Seak

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Graffiti an der Bonnstraße in Hürth
Graffitirückseite an der Bonnstraße in Hürth

Seak (* 1974 in Köln; Passeintragung SEAK Claus Winkler) ist ein deutscher Maler mit Wurzeln in der frühen Graffitiszene von 1989 im Rheinland.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seak arbeitet seit 1991 als freischaffender Künstler im Kölner Raum sowie nach Einladungen weltweit. Er fertigt, teils in einen futuristisch anmutenden biomechanischen 3-D-Stil als sein Markenzeichen,[2] Wandgemälde und Bilder auf Leinwand und Papier. Er nahm an vielen bedeutenden Graffiti-Ausstellungen teil wie den drei Urban Discipline Ausstellungen in Hamburg, der Graphicalogistics in Australien und der „Canvars“, Horizont der documenta in Kassel. Zusammen mit DAIM gestaltete er die Ausstellung „DAIM & Seak“ in der Defiance Gallery in Chicago und mit Dare die Ausstellung „Dare and Seak“ in Hamburg. Seinen internationalen Durchbruch hatte er 1998 mit einem Porträt im New Yorker Szene-Magazin „The Source“.[2]

Im Jahr 2005 erhielt er für sein Schaffen im Raum Köln und Hürth der Kulturpreis der Stadt Hürth.[3]

Im Jahr 2009 wurde SEAK Claus Winkler von dem Unternehmen Thalys beauftragt, die Stadt Köln zu vertreten, indem er auf der neuen Schnellstrecke einen Zugteil für die Querung Deutschland – Paris erstellt. Dazu wurde er mit den Künstlern der Länder Frankreich, Niederlande und Belgien am Paris Gare du Nord mit dem Thalys und Pressebegleitung nach Paris befördert, wo er die Vorgabe mit den Künstlern in knapp über 3 Stunden, was der Fahrzeit Köln Paris Gare du Nord entspricht, ein Bild in seinem Stil auf dem Zug zu realisieren, gelungen ist. Diese Premiere ist bislang für alle Künstler weltweit einmalig. Thalys-Chef Olivier Pointrenaud signierte mit den Künstