Schwarzer Neon

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Schwarzer Neon

Eine kleine Gruppe Schwarzer Neons in einem Aquarium.

Systematik
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Echte Salmler (Characidae)
Gattung: Hyphessobrycon
Art: Schwarzer Neon
Wissenschaftlicher Name
Hyphessobrycon herbertaxelrodi
Géry, 1961

Der Schwarze Neon (Hyphessobrycon herbertaxelrodi), auch Schwarzer Flaggensalmler genannt, ist ein Süßwasserfisch, der im Stromgebiet des oberen Río Paraguay und anderen Gewässern des Mato Grosso vorkommt. Die Art wurde 1961 durch den französischen Ichthyologen Jacques Géry beschrieben und zu Ehren des Fischexperten und Autors aquaristischer Fachliteratur Herbert R. Axelrod benannt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weibliche Schwarze Neons erreichen eine Körperlänge von 4 cm, Männchen bleiben kleiner. Der Körper ist gestreckt und seitlich stark abgeflacht. Die Grundfärbung ist oberseits graubraun bis bräunlich mit einer feinen, dunklen Netzzeichnung, die durch dunkle Schuppenränder hervorgerufen wird. Die Bauchseite ist silbrig. Zwei kräftige Längsbänder, von denen das obere leuchtend hellblau oder grasgrün bis gelbgrün irisiert und das untere tiefschwarz und unten nur unscharf begrenzt ist, erstrecken sich vom Kiemendeckelrand bis zur Schwanzflossenbasis. Das schwarze Band reicht noch bis auf die mittleren Schwanzflossenstrahlen. Die kurze, hohe Rückenflosse wird von zwei einfachen und neun verzweigten Flossenstrahlen gestützt, die lange Afterflosse von vier einfachen und 21 verzweigten Flossenstrahlen. Entlang einer mittleren Längsreihe zählt man 32 bis 34 Schuppen, sieben bis acht davon begleiten die unvollständige Seitenlinie. Der obere Abschnitt der Iris ist kräftig rot, der untere irisiert grünlich. Die Flossen sind transparent mit einem gelblichen Schimmer. Die Geschlechter können durch die schlankere Gestalt der Männchen und ihre weniger gebogene Bauchlinie unterschieden werden.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwarze Neons sind Gruppenfische, die vor allem bei äußerer Bedrohung Tendenzen zur Schwarmbildung zeigen. Sie ernähren sich von Würmern, kleinen Krebstieren und pflanzlichem Material. In Aquarienhaltung halten sie sich in mittleren und oberen Wasserschichten auf. Wie alle Hyphessobrycon-Arten sind Schwarze Neons Freilaicher, die nach heftigem Treiben knapp unterhalb der Wasseroberfläche ablaichen. Die Larven schlüpfen je nach Wassertemperatur nach 24 bis 30 Stunden. Bei Aquarienzuchten gibt es oft einen Überschuss an Männchen. Die Männchen werden erst mit einem Alter von mehr als einem Jahr geschlechtsreif.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwarze Neon ist nicht sehr nah mit den Neonfischen der Gattung Paracheirodon verwandt, sondern gehört zur Gattung Hyphessobrycon, die durch die Bezahnung und die unbeschuppte Basis der Schwanzflosse diagnostiziert wird, und vor allem hochrückige Arten mit rötlicher Grundfärbung enthält. Innerhalb der Gattung Hyphessobrycon gehört der Schwarze Neon zu einer Artengruppe von relativ gestreckten Fischen mit schwarzem Längsstreifen, die nach dem Dreibandsalmler (H. heterorhabdus) Heterorhabdus-Artengruppe genannt wird.

Aquaristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schwarze Neon wurde 1960 erstmals zum Zweck der Aquarienhaltung importiert und gehört bis heute zum Standardangebot der Zoofachgeschäfte. Heute werden zumeist Nachzuchten vertrieben.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwarzer Neon (Hyphessobrycon herbertaxelrodi) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.
  • Günther Sterba (Hrsg.), Gert Brückner: Enzyklopädie der Aquaristik und speziellen Ichthyologie. Neumann-Neudamm, Melsungen u. a. 1978, ISBN 3-7888-0252-9.
  • Axel Zarske: Hyphessobrycon herbertaxelrodi. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 501.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans A. Baensch und Rüdiger Riehl: Aquarien Atlas. Band 1, Mergus Verlag, 1997, ISBN 3-88244-101-1.