Schafkopf-Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Schafkopf-Sprache bezeichnet eine Vielzahl von Sonderausdrücken, die hauptsächlich beim Kartenspiel Schafkopf angewendet werden. Diese sind für Außenstehende meist nicht verständlich. Oftmals werden assoziative bis derbe Begriffe verwendet. Meckern, schimpfen und granteln gehören zum Schafkopfspiel und sind gewissermaßen das Salz in der Suppe. Im folgenden einige übliche Redewendungen.[1][2]

Notiz zur Aussprache: Die hier aufgeführten Ausdrücke werden überwiegend in der Transkription der altbairischen Mundart wiedergegeben, wiewohl die gängigsten Begriffe natürlich über ganz Bayern verbreitet und somit auch im ostfränkischen, schwäbischen und hessischen (Aschaffenburg, Odenwald) Dialektkontinuum zu finden sind. Regionale Spezialitäten werden als solche ausgewiesen.

Kartennamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigennamen der Ober und Unter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsch Schafkopf-Sprache
Eichel-Ober der Alte (bairisch da Oide), der, den keiner kann, der is hoch, des is ned da Gleansde (fränkisch für: „das ist nicht der Kleinste“), der höchste in Bayern, der Josef
Gras/Grün-Ober der Blaue, Grüne, des Peterl(e), der Schinder-Hansl, der Jäger, der Laubige, der Biber, der Trommler
Herz-Ober der Rote, Herzer, Fuchs, Lump, Bremser-Dirk (verhindert drei Laufende), Erdbeer-Schorsch, Bardolio (Aschaffenburger Region), Schindahans (Niederbayern)
Schell(e)n-Ober der Runde, der Schiache (der Häßliche), (Schelln-)Buckel(ige), Mehlhaans, Glöbberer, Gelbe, Braune, Bunte, der Schlamberde (fränkisch für: „der Schlampige“), Scheißer, der Nie-Stach, die späte Bremse (verhindert gerade nicht mehr die drei Laufenden)
Eichel-Unter der Alte Unter (bairisch da Oide unda), der Wensel, der Junge (anlehnend an den Eichel-Ober)
Gras/Grün-Unter der blaue Unter, der Pfeiffer

Eigennamen der Asse bzw. Säue[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsch Schafkopf-Sprache
Eichel-As Eichel-Sau, die Alte (bairisch de Oide), die 1, die Waldschnepfe, Waldsau, Haus-Sau, poetisch: De oide dreibt de Buam zam, dahoam liagts, mit da Oidn geht’s aufs Waldfest, Oide mach an Buckl, Alte Liebe rostet nicht, auf Alte raus mit Matz, mit da Oidn bist guat ghoitn, alte ramsige Eischel, mit da Oidn is ka Sünd, d’Mama, „I spiel mit der dahoim“ (Allgäu), die Rotbusch-Fotzn (Bezug auf Eichhörnchen, Oberfranken)
Gras-As Gras-Sau, die Blaue, alte Frau Landrat, Gärtnerin, d’Blue Mary Lu, die Blausäure, Förster-Christl, die 2, Bäckerwam, Dolores, Adria, das Blumenstöckerl, Stadtparkliesl, Cordon Bleu (Auf die Cordon), Donau, Mannschaft (Anlehnung an den TSV 1860 München), Abdellaoue (Verballhornung von „Auf die Blaue“), Bsufferne, die Salat-Bärbel, Försterin/Forstmeisterin (mit der Blauen, der Genauen/da wirst schauen, Blau-Sau is Hausau!, Wie ist der Mann? – Blau ist der Mann! usw.), mit der Blauen, der Genauen, mit der Mannschaftsaufstellung (Anlehnung an die ehemalige Stadionzeitschrift des TSV 1860 München)
Herz-As (ohne spezielle Bezeichnung, da sie nicht gerufen werden kann), die Rote, als Trumpfschmiere manchmal ’s Pfund
Schellen-As Schellen-Sau, die Runde, Kugel, Kugelbauersophie/-theres [Oberbayern], die 4, Bum(b)s/Pumpe/Bumbl, Bumskugel, Bucklerte, Hundsgfickte, Geldsau, Dümmste, Schlass, Benzin-Resi/Sau, Lump(-ate/-ige), Schlechterne, Schellige, die wo die Bauern ’zammtreibt, der Sauhund (sowie eine Vielzahl sehr bildhafter Bezeichnungen wie z. B. de wo da Hund dromhockt, der Hund flackt drauf [Schwaben], Hundaufghockte [Oberbayern], Hund auf Sau [Aschaffenburg], Doggie, Bäber-/Odlmannsgwadschn [Mittelfranken]), Christbaumkugelsau, Schwanzeldrahtsaufi, Kuglbäurin, Hannes-Sau, Rapunzel, as Stodlfenster, die Firabechere

Einige andere Kartennamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsch Schafkopf-Sprache
Zehner Eisenbahner, Schwellnhupfa
Neuner, Achter, Siebener (Spatzen auch Farbkarte beim Solo) Spatzen, Nichtser, Lusch(e)n, Leere, Zwiebeln, Hupen, Faule, Deppen
Asse und Zehner Schmier(age), Volle, Lange, Ganzer
Ober (beim Wenz: Unter) Bauern, Herren, Speisenträger, Buckel, Haxn, Harte
Unter (und Ober) Wenzen, Buam, Eichel-Unter = „Beisser“, Schellen-Unter = „Flying Her(r)mann“
ein Ober oder Unter, der die Kette der Laufenden bei der Gegenpartei unterbricht Bremser, Billigmacher, Zahlbremse, Laufbremse, Uhrenbremse (Allgäu)
Eichel- und Grasober zusammen Hochzeit
Ass, Zehner (und König) derselben Farbe Einundzwanzig (Fünfundzwanzig)
Karte der Farbe Eichel Eichhorn
Herz König Max(i)
Eichel Sieben Soacher, Spitz (Übernahme aus dem Kartenspiel „Wattn“)
Schellen Sieben Belle, Welle (Übernahme aus dem Kartenspiel „Wattn“)
Schellen Acht Senf, Oschboa, Bimbel

Spielbezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsch Schafkopf-Sprache
keine Spielansage weg/weiter/weitweg (als Variation auch: Weiber), servus/tschüs, zua, ford (die tun was), wei-tout (weidu), im Stile einer Spielansage: „Ich habe ein weiter!“ oder „Ich bin weiter!“ (oft auch nur gestisch durch Abwinken angedeutet)
Spielansage „daad scho“ (so wie der aus „Tod in Venedig“), i spui, i daad (spuin) – ich würde (spielen), i(ch) würd’, i däs (Schwaben), Spülung, Spielung, Spieletto, Interesse, a Noudigs
Normalspiel Spelunkn, a Bisserler wos geht scho, a kloans, i kant, Spielzeug, i häd a Spüll, auf die (Bumbl, Blaue, Alde…)
mit der Eichel-Sau Oide, häif zoin! zur Not! (Oberfranken), Alte Hilf!
Wenz Einen (zum Weinen), Wenn er gang, Wenz no scho gwonna wär, Wenn’s recht is’/nix ausmacht/nix kost/ned stört, AdWenz, Gustav (z. B. Gras Gustav), Wendo, Wendolin, Wenzlinger, Wenzeslaus, Stanislaus Wenzinger (Stani), Wenz saa mou (Mittelfranken), die Glannen („Kleinen“) stechen, Nur die Unter, Quendolin (Allgäu), Spiele Einen (Allgäu)
Geier Giggärigie, Kerwas-Wenz, Nur die Ober
Solo Silo, Sticht, bricht (z. B. „Herz bricht“), prügelt (z. B. „oache prügelt“)
Eichel-Solo Oache sticht, Oache fressn d’Sai, Eikkelen stekkelen, Eich hoid da Deifi (Teufel)
Gras-Solo Gras/Grün/Blau/Blatt sticht, A Grians in d’Suppm, Grünes Gras frisst der Has’, Grün/Blau scheißen die Gäns’ im Monat Mai/in Wien, Grün ist die Heide, Grün wie mein Haar, Wennst nei Brennnessl’n neilongst, Auf d’Fregatten
Herz-Solo Herz sticht, Herzlich lacht die Tante, ein herzliches (Allgäu), Herz im Leib verzage nicht
Schell(e)n-Solo Schell(e) sticht, Schellinski war ein Pole, Schelln für die Schnelln, Schella wiad’ Wella („Schellen wie die Wellen“), Wennst auf’n Baggn griggst, Schell’n zum verprell’n, A Schelln ko’st ham, Auf die Kugeln
Tout A Karte oda a stückle Holz
Einverstanden basst, guat, gääht, dua zua, ’s Recht (oft auch nur gestisch durch Abwinken angedeutet)
Stoß Schuss, Kontra, Spritze, mit Musik, mit Beilage, Pumpe, Touché(r), Bums, drauf ana, tsè, 25 Öre dagegen, Wichse, damit’s was kost’. da klatsch i da oine
Stock Pott, Pinke, Henna

Sonstige Ausdrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige „offizielle“ Ausdrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schafkopf-Sprache Deutsch
Blatt genereller Ausdruck für die aktuellen Karten
Abspatzen sich einer Farbe freimachen
Schmieren, Mach ihn/nan fett! dem Partner hohe Augen (Asse und Zehner) zugeben
Auf die Käffer/Dörfer, aufs Land Ankarten von Farben.
