Schellbachstreifen

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Ein Schellbachstreifen ist ein breiter weißer Milchglasstreifen auf der Rückseite einer Bürette, auf dem sich ein 1 mm schmaler, farbiger (meist blauer) Längsstreifen befindet, der den Flüssigkeitsstand in der Bürette durch zwei sich treffende Pfeilspitzen visuell anzeigt. Dieser optische Effekt wird durch den Meniskus der Flüssigkeitsoberfläche in der Bürette verursacht. Dadurch wird die Ablesegenauigkeit verbessert.[1][2]

Die Benennung geht zurück auf den deutschen Mathematiker und Physiker Karl Heinrich Schellbach (1805–1892).

Besteht die Bürette aus einem kreiszylindrischen Glasrohr, so erscheint der unterhalb des Flüssigkeitsmeniskus befindliche Teil des Schellbachstreifens gegenüber dem über dem Meniskus verbreitert. Dies liegt an der Vergrößerungswirkung des gefüllten Zylinders. Im Falle von Wasser oder wässrigen Lösungen ist der Vergrößerungsfaktor ziemlich genau zwei. Dies lässt sich mit Hilfe der Abbildungsgleichungen bei Lichtbrechung an einer einzelnen zylindrischen Fläche quantitativ erfassen. Nimmt man die Rohrwand als dünn an, so berechnet man die laterale Vergrößerung des gefüllten Zylinderrohrs zu

Hierbei ist der Radius des Rohres und bezeichnet den Abstand des Objekts im Rohr von der Vorderwand. ist der Brechungsindex der Flüssigkeit. Für Wasser im Sichtbaren ist . Da sich der Schellbachstreifen an der Rückwand des Zylinderrohrs befindet, gilt , so dass .

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siegfried Ebel und Hermann J. Roth (Herausgeber): Lexikon der Pharmazie, Georg Thieme Verlag, 1987, S. 583–584, ISBN 3-13-672201-9.
  2. Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 5: Pl–S. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1987, ISBN 3-440-04515-3, S. 3707.