,2″ N, 9° 49′ 17,2″ O