Schloss Astrup

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Schloss Astrup
Staat Deutschland
Ort Belm
Entstehungszeit Hochmittelalter
Burgentyp Niederungsburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall, keine Reste
Ständische Stellung Niederadel
Geographische Lage 52° 19′ N, 8° 10′ OKoordinaten: 52° 19′ 8,4″ N, 8° 9′ 32,5″ O
Schloss Astrup (Niedersachsen)
Schloss Astrup (Niedersachsen)

Das Schloss Astrup war ein Rittergut und ehemalige Burganlage nordöstlich der Gemeinde Belm im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ursprung von Schloss Astrup geht vermutlich in das Hochmittelalter zurück. 1090 schenkten die Edelherren Edelhard und Liudolf ihre hiesigen Güter der Osnabrücker Kirche. Das Gut war dann im Besitz von Ministerialen des Bistums Osnabrück, denn ab 1186 wird eine Familie von Astrup erwähnt. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts war das Gut geteilt, einen Teil, der 1402 als Burg bezeichnet wurde, besaß die Familie von Dumpstorp. Der andere Teil, der 1412 auch als Burg bezeichnet wurde, gehörte der Familie von Brinke. 1510 waren beide Teile in den Händen der Familie von Münster wieder vereinigt, die den Besitz 1534 an Franz von Halle verkauften. Von 1570 bis 1677 saßen hier die Herren von Heyden. Nach weiteren komplizierten Besitzerwechseln kam Gut Astrup 1819 in bürgerliche Hand.

Vermutlich bestand die ursprüngliche Burganlage aus einer Motte. An der Einmündung des Nußbaches in den Belmer Mühlenbach ist auf einer Karte von 1842 ein als „Burgplatz“ bezeichneter, rundlicher Hügel von ca. 80 m Durchmesser eingezeichnet, der offenkundig von einem Graben umgeben war. Im 19. Jahrhundert sind noch Wälle und Reste eines Turmes rechts des Belmer Baches oberhalb der Mühlteiche beobachtet worden, dies sind vermutlich die Reste einer spätmittelalterlichen Anlage. Eine zweite Ortsverlagerung erfuhr die Anlage, als von 1855 bis 1858 nordwestlich davon ein umgräfteter Gutshof errichtet wurde, der nach dem Zweiten Weltkrieg dem Erdboden gleichgemacht wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. F. Schöningh, Osnabrück 1930. Nachdrucke: Wenner, Osnabrück 1965, S. 127–131 (online UB Bielefeld]); Wenner, Osnabrück 1982; Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-384-0.
  • Gerd-Ulrich Piesch: Verschwundene Turmhügelburgen im Osnabrücker Land auf alten Karten. In: Heimat-Jahrbuch für Osnabrück-Stadt und -Land 1987, S. 59–64.
  • Friedrich-Wilhelm Wulf, Wolfgang Schlüter: Archäologische Denkmale in der kreisfreien Stadt und im Landkreis Osnabrück (= Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens. Reihe B: Inventare Heft 2). Hahn, Hannover 2000, S. 254 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag von Stefan Eismann zu Astrup in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts