Schengerholzbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schengerholzbach
Bühlsbach
Oberlauf Schengerholzbach in Broicher Wald, rd. 300 m unterhalb Quellbereich, von Vogelherdweg, Blick flussauf; Januar 2018

Oberlauf Schengerholzbach in Broicher Wald, rd. 300 m unterhalb Quellbereich, von Vogelherdweg, Blick flussauf; Januar 2018

Daten
Gewässerkennzahl DE: 27699396
Lage Niederrheinische Bucht

Deutschland


Ruhrgebiet

Flusssystem Rhein
Abfluss über Ruhr → Rhein → Nordsee
Quelle im Uhlenhorst (Teil des Broich-Speldorfer Waldes)
51° 23′ 51″ N, 6° 50′ 12″ O
Quellhöhe 80,7 m ü. NHN[1]
Mündung östlich Broich in die RuhrKoordinaten: 51° 25′ 7″ N, 6° 52′ 16″ O
51° 25′ 7″ N, 6° 52′ 16″ O
Mündungshöhe ca. 37 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 43,7 m
Sohlgefälle ca. 8,9 ‰
Länge 4,9 km[2]
Einzugsgebiet 5,207 km²[3]
Abfluss[3]
AEo: 5,207 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
9,24 l/s
59,48 l/s
11,4 l/(s km²)

Der Schengerholzbach ist ein knapp fünf Kilometer langer, feinmaterialreicher, karbonatischer Mittelgebirgsbach bei Mülheim an der Ruhr. Er ist ein südwestlicher und linker Zufluss der Ruhr.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Quelle bis zur Teilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schengerholzbach entspringt im Broich-Speldorfer Wald auf einer Höhe von 80,7 m ü. NHN bei einem Forsthaus nordwestlich der K 4 (Großenbaumer Straße). Seine Quelle liegt im Landschaftsschutzgebiet-Broich-Speldorfer Wald und Lintorfer Mark.

Der Bach fließt zunächst stark begradigt gut dreihundert Meter in nordwestlicher Richtung durch den Wald, knickt dann scharf nach Nordosten ab, verlässt kurz darauf das Landschaftsschutzgebiet und betritt das 35,70 ha große Naturschutzgebiet Schengerholzbachtal.[4] Der Bach läuft nun in ost-nordöstlicher Richtung etwa einen Kilometer durch das Naturschutzgebiet. Er wechselt dann nach Südosten, verlässt kurz darauf das Naturschutzgebiet und tritt in das Landschaftsschutzgebiet Bühlsbachtal und Schengerholzbach ein. Er kreuzt gleich danach abermals die K 4 und zieht dann am Südwestrand des Mülheimer Stadtteils Saarn entlang. Nach ungefähr einen halben Kilometer teilt sich der Schengerholzbach (bei Bach-Km 2,9) in zwei Arme auf ().[5]

Hauptstrang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die etwa zwei Kilometer lange, östliche und linke Abzweigung ist der Hauptstrang des Schengerholzbachs.

Der Bach behält zunächst seine Richtung bei und durchfließt im Landschaftsschutzgebiet eine Feuchtwiese mit Seggen- und Röhrichtbeständen. Er quert dann zweihundert Meter später die K 10 (Nachbarsweg), wechselt danach seine Laufrichtung nach Nordosten und zieht durch eine teils parkähnliche Grünanlage. Bei der St. Elisabethkirche speist er einen kleinen Teich. Etwa zweihundert Meter bachabwärts nimmt er auf seiner linken Seite den aus dem Nord-Nordwesten von Saarnberg kommend und zuletzt verdolten Bühlsbach (GKZ 276993964) auf.[6] Ab dort trägt der Schengerholzbach selbst auch die Bezeichnung Bühlsbach.[7]

Östlich des Frombergs verschwindet der Bach von der Oberfläche und fließt unterirdisch verrohrt in nord-nordöstlicher Richtung durch Saarnberg. Er kreuzt dabei zunächst den Nachbarsweg und dann die Alte Straße, zieht dann verdolt unter der Bundesstraße 223 (Düsseldorfer Straße) in nördlicher Richtung durch das dortige Gewerbegebiet.

Er nimmt auf seiner linken Seite noch den unterirdisch verrohrten Heubach (GKZ 2769939662) auf[8] und mündet schließlich südöstlich des Steinbruchs Rauen auf einer Höhe von ungefähr 37 m ü. NHN verdolt und von links in die aus dem Südosten heranziehende Ruhr.

Nebenstrang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schengerholzbach
Gewässerkennzahl DE: 275864244
Flusssystem Rhein
Abfluss über Wambach → Dickelsbach → Rhein → Nordsee
Ursprung Abzweigung nördlich von Mülheim-Oemberg
51° 24′ 6″ N, 6° 51′ 7″ O
Quellhöhe 57,5 m ü. NHN
Mündung westlich von Oemberg
51° 23′ 27″ N, 6° 50′ 55″ O
Mündungshöhe ca. 50 m
Höhenunterschied ca. 7,5 m
Sohlgefälle ca. 5,8 ‰
Länge 1,3 km

Die gut einen Kilometer lange, südliche und rechte Abzweigung ist der Nebenstrang des Schengerholzbachs.

Der Bach fließt zunächst in südlicher Richtung durch eine waldähnliche Landschaft. Nördlich des Nachbarswegs verschwindet der Bach in den Untergrund ab und passiert Oemberg unterirdisch verrohrt und taucht dann am Südrand der Ortschaft wieder an der Oberfläche auf.

Er fließt danach durch Mischwald, läuft dann etwa hundert Meter östlich an einen Reiterhof vorbei, durchfließt noch die Weiers Heide und mündet schließlich nördlich der Markenstraße auf einer Höhe von ungefähr 50 m ü. NHN von recht in den aus dem Osten kommenden Wambach.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 5,207 km² große Einzugsgebiet des Schengerholzbach liegt in den Lintorfer Sandterrassen und wird durch ihn über die Ruhr und den Rhein zur Nordsee entwässert. Ein Nebenstrang (GKZ 275864244) entwässert über den Wambach und den Dickelsbach in den Rhein.

Das Einzugsgebiet grenzt

  • im Osten an das des Mühlenbachs, der in die Ruhr mündet
  • im Süden an das des Wambachs
  • und im Norden an das des Ruhrzuflusses Speldorfer Bach.

Das Einzugsgebiet ist im Bereich des Oberlaufs zum größten Teil bewaldet und ansonsten überwiegend besiedelt.

Zuflüsse und Abzweigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schengerholzbach [GKZ 275864244] (rechte Abzweigung), 1,3 km[9]
  • Bühlsbach [GKZ 276993964] (links), 0,7 km[9]
  • Heubach[10] [GKZ 2769939662] (links), 0,6 km[9]

Natur und Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schengerholzbach ist namensgebend für das Landschaftsschutzgebiet Bühlsbachtal und Schengerholzbach (LSG-4507-0007).

Die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet berichtete 2011 über Vorkommen der Dorngrasmücke und des Waldlaubsängers am Bach.[11] Seit 2000 ist der Amerikanische Riesenaronstab als Neophyt am Bach nachgewiesen.[12]

Die Verfüllung einer Schießsportanlage mit Schutt und Schlacken führte 2000 zu erheblichen Bedenken der Umweltvereine.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Kessler, Richard Brinkert, Ulla Troost, Markus Fabri, Werner Wiersch et al.: Beiträge zur Gewässergüte Mülheimer Fließgewässer Teil II. Haubach – Horbach – Schengerholzbach – Schönebeckerbach – Zinsbach. 1. Aufl. – BUND KG Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr. 1987.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Topographisches Informationsmanagement
  2. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise) mit hinzugeladener Gewässerstationierungskarte
  3. a b Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
  4. Naturschutzgebiet Schengerholzbachtal (MH-011)
  5. Teilung des Schengerholzbachs@1@2Vorlage:Toter Link/www.elwasweb.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf ELWAS
  6. Der Bühlsbach auf ELWAS
  7. Der Schengerholzbach trägt die Bezeichnung Bühlsbach auf ELWAS
  8. Karte LAWA-Fließgewässertypen - Blatt West
  9. a b c Eigenmessung auf ELWAS
  10. Bezeichnung nach der Karte LAWA-Fließgewässertypen - Blatt West
  11. Biologische Station Westliches Ruhrgebiet: Jahresbericht 2011.
  12. Renate Fuchs, Herfried Kutzelnigg, Guido Benno Feige, Peter Keil: Verwilderte Vorkommen von Lysichiton americanus Hultén & St. John (Araceae) in Duisburg und Mülheim an der Ruhr. Jan 2003
  13. Anfrage an den Umweltausschuss, Rat Mülheim an der Ruhr, 2000