Schreibwissenschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Schreibwissenschaft (engl.: writing studies) setzt sich zusammen aus der Schreibforschung und der angewandten Schreibwissenschaft mit den Teilbereichen Schreibdidaktik und Schreibberatung. Dabei wird das Schreiben aus unterschiedlichen Perspektiven erforscht, wie z. B. aus der Perspektive der Sprach- und Literaturwissenschaften, der Erziehungswissenschaft, der Kommunikations- und Medienwissenschaften, der Psychologie oder der Sprachlernforschung.

Schreibforschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Schreibforschung werden z. B. folgende Fragen untersucht:

  • Wie laufen Schreibprozesse ab?
  • Was geschieht beim Schreiben von Texten?
  • Wie entstehen Texte, die adressatengerecht und genrespezifisch sind?
  • Wie entwickelt sich Schreibkompetenz?
  • Wie beeinflussen Schreibmedien, Aufgaben oder die Aufgabenumgebung Schreibprozesse?

Angewandte Schreibwissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der angewandten Schreibwissenschaft liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung von und Unterstützung beim Schreiben.

  • Wie lassen sich Schreibprozesse sinnvoll unterstützen bzw. begleiten?
  • Welche Maßnahmen, Methoden, Settings, Arrangements erleichtern das Schreiben von Texten?
  • Wie kann man Schreibende individuell begleiten und anleiten, adressatengerechte und genrespezifische Texte zu schreiben?
  • Darüber hinaus werden Funktionen und Wirkungen von Schreibprozessen untersucht – neben der kommunikativen Funktion des Schreibens wird z. B. eine heuristische (Wissen generierende), therapeutische oder auch hedonistische Funktion angenommen.

Anwendungsbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erkenntnisse der Schreibwissenschaft können einfließen in die Arbeit von Schreibzentren, Schreibwerkstätten, Schreiblehrgängen, Schreibseminaren und Schreibarrangements im Kontext in Schule, Hochschule und Beruf sowie die Schreibberatung. Ziel der angewandten Schreibwissenschaft ist auch deren Integration in die praktische Lehre an den Universitäten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Bräuer, Kirsten Schindler: Schreibarrangement für Schule, Hochschule und Beruf. Filibach Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-931240-67-7.
  • Johannes Berning (Hrsg.): Textwissen und Schreibbewusstsein: Beiträge aus Forschung und Praxis. Lit Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-643-11492-1.
  • Katrin Girgensohn, Nadja Sennewald: Schreiben lehren, Schreiben lernen. Eine Einführung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-534-23979-5.
  • Birgit Huemer; Ursula Doleschal; Ruth Wiederkehr; Melanie Brinkschulte; Katrin Girgensohn; Carmen Mertlitsch; Sabine E. Dengscherz (Hg.) (2020): Schreibwissenschaft – eine neue Disziplin. Diskursübergreifende Perspektiven. 1. Auflage. Wien: Böhlau Wien (Schreibwissenschaft, Band 002). ISBN 978-3-205-20974-4
  • Ella Grieshammer, Franziska Liebetanz, Nora Peters, Jana Zegenhagen: Zukunftsmodell Schreibberatung. Eine Anleitung zur Begleitung von Schreibenden im Studium. Schneider-Verlag, Hohengehren 2012, ISBN 978-3-8340-1130-5.
  • Andrea Frank, Stefanie Haacke, Swantje Lahm: Schreiben in Studium und Beruf: Schlüsselkompetenzen. Metzler, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-476-02166-3.
  • Otto Kruse, Katja Berger, Marianne Ulmi: Prozessorientierte Schreibdidaktik: Schreibtraining für Schule, Studium und Beruf. Haupt Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-258-06948-7
  • Julia Meyer: Kafka im Makerspace. Kooperation in der akademischen Schreibberatung. In: Kooperative Informationsinfrastrukturen als Chance und Herausforderung. Hg. von Achim Bonte und Juliane Rehnolt. De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-058493-6, S. 289–301.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]