Sarat Chandra Das

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Sarat Chandra Das, C.I.E., Photo aus Journey to Lhasa and Central Tibet[1]
A Tibetan-English Dictionary with Sanskrit Synonyms (1902)
Yunton Dorje - aus seiner Publikation "Contributions on Tibet", in: Journal of the Asiatic Society of Bengal Vol. LI (1882)

Sarat Chandra Das (bengalisch শরৎচন্দ্র দাশ Śaratcandra Dāś; geb. 1849 in Chittagong; gest. 1917) war ein indischer Gelehrter der tibetischen Sprache und Kultur, Spion und Abenteurer, Sprachwissenschaftler und buddhistischer Gelehrter, der durch seine beiden Reisen nach Tibet bekannt wurde und in Darjeeling wirkte. Das war Mitglied des Bengal Educational Service und der Asiatic Society of Bengal.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarat Chandra Das wurde 1849 in Chittagong in Ostbengalen geboren, das heute Teil von Bangladesch ist. Er studierte Bauingenieurwesen am Presidency College in Kalkutta. Im Jahr 1874 wurde er zum Direktor der Bhutia Boarding School de Darjeeling in Darjeeling ernannt. In Darjeeling begann er unter der Anleitung des örtlichen Lamas Orgyen Gyatsho[Anmerkung 1] (o rgyan rgya mtsho) Tibetisch zu lernen. Mit diesem besuchte er unter anderem das tibetische Kloster Trashilhünpo und andere Orte.

Sarat Chandra Das arbeitete von 1881 bis 1904 für die Regierung von Bengalen als Übersetzer aus dem Tibetischen. Im Jahr 1892 gründete er die Buddhist Text Society.

Eine Zeit lang arbeitete er als britischer Spion und reiste nach Tibet, um im Rahmen des sogenannten Great Game Informationen über die Russen, Chinesen und Tibeter zu sammeln.

Als Spion ging er zweimal nach Lhasa: 1879 für sechs Monate und 1881 für vierzehn Monate. Die Berichte, die er während dieser Expeditionen schrieb, wurden 1902 unter dem Titel Journey to Lhasa veröffentlicht.

Als die Gründe für seinen Tibet-Besuch aufgedeckt wurden, erlitten einem Bericht von Laurence Austine Waddell zufolge viele der Tibeter, die sich mit ihm angefreundet hatten, schwere Repressalien.[2]

Neben diesen Reiseberichten schrieb Das spirituelle und wissenschaftliche Traktate und stellte ein Wörterbuch der tibetischen Sprache zusammen (Tibetan-English Dictionary: With Sanskrit Synonyms, 1902, Calcutta University).[3] Sein Haus, die Lhasa Villa, steht heute noch in Darjeeling.[4]

Der Historiker Paul K. Johnson erklärte, dass Das mit Henry Steel Olcott, dem Mitbegründer und ersten Präsidenten der Theosophischen Gesellschaft, zusammentraf.[5]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard M. Jaffe: Seeking Sakyamuni: South Asia in the Formation of Modern Japanese Buddhism. 2019 (Online-Teilansicht)
  • Paul K. Johnson: The Masters Revealed: Madame Blavatsky and the Myth of the Great White Lodge. State University of New York Press, Albany, 1994
  • Sarat Chandra Das: Journey to Lhasa: The Diary of a Spy, Speaking Tiger Books 2017

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sarat Chandra Das – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Sarat Chandra Das – Quellen und Volltexte (englisch)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. französisch Ugyen Gyatso

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Digitalisat
  2. Laurence Austine Waddell, Lhasa and Its Mysteries: With a Record of the Expedition of 1903–1904, Cosimo, Inc., 2007, S. 79: "The ruin thus brought about by the Babu's visit extended also to the unfortunate Lama's relatives, the governor of Gyantsé (the Phal Dahpön) and his wife (Lha-cham), whom he had persuaded to befriend Sarat C. Das. These two were cast into prison for life, and their estates confiscated, and several of their servants were barbarously mutilated, their hands and feet were cut off and their eyes gouged out, and they were then left to die a lingering death in agony, so bitterly cruel was the resentment of the Lamas against all who assisted the Babu in this attempt to spy into their sacred city."
  3. vgl. Lobzang Mingyur Dorje
  4. Sarat Chandra Das
  5. Paul K. Johnson (1994) (zit. nach Jaffe, S. 79)