Schloss Ostramondra

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Herrenhaus 2015
Remise
Wallgraben 2020
Wallgraben 2020
Garten
Blick Richtung Norden auf Garten und Hohe Schrecke
Das Schloss 2007
Das Schloss in der Sammlung nach Alexander Duncker, um 1867/68
Grab des Generalmajors Dedo von Krosigk

Das Schloss Ostramondra steht in der Gemeinde Ostramondra auf einer ehemaligen Wasserburg am Zusammenfluss des Flüsschens Schafau und dem Krebsbach im Landkreis Sömmerda in Thüringen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grafen zu Stolberg stand das Recht zu, Hans Knauth 1461 mit dem Rittergut und 1700 Morgen Land zu belehnen,[1] was eine wirtschaftliche Grundlage zur Pflege der Wasserburg war. Die adlige Familie Knauth hatte Ostramondra bis 1596/1612 im Lehnsbesitz. Es folgten als Besitzer von Schloss und Rittergut die Tangels, ab 1708 Heinrich von Bünau, ab 1770 von Sperling, ab 1829 Schubart sowie dessen Enkel von Müller-Schubart. Aus dieser Familie heiratete eine Tochter in die Familie von Krosigk ein.

Im April 1945 besetzte die US-Armee den Ort. Auch das Schloss wurde besetzt und der letzte Gutsherr Karl-Dedo von Krosigk (1889–1975) und dessen Schwester Elisabeth (1892–1946) ausquartiert. Nachdem die Amerikaner Anfang Juli 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht abgelöst worden waren, wurden die Krosigks entschädigungslos enteignet.

1684 stand ein Wolf Friedrich von T(h)angel zu Ostramondra als kriegerischer Vormund der Sybilla Justine von Tümpling zur Seite.[2] Um 1669 ist ein Caspar Friedrich von Thangel zugleich als Erbe der Hauptsitz seiner Familie in Denstedt, respektive seine Söhne Christoph Friedrich und Ernst Friedrich von Thangel urkundlich.[3] Von 1772 bis 1829 stellte die Familie von Sperling die Besitzer.

1829 kam dann die Wasserburg in bürgerlichen Besitz, nachgewiesen in alten Matrikeln spätestens 1830 zu Händen von Joh. Gottlob Schubardt.[4] Alles veränderte sich. Über den breiten Wallgraben mit ehemaliger Zugbrücke führt jetzt zum Schloss eine mit Steinen gebaute Brücke. Auch innen wurde modernisiert. Familie Schubar(d)t setzte sein Enkel Karl von Müller als Erbe ein, mit der Auflage auch seinen Namen fortzuführen, als von Müller-Schubart. 1864 heiratet Karl Friedrich Adalbert von Müller-Schubart (1840–1881) auf Ostramondra in Weimar Sophie von Bothmer.[5] 1906 weist ein Güter-Adressbuch die Gutsgröße von 353 ha aus, im Besitz, Frau von Müller-Schubert’sche Erben.[6] Die letzten Eigentümer stellte das Adelsgeschlecht von Krosigk. Grundbesitzer wurde der Sohn[7] des Generalmajors Dedo von Krosigk, in erster Ehe mit Emilie von Müller-Schubart (1865–1907) verheiratet, Hauptmann Karl-Dedo von Krosigk (1889–1975). Seine Frau war Emmi von Goeckel, die Hochzeit fand 1915 in Ostramondra statt. Das Ehepaar hatte vier Kinder, zwei Söhne sind als Leutnant 1940 und 1942 im Krieg geblieben.

Zurzeit stehen die Gebäude weitgehend leer. Das Schloss ist restauriert und befindet sich mit dem Park in Privatbesitz.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Ostramondra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Heinrich Kneschke im Verein mit mehreren Historikern (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. 1. Auflage. Band 9, Stolberg, Grafen und Fürsten. Friedrich Voigt, Leipzig 1870, S. 56–59 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 29. August 2022]).
  2. Wolf von Tümpling: Geschichte des Geschlechtes von Tümpling. Dritter (Schlu?-) Band. (Geschichte der 1822 bezw. 1867 im Mannstamm erloschenen Häuser Posewitz und Casekirchen (Tümpling), B. Geschichte des Hauses Casekirchen (Tümpling). XV. Philipp Heinrich's (79) Kinder. Hermann Böhlau, Weimar 1894, S. 245–247 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 29. August 2022]).
  3. H. Heubach: Schloss Denstedt bei Weimar. Archivalische Studien. In: Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht 1912 des Grossherzoglichen Realgymnasiums in Weimar. 1912. Progr.-Nr. 984 Auflage. Anhang. IV. Die v. Thangel. Hofbuchdruckerei, Weimar 1912, S. 18 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 29. August 2022]).
  4. Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter. 1857. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): GAB-Vorgänger auf Matrikelbasis. 1. Auflage. Provinz Sachsen. Thüringen, Eckartsberga. 40. Selbstverlag, Berlin 1857, S. 370 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 29. August 2022]).
  5. Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels. 1893. Band 2, v. Bothmer, Freiherren v. Bothmer (auch Bothmar) und Grafen v. Bothmer. Friedrich Irrgang, Brünn, Wien 1893, S. 87–88 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 29. August 2022]).
  6. Niekammer’s landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher V. 1906. Güter-Adressbuch der Provinz Sachsen. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: GAB Paul Niekammer Reihe. Handbuch der Königlichen Behörden. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. 1. Auflage. III. Regierungsbezirk Erfurt, Kreis Eckartsberga. Ostramondra. Selbstverlag Paul Niekammer, Stettin 1906, S. 160–161 (deutsche-digitale-bibliothek.de [abgerufen am 29. August 2022]).
  7. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1. Auflage. Krosigk. II. Linie, Zweig: Ostramondra. Justus Perthes, Gotha 10. Januar 1900, S. 532–533 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 29. August 2022]).
  8. Wasserschloss. Abgerufen am 29. August 2022 (Memento des Originals vom 17. Juli 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ostramondra.de

Koordinaten: 51° 12′ 1″ N, 11° 19′ 54″ O