Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri

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Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri

Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri ♀

Systematik
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Bees (Mellisugini)
Gattung: Smaragdkolibris (Cynanthus)
Art: Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri
Wissenschaftlicher Name
Cynanthus forficatus
(Ridgway, 1885)

Der Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri (Cynanthus forficatus, Syn. Chlorostilbon forficatus) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die endemisch auf den Inseln Cozumel und Isla Mujeres vor der Halbinsel Yucatán ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 8 bis 9,5 cm. Der gerade Schnabel ist etwa so lang wie der Kopf bzw. etwas länger. Das erwachsene Männchen hat einen langen stark gegabelten Schwanz. Der Kopf und der Körper ist smaragdgrün, der Oberkopf und die Unterseite glitzern grün. Der Schwanz ist blauschwarz mit Ausnahme der bräunlich grauen Spitzen der inneren Steuerfedern. Das ausgewachsene Weibchen hat ebenfalls einen gegabelten Schwanz. Der weiße Augenstreif steht im Kontrast zum grünen Oberkopf und den schwärzlichen Ohrdecken. Der Nacken und die Oberseite sind grün, die Unterseite hell grau. Die tief blaugrünen inneren Schwanzfedern und die äußeren schwärzlichen Steuerfedern haben weiße Spitzen an den äußersten drei Paaren. Die Basis der Außenfahnen ist an den äußersten zwei Paaren weiß.[2]

Verhalten und Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri bezieht seinen Nektar aus trockenen Wäldern und von deren Rändern.[3] Er ernährt sich ebenso von Insekten. Sein Futter erbeutet er sich von Pflanzen der gesamten Insel, inklusive Stadtgärten, Jungle und Mangroven.[4]

Lautäußerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gesang des Schwalbenschwanz-Smaragdkolibris wird mit trockenen ratternden und schnatternden Tönen beschrieben. Diese ähneln anderen Arten der Gattung Chlorostilbon.[2]

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Brutbiologie des Schwalbenschwanz-Smaragdkolibris ist nichts bekannt. Es wird vermutet, dass das Brutverhalten dem des Blauschwanz-Smaragdkolibris ähnelt.[2]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Schwalbenschwanz-Smaragdkolibris

Der Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri bevorzugt buschige Waldungen, Gestrüpp und Sekundärvegetation.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung des Schwalbenschwanz-Smaragdkolibris erfolgte 1885 durch Robert Ridgway unter dem wissenschaftlichen Namen Chlorostilbon forficatus. Das Typusexemplar stammte aus Cozumel und wurde am 23. Januar 1885 von James Everard Benedict (1854–1940), Tarleton Hoffman Bean (1846–1916) und Thomas Lee (1858–1936) gesammelt.[5] Lange wurde er in der 1853 von John Gould neu eingeführten Gattung Chlorostilbon eingeordnet.[6][A 1] »Chlorostilbon« setzt sich aus den griechischen Worten »chlōros χλωρός« für »grün« und »stilbōn στίλβων« für »scheinend« zusammen. Die Griechen gaben dem Merkur den Beinamen Stilbōn was auf das Verb »stilb« für »blinken« zurückzuführen ist.[7] William Swainson erstbeschrieb 1827 den Breitschnabelkolibri unter dem heutigen Namen Cynanthus latirostris. Mit der neuen Art führte er auch dir neue Gattung Cynanthus ein.[8][9] Dieser Name ist ein griechisches Gebilde aus »κυανός cyanos« für »dunkelblau« und »ἄνθος anthos« für »Blüte«.[10] Der Artname »forficatus« ist ein lateinisches Wortgebilde aus »forfex, forficis« für »Schere« und »facere« für »machen«.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • María Coro Arizmendi, Humberto Berlanga García, Claudia Rodriguez-Flores, Víctor Manuel Vargas-Canales, Leobardo Montes Leyva, Rafael Lira Saade: Hummingbird Conservation in Mexico: The Natural Protected Areas System. In: Natural Areas Journal. Band 36, Nr. 4, 2016, S. 366–376 (semanticscholar.org [PDF; 1,3 MB]).
  • Cozumel Birding Club: Common and unique birds of Cozumel Island. CONAMP, Cancun 2017 (issuu.com).
  • John Gould: A monograph of the Trochilidæ, or family of humming-birds. Band 5, Lieferung 5. Taylor and Francis, London 1853 (biodiversitylibrary.org).
  • Josep del Hoyo, Nigel James Collar, Guy Maxwell Kirwan, Peter Boesman: Cozumel Emerald (Chlorostilbon forficatus). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona (englisch, hbw.com).
  • Robert Ridgway: Description of some new species of birds from Cozumel Island, Yucatan. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 3, 1885, S. 21–24 (biodiversitylibrary.org).
  • William Swainson: On several Groups and Forms in Ornithology, no hitherto defined. In: The Zoological journal. Band 3, Nr. 11, 1827, S. 343–363 (englisch, biodiversitylibrary.org).
  • William Swainson: A synopsis of the birds discovered in Mexico by W. Bullock F.L.S. and H.S., and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine: or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science (= 2). Band 1, Nr. 85, 1827, S. 433–442 (englisch, biodiversitylibrary.org).
  • Frederick Herschel Waterhouse: The dates of publication of some of the zoological works of the late John Gould, F.R.S. R. H. Porter, London 1885 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwalbenschwanz-Smaragdkolibri (Cynanthus forficatus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IOC World Bird List Hummingbirds
  2. a b c d Josep del Hoyo u. a.
  3. María Coro Arizmendi u. a., S. 371.
  4. Cozumel Birding Club, S. 12.
  5. Robert Ridgway, S. 23 & 21.
  6. John Gould (1853), Tafel 355 plus Text
  7. Chlorostilbon The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  8. William Swainson: A synopsis of the birds discovered in Mexico …. 1827, S. 441.
  9. William Swainson: On several Groups and Forms in Ornithology, no hitherto defined. 1827, S. 357. Es könnte auch sein, dass die Gattung zuerst in The Zoological journal aus dem gleichen Jahr publiziert wurde.
  10. Cynanthus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  11. forficatus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laut Frederick Herschel Waterhouse S. 47 erschienen die Tafel 355 als Teil der Lieferung 5 aus dem Jahre 1853. Hier ordnete Gould den Chlorostilbon prasinus, ein Synonym für den Blauschwanz-Smaragdkolibri (Chlorostilbon mellisugus (Linnaeus, 1758)) der Gattung zu.