Augen Punkte
Schneider weniger als 30 (31 als Spieler) Punkte am Ende des Spiels
schwarz keinen Stich gemacht haben
Ausspieler, erster Mann, auf eins der das Spiel eröffnende Mitspieler
Mittelhand, zweiter/dritter Mann, auf zwei/drei die hinter dem Ausspieler an Position 2 und 3 sitzenden Mitspieler
Hinterhand, letzter Mann, hinten der letzte hinter dem Ausspieler sitzende Mitspieler
davonlaufen, untendurch spielen, unterspielen, jodeln Ausspielen der Ruffarbe „unter der Sau“ durch den Gerufenen, wenn dieser 4 oder 5 Karten der Ruffarbe besitzt
Fehlfarbe Farbe, die der Solospieler zusätzlich zu der als Trumpf bestimmten Farbe hat (außer As)
Gegenspieler Nichtspielerpartei
Spielmacher Spielansager
Mitspieler Partner des Spielmachers
Brunzkartler, Brunzkater, Brunsbuh, Brunskartler, Bieselbruder Ersatzspieler, der einspringt, wenn ein Spieler auf die Toilette muss
Kurzer Weg Spielmacher oder Gegenspieler sitzt direkt hinter dem Ausspieler
Langer Weg Spielmacher oder Gegenspieler sitzt Hinterhand

Verschiedenes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schafkopf-Sprache Deutsch
schmieren dem Partner hohe Augen (Asse und Zehner) zugeben; als Schmier können allerdings – richtig gesetzt! – alle möglichen Karten fungieren
„Die geht/läuft!“ „Laufsau!“ Kommentar, wenn beim Suchen der Sau diese sticht, d. h. – entgegen der Absicht des Suchers – nicht abgestochen wird
nimma stecha sich sicher sein, dass man alle Stiche macht
durch schwarz gespielt
zwiebeln (neizwiebeln usw.), sieben (acht, neun) Augen für Kenner keine Punkte (Neuner, Achter, Siebener) zugeben
zumachen (der macht’s zu usw.) 61 (bzw. 60) Augen erreichen
blank nur eine Karte einer Farbe (oder nur einen Trumpf) besitzen
besetzt zwei Karten einer Farbe besitzen
lang(e Farbe)/Fahne/Flöte/Fackel mehr als 2 Karten einer Farbe besitzen (Gegensatz auch: Kurze Farbe)
Bauernsprechstunde/„Dan mir Wattn?“/Radfahrerei (verbotene) verbale Spielbeeinflussung
Kindergeld Zusatztarif für laufende Ober
a Spritzn hast schneller wie a neue Mützn, g’spritz is glei Versuch der Verunsicherung des Gegners vor der Spielansage
kurz vor’m Loch verreckt/verhungert, vor da Haustür/vorn Abort in d’Hosn gschissn/bieseld, Luft ausganga äußerst knapp verloren
Zange, Gewehre zum Rathaus, Gemma, d’Schling aufbaut man sitzt Hinterhand und macht die letzten Stiche
der fünfte Mann g’hört untern Tisch,
dem Kiebitz ist kein Spiel zu teuer,
du machst doch scho beim Zuaschaugn Fehler
Zuschauer haben ruhig zu sein
ohne Alten net zu halten/ironisch: Stechts ’n zam; Antwort: Wart, i hoid glei as Messa/ironisch: I glaub den kann I, „Wer den sticht, kommt in d’Buid-Zeidung“, des san Waschl! Kommentar zum Einsatz des Eichel-Obers
was ma ko, soll ma do; Trumpf wegschmeißn und ned stechn is a Sünd’, den hau i oba vom Moped, der sticht a grod oamoi, des is mei Jüngster! Kommentar zu einem (teuren) Trumpfstich
größer werden’s von selber, mit die Gloana ziagt ma die Groß’n Kommentar zum Ausspiel eines kleinen Trumpfs
Z’gloa sans glei Kommentar zum Stechen eines Trumpfs
Bauernsterben (is koa Verderben), Bauerntreffen, Bauernleich, Oberreiten, Gipfeltreffen Zusammentreffen mehrerer Ober in einem Stich
Mit am Unter gehst need unter,
a Unter fällt net nunder,
so ein Unter tut ein/wirkt oft Wunder!,
Der Unter macht’s munter!, Sau, König, Unter – konn koana drunter
Kommentar zum Ausspiel eines Unters
Der Rote ist ein Hund kommentiert die Tatsache, dass der Herz-Ober oft zu unmotiviertem Legen verleitet
An Keni leid’s, vier Aug’n sans a
Schmierst ned viel und schmierst ned wenich – schmierst an Kenich!
Kommentar zum (halbherzigen) Schmieren eines Königs
ned mehra ois’a wert is, kost neifurzn/hieschpotzn a, der glangt da niad! Kommentar zum Einstechen mit einem kleinen Trumpf
luarn beobachten des Spielablaufs von außenstehenden Dritten bzw. beim Mischen in die Karten schauen
gesperrt Man hat ein gutes Rufblatt, jedoch keine Ruffarbe (= keine Farbe ohne As)
wasch dir d’Händ/de Finger!,
du host doch an toten Vogel in der Daschn!,
wasch da mal dei Händ’,
host du gstopft?!
Beschwerde an den Kartengeber, wenn das Blatt schlecht ist
nur Zwiebeln/Soße etc. auf der Hand haben, a richtige Lett’n auf der Hand, lauter Mümmler gibst ma heit ein schlechtes Blatt haben
Omablatt/-spiel, totes Spiel, Gaberseeer, Stützstrumpf-Solo/-Wenz, Spiel mit der Bettkappen sehr gutes Blatt bzw. unverlierbares Solo
mit voller Hose kann jeder stinken/der hot die Händ’ voll Bratzn! Kommentar zu besagtem Omablatt (s. o.)
Olympiastich Stich mit 40 oder mehr Punkten
vo jädm Hof an Hund,
in jedm Dorf a Maibaam,
von jeder Sau a Worscht
von jedem Dreck ein Muster
auf keiner Farbe frei sein
die erstn Pflauma san madig/erster Gwinn macht Beidl dünn/erster Gwinn machts Sackl gring/ s erschde Gwenna ghert de henna beschreibt die Erfahrung, dass der Gewinner am Beginn des Abends am Ende oft doch verliert
da hat si scho amoi einer totg’mischt/im Nachbardorf hams oam d’Karten aus de Händ’ operiert/neilich hams oan ausgrobn, der hod immerno gmischt/Ja bist den du aus Gebertsham?/glei fanger die Kartn as brenner a/in Chicago is der Mischerfriedhof! Kommentar zu sehr ausführlichem Mischen
Quod lux lux – was licht, licht/wos liggt, des bickt/was licht, bicht/Tisch hoat Recht gespielte Karten dürfen nicht mehr zurückgenommen werden
laß die Toten ruhen/was liegt, ist tot/was de tisch gefress hot abgeschlossene Stiche dürfen nicht mehr eingesehen werden
Dann ab zum Urologen!, Waschen! Kommentar nach Ansage eines „Eichel sticht“
Wurmannsquick, Weinzierlein, Rosenheim, Seckmauern, Detter, Laibarös, Schmerb, Uetzing, Hoppachshof, Zdummzumbrunznbrunn, Handthal, Hinterschoaßbislbach usw. Standorte fiktiver Schafkopf-Akademien („da muasst amal an Kurs belegen“, „Ab nach Uetzing in die Kartschule!“)
Kartn in ehrliche Händ / Immer der, der frogt Antwort auf Frage „Wer muss geben“, wenn man dran ist
Klupp’ eigentlich verbotenes Anzeigen, dass man eine Farbe frei ist
Black Jack das Spiel ist bzw. wird schwarz gewonnen
Entsetzlich Die gewonnene / verlorene Summe beträgt 1,60 Euro (Allgäu)
A Herz hod a jeder, und wer koans hod is a Lump, Hans oder Peter, Herz hat jeder Aufforderung an den Gegner, gefälligst Herz zuzugeben, und nicht zu stechen (nur wenn Herz kein Trumpf ist)
Drei und Schneider, scho geht’s weida! Vier und nicht, verziagt’s da ’s Gsicht! / Vier und nicht, ein Gedicht! Kommentare zur Berechnung von drei Laufenden plus Schneider, bzw. von vier Laufenden und Schneider-Schwarz am Ende eines Spiels
Der eine zieht, der andre schleift. / Der eine draht (dreht), der andre schleift. (wie beim Messerschleifen) Die zwei Partner während eines Rufspiels stehen früh fest und stechen abwechselnd, speziell auch durch abwechselndes Anspielen von Farben, die der Mitspieler frei ist, die aber durch die Feinde zugegeben werden müssen (oder mangels Trumpf nicht mehr gestochen werden können).
