Sayago (Zamora)

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Sayago
Die Lage der Comarca Sayago in der Provinz Zamora
Die Lage von Sayago in der Provinz Zamora
Basisdaten
Staat: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Zamora
Hauptort: Bermillo de Sayago
Fläche: 1.484,60 km²
Einwohner: 7.415 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 5 Einw./km²
Gemeinden: 24
Landschaft am Duero bei Fermoselle
„Keltischer Stier“ (verraco) in Villardiegua
Burgfelsen und Kirche von Peñausende
Trockensteinmauer bei Peñausende

Sayago bezeichnet ein historisches Gebiet und eine knapp 1500 m² große Verwaltungseinheit (comarca) mit weniger als 8.000 Einwohnern im Südwesten der Provinz Zamora in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León im Nordwesten Spaniens nahe der Grenze zu Portugal.

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwischen ca. 40 und 60 km (Fahrtstrecke) von der Stadt Zamora entfernte Comarca liegt im äußersten Südwesten der Provinz in Höhen von etwa 650 bis 750 m. Die südliche Grenze bilden der auch zur Provinz Salamanca gehörende Fluss Tormes bzw. die Almendra-Talsperre; der Duero begrenzt das Gebiet im Nordwesten, Norden und Nordosten. Das gemäßigte Klima der hügeligen und waldreichen Landschaft wird stärker als in anderen Teilen der Provinz vom Atlantik beeinflusst; die Niederschlagsmengen (ca. 650 mm/Jahr) sind deshalb deutlich höher.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits in prähistorischer Zeit folgten Jäger und Sammler dem Lauf der Flüsse, doch waren die ersten Siedler wahrscheinlich Kelten oder Keltiberer vom Stamm der Vettonen; diese hinterließen die weit über die Grenzen Spaniens hinaus bekannten monolithischen Tierfiguren (verracos). Die Römer eroberten das Gebiet im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr., wohingegen Westgoten und selbst die Mauren keinerlei Spuren hinterließen. Nach der Rückeroberung der besetzten Gebiete durch die Christen (reconquista) im 11. Jahrhundert folgte eine Phase der Wiederbesiedlung (repoblación) durch die Könige von León; die ersten namentlichen Erwähnungen von Saliago oder Salagu stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Böden waren wegen der ausreichenden Regenfälle vergleichsweise fruchtbar. Teilweise waren sie steinig und demzufolge nur als Viehweiden für Rinder (siehe Sayaguesa), Esel, Schafe und Ziegen geeignet; in einigen Orten (z. B. in Pereruela oder Roelos) entwickelte sich seit dem ausgehenden Mittelalter zusätzlich eine umfangreiche Keramikproduktion und so hatte das Gebiet zeitweise um die 20.000 Einwohner.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Einwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Cod INE Postleitzahl
Alfaraz de Sayago 127 73,02 2 49005 49177
Almeida de Sayago 414 76,37 5 49008 49210
Argañín 74 12,64 6 49012 49251
Bermillo de Sayago 1.002 189,55 5 49023 49200
Cabañas de Sayago 143 49,77 3 49031 49709
Carbellino 176 32,79 5 49037 49211
Fariza 487 90,40 5 49064 49213
Fermoselle 1.128 68,13 17 49065 49220
Fresno de Sayago 156 64,51 2 49077 49216
Gamones 94 13,49 7 49088 49251
Luelmo 155 36,34 4 49101 49215
Mayalde 169 43,71 4 49115 49718
Moral de Sayago 258 67,04 4 49124 49254
Moraleja de Sayago 290 33,70 9 49126 49177
Moralina 227 20,90 11 49131 49253
Muga de Sayago 340 36,42 9 49136 49212
Peñausende 361 95,02 4 49149 49178
Pereruela 521 160,69 3 49152 49280
Roelos de Sayago 138 54,99 3 49180 49211
Salce 89 34,86 3 49183 49211
Torregamones 240 37,07 6 49221 49252
Villadepera 183 30,11 6 49240 49250
Villar del Buey 529 134,23 4 49264 49240
Villardiegua de la Ribera 114 28,85 4 49265 49250
Comarca Sayago 7.415 1.484,60 5 –  – 

Viele größere Gemeinden bestehen aus mehreren Weilern (pedanías) mit jeweils nur etwa 50 bis 300 Einwohnern; größter Ort ist Fermoselle mit etwa 1.200 Einwohnern.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den vielfältigen Naturschönheiten gibt es auf dem Gebiet von Almeida de Sayago den – allerdings nur schlecht erhaltenen – megalithischen Dolmen del Casal del Gato sowie mehrere romanische Dorfkirchen (einige davon mit Freskenresten → Literatur + Weblink) und einige, meist jedoch in den diversen Grenzkriegen mit Portugal zerstörte, Burgen (z. B. in Peñausende). Auch die ländlichen Steinplattenstege sowie die vielen Trockensteinmauern (cortinas) sind erwähnenswert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ana González Obeso, Raquel del Cura Sancho: Estudio y Documentación de Conjuntos de Pinturas Murales en la Comarca de Sayago (Zamora). ISBN 978-84-616-9300-9 (spanisch, Download [PDF; 45,0 MB; abgerufen am 27. April 2021]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sayago – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien