Scheremetew-Palais

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Scheremetew-Palais
Einer der Paraderäume

Der Scheremetew-Palais oder Scheremetew-Palast (russisch Шереметевский дворец) ist ein Palast in Sankt Petersburg (Russland). Der Palast wird auch als „Fontänenhaus“ (russisch Фонтанный дом) bezeichnet, weil er früher zahlreiche Brunnen aufwies.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für seine Verdienste im Nordischen Krieg schenkte Peter der Große 1712 dem Feldmarschall Boris Petrowitsch Scheremetew ein Grundstück am Fluss Fontanka, worauf Schermetew eine Reihe Holzhäuser errichten ließ.

An Stelle dieser Gebäude erbaute sein Sohn Pjotr Borissowitsch Scheremetew in den 1740er Jahren nach Entwürfen Sawa Tschewakinskij, einem Schüler Rastrellis,[1] einen einstöckigen Palast, der später mit einem zweiten Stock ergänzt wurde. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert beherbergte der Palast auch ein Theater und ein Krankenhaus. Der Nordflügel entstand 1867 nach Entwürfen Nicholas Benois. Bis 1917 war der Palast im Besitz von fünf Generationen der Familiendynastie Scheremetew.

Nach der Revolution wurde in dem Haus ein Museum eröffnet, das private Kunstgegenstände der Scheremetews aus dem 18. bis 20. Jahrhundert zeigte. Bis 1931 war es Teil der Historischen Abteilung des Russischen Museums. Bis 1954 bewohnte die bedeutende russische Lyrikerin Anna Achmatowa einen Teil des Palastes.[2] Heute befindet sich das Anna-Achmatowa-Museum in einem Seitenflügel des Gebäudekomplexes.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 59° 56′ 7″ N, 30° 20′ 44″ O

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Edda Neumann-Adrian, Michael Neumann-Adrian: ADAC Reisef hrer Plus St. Petersburg. ADAC-Verlag, 2007, ISBN 978-3-89905-554-2 (google.de [abgerufen am 4. Januar 2020]).
  2. Elena Kuzʹmina: Anna Achmatowa: ein Leben im Unbehausten. Rowohlt Berlin-Verlag, 1993, ISBN 978-3-87134-058-1 (google.de [abgerufen am 4. Januar 2020]).
  3. Christine Hamel: Russland: von der Wolga bis zur Newa: Moskau und Goldener Ring, St. Petersburg und Karelien, Nowgorod, Pskow und Kasan. DuMont Reiseverlag, 1998, ISBN 978-3-7701-4300-9 (google.de [abgerufen am 4. Januar 2020]).