Schwarzes Baumkänguru

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Schwarzes Baumkänguru

Schwarzes Baumkänguru (Dendrolagus scottae)

Systematik
Überordnung: Australidelphia
Ordnung: Diprotodontia
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Macropodinae
Gattung: Baumkängurus (Dendrolagus)
Art: Schwarzes Baumkänguru
Wissenschaftlicher Name
Dendrolagus scottae
Flannery & Seri, 1990

Das Schwarze Baumkänguru (Dendrolagus scottae), auch Scott-Baumkänguru genannt, kommt endemisch in den Bewani- und im Torricelligebirge im Norden der Provinz Sandaun im Nordwesten von Papua-Neuguinea vor und hat damit eines der kleinsten Verbreitungsgebiete von allen melanesischen Säugetieren.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schwarze Baumkänguru ist ein relativ großes, kurzschwänziges Baumkänguru. Weibchen erreichen eine Kopfrumpflänge von 56,5 bis 72,5 cm, Männchen sind in den meisten Fällen mit 72 bis 75 cm größer. Der Schwanz ist bei den Weibchen (52 bis 54 cm) und bei den Männchen (52 bis 59 cm) etwa gleich lang. Das Gewicht der Weibchen liegt bei 6,8 bis 9,5 kg, das der Männchen bei 9,5 bis 11,5 kg. Das Fell ist lang und dicht. Die Tiere sind schwärzlich bis dunkel sepiafarben (die Basis der Haare ist braun, das übrige Haar ist schwarz). Der Bauch ist oft etwas heller. Gesicht und Gliedmaßen sind dunkelbraun, die Zehen schwarz. Die Ohren sind kurz und dicht behaart. Der Schwanz ist oft heller als der Körper mit Einsprengseln bräunlich-weißlicher Haare. Die Basis des Schwanzes ist weißlich bis orange-braun. Flecken gleicher Farbe können auch auf der Schwanzoberseite und am Bauch auftreten.[1]

Von allen anderen Baumkänguruarten unterscheidet es sich durch das dunkle Fell, dem flachen Gesicht, den in Relation zu den Backenzähnen kleinen Kaumuskeln. Weiterhin unterscheidet es sich von allen anderen Baumkängurus mit Ausnahme des Doria-Baumkängurus (Dendrolagus dorianus) durch seine Größe, den kurzen Schwanz und die großen Backenzähne. Im Unterschied zum Doria-Baumkänguru hat das Schwarze Baumkänguru weniger auffällige untere Schneidezähne und einen breiteren dritten Prämolar. Im Unterschied zum Bären-Baumkänguru (Dendrolagus ursinus) hat das Schwarze Baumkänguru eine dunkle Kehle und einen dunklen Bauch.[2]

Lebensraum und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schwarze Baumkänguru lebt in tropischen Bergregenwäldern in Höhen von 800 bis 2000 Metern über dem Meeresspiegel. Es ernährt sich vor allem von den Blättern der Bäume, von Kletterpflanzen und von Farnen. Es frisst sowohl in den Bäumen als auch auf dem Erdboden, wo es im Vergleich zu anderen Baumkänguruhs für längere Zeit verweilt. Über die Fortpflanzung ist nur wenig bekannt. Weibchen bekommen ein einzelnes Jungtier pro Jahr. Der Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Größe deutet darauf hin, dass die Männchen in intensiver Konkurrenz um die Weibchen stehen. Schwarze Baumkängurus leben meist einzeln. In Gebieten mit geringem Jagddruck wurden auch kleine Gruppen mit bis zu 6 Individuen beobachtet.[1]

Vor allem aufgrund des kleinen Verbreitungsgebietes wird das Schwarze Baumkänguru von der IUCN als vom Aussterben bedroht (“critically endangered”) eingestuft.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Mark Eldridge & Graeme Coulson: Family Macropodidae (Kangaroos and Wallabies). Seite 705 in Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier: Handbook of the Mammals of the World – Volume 5. Monotremes and Marsupials. Lynx Editions, 2015, ISBN 978-84-96553-99-6
  2. Tim Flannery & Lester Seri: Dendrolagus scottae n.sp. (Marsupialia: Macropodidae): a New Tree-kangaroo from Papua New Guinea. (Memento des Originals vom 22. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/australianmuseum.net.au Records of the Australian Museum 42(3): 237–245. [16 November 1990]. doi:10.3853/j.0067-1975.42.1990.117
  3. Dendrolagus scottae in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Leary, T., Wright, D., Hamilton, S., Helgen, K., Singadan, R., Aplin, K., Dickman, C., Salas, L., Flannery, T., Martin, R. & Seri, L., 2008. Abgerufen am 20. März 2018.