Schloss Raduň

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schloss Raduň

Das Schloss Raduň (deutsch Radun) befindet sich im Okres Opava in Tschechien. Die ursprüngliche mittelalterliche Veste wurde von der Familie Tvorkov 1586 in ein Renaissanceschloss umgebaut. Das inzwischen verfallene Objekt ließ Johann Graf von Larisch-Mönnich nach Entwürfen von K. J. Englisch 1816–1822 im klassizistischen Stil umbauen. Graf Larisch, Freiherr von Mönnich erlebte die Vollendung des Herrensitzes nicht mehr, er starb 1820.

1832 erwarb die gefürstete Familie Blücher von Wahlstatt das Schloss durch Heirat und ließ die Türme und Giebel an der Westseite des Schlosses restaurieren. Gebhard Blücher von Wahlstatt war zugleich als Bauherr tätig, verheiratet am 29. Oktober des genannten Jahres zuerst mit der Großgrundbesitzerin[1] Gräfin Marie Nepucema Pedra Alcantara Charias[2] Larisch von Moennich (* 1801; † 1889), die die Begüterung mit in die Ehe brachte. Marie von Blücher beschenkte zur Vermählung das damalige Kaiserpaar,[3] und trat als Kirchenpatronin vor Ort aktiv in Erscheinung.[4] Ihr Sohn Gebhard Leberecht Blücher von Wahlstatt wurde im Haus Raduň geboren und nutzte es teils als Hauptwohnsitz. Diese Tradition übernahm auch wiederum dessen Sohn Gebhard von Blücher.[5]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss von der tschechoslowakischen Regierung verstaatlicht. Seit 1978 wurde das Schloss restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marie Nepumucema Pedra Alcantara Charitas Gräfin von Larisch, Freiin von Mönnich. Besitzerin der Herrschaften Radun, Brosdorf, Stiebnig, Stauding und Polanka in Österreichisch Schlesien, Ehrendame des kön. bayr. Theresien. - Ordens, verm. m. Gebhard Fürsten Blücher von Wahlstatt auf Krieblowitz (luth.), in: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1871, Jg. 44, Justus Perthes, Gotha 1870, S. 464 f.
  2. Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich 1865. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche seit 1750 in den österreichischen Kronländern geboren wurden und darin gelebt und gewirkt haben. Band 14, Larisch. Verlag der k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 157–161 (literature.at [abgerufen am 9. November 2022]).
  3. Theodor Weiser: Trappauer Zeitung. 1854. Auflage. Nr. 90. Adolph Traßler, Troppau 20. April 1854, S. 1 (google.de [abgerufen am 9. November 2022]).
  4. Gregor Wolný: Kirchliche Topographie von Mähren, meist nach Urkunden und Handschriften. I. Olmützer Erzdiöcese, Nr. III.. Selbstverlag. In Kommission der Nitsch und Grosse`schen Buchhandlung, Brünn 1859, S. 231–232 (google.de [abgerufen am 9. November 2022]).
  5. Lebrecht von Blücher-Rosenow: Geschichte der Familie von Blücher von 1914 bis 2003. Blücher-Verlag, Kaiser-Druck Freiburg, Merzhausen 2003, S. 116 ff. Stammtafel S. 125. ISBN 3-934249-01-9.
  6. Reiseführer Oberschlesien. Troppauer Land. Radun (Raduň). Abgerufen am 9. November 2022.

Koordinaten: 49° 53′ 32,8″ N, 17° 56′ 37,9″ O