Einmal hoch und einmal nieder ist der Arsch vom Onkel Frieder / Tante Frieda / Einmal groß, einmal klein, dann muss das Spiel gewonnen sein Die zwei Partner während eines Rufspiels spielen abwechselnd einen hohen und einen niedrigen Trumpf aus.
Coburgern / Böhmisch Kartn / Böhmisch Rückwärts Ein Spieler spielt entgegen der üblichen Spielweise z. B. bei einem Sauspiel und tut so, als ob er die Ruf-As hätte, obwohl er sie nicht hat und versucht dadurch die Gegner zu täuschen.
Holzkirchner-Eröffnung Der Spieler spielt, als ersten Spielzug wenn er selbst erster Mann ist, die Farbe der gesuchten Sau mit einem blanken Zehner an, was je nach Blatt ein großes Risiko darstellt
Des is für’s Volk! Kommentar bei der eigenen Spielansage, um ausdrücken, dass man nicht stark ist. Wird manchmal auch zur Verwirrung genutzt.
Griechisch-römische-Eröffnung Mit dem ersten Zug die Mitspieler bewusst mit einer anderen Farbe in die Irre führen (Allgäu).
Spiele Einen-Durch ohne Vier Gepflegte Redensart aus dem Allgäu um die Gegner einzuschüchtern und bezüglich der Laufenden in die Irre zu führen.
Rennsau Bezeichnung für das Farb-As, welches die angespielte Farbe sticht
Da war der Schnee-Ober/Holz-Unter im Spiel! Kommentar wenn ein eigentlich schon verloren geglaubtes Spiel doch noch gewonnen wird. Schnee-Ober bzw. Holz-Unter gelten dabei als mysteriöse Trümpfe, die eben nur bei besonderen Spielen auftreten.
Buckel-Wenz Bezeichnung für einen besonders aussichtslosen Wenz. Unabhängig davon, ob er letztlich doch gewonnen wird oder nicht.
A Besn Bezeichnung für unbespielbare Karten
A Hund Als Hund bezeichnet man ein Spiel, bei dem der Spieler schon vor Beginn weiß, dass ein sehr hohes Risiko besteht, dieses Spiel zu verlieren.
A Fred Durchaus ambitionierter jedoch nicht zu gewinnender Wenz
Bei am Wenz/Geier kommen Ässe! Nach einem Wenz/Geier meist angesagter Spruch, da der Einzelspieler beim Anspielen eines Asses des Gegners Farbe zugeben muss.
Deppal-Klopfa / Kili-Klopfa Bezeichnung für ein Legen/Klopfen, welches als unnötig oder taktisch unklug erachtet wird.
Ma muss die Stiche net machen, ma muss se nur machen könna Aussage, wenn der Mitspieler bereits so hohe Trümpfe spielt, dass man seine hohen Trümpfe aufsparen kann.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schafkopfisch-Deutsch im Bayerischen Rundfunk (Memento vom 15. Dezember 2009 im Internet Archive)
  2. Schafkopfweisheiten der Schafkopfschule e. V.