Satuelle

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Straße des Friedens, links denkmalgeschützte Häuserzeile Nr. 1, 3, 7, 9; rechts die Sankt-Petrus-Kirche
Kriegerdenkmal vor der Kirche
Gasthof

Satuelle ist ein Ortsteil der Stadt Haldensleben im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2017 hatte der Ort 411 Einwohner.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Satuelle liegt nördlich von Haldensleben an der Straße von Haldensleben nach Uthmöden. Westlich des Orts verlaufen Ohre und Mittellandkanal. Südlich von Satuelle liegen das Gut und Schloss Detzel, nördlich der Wohnplatz Meiersmühle. Östlich erstrecken sich die Waldgebiete der Colbitz-Letzlinger Heide mit dem Forsthaus Lübberitz.

In der Umgebung Satuelles liegen auch die Stellen mehrerer historischer Wüstungen: nördlich Lauke, östlich Groß- und Klein Hermsleben, Tentzenhage und Kulitz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1229 als Szatenwelle.[2] 1557 wurde in Satuelle die Reformation eingeführt. Historisch gehörte Satuelle zur preußischen Provinz Sachsen, doch lag das Dorf direkt am braunschweigischen Amt Calvörde.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort war bis 1. Januar 1992 eine eigenständige Gemeinde und wurde dann nach Haldensleben eingemeindet. In Satuelle existiert ein Ortschaftsrat, der Ortsbürgermeister ist Mario Schumacher.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markantestes Bauwerk im Ort ist die bis auf die Zeit der Romanik zurückgehende Sankt-Petrus-Kirche. Westlich von ihr befindet sich ein Kriegerdenkmal. In Satuelle stehen noch weitere Gebäude unter Denkmalschutz. In der Hauptstraße sind es die Gebäude Nr. 25, Fachwerkwohnhaus aus der Zeit um 1880/1900, Nr. 30/32, Fachwerkbauernhof aus der Zeit ab 1802, Nr. 35, städtisch wirkender, verklinkerter Gasthof aus den 1920er Jahren und 37/39, Fachwerkgebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. In der Straße des Friedens stehen die aus der Zeit um 1880 bis 1900 stammende Häuser 1, 3, 7 und 9 nördlich der Kirche unter Denkmalschutz. Auch das Pfarrhaus (Nr. 6) und der 1860/70 entstandene dreiseitige Bauernhof (Nr. 23) sind denkmalgeschützt. Außerhalb des Dorfes steht die Gutsanlage des Gutes Detzel sowie das Schloss Detzel unter Schutz.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort geboren wurde der Schriftsteller, Pädagoge und Volkskundler Heinrich Christoph Ferdinand Pröhle (1822–1895). Sein Vater war der von 1821 bis 1828 als Pfarrer in Satuelle tätige Schriftsteller Heinrich Andreas Pröhle (1797–1875).

In Satuelle lebte der Mitbegründer der DDR-Bürgerrechtsbewegung Neues Forum und Ehrenvorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt von Bündnis 90/Die Grünen, Hans-Jochen Tschiche.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mathias Köhler: Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 10.1, Ohrekreis (I), Altkreis Haldensleben. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-86568-011-9, S. 144 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Satuelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. haldensleben.de: Einwohnerstatistik: Bevölkerungszahl in Haldensleben gestiegen. Abgerufen am 2. November 2021.
  2. Bock: Heimatkunde des Kreises Neuhaldensleben. Kommissionsverlag E. Zabel, Neuhaldensleben 1920, S. 129

Koordinaten: 52° 20′ N, 11° 23′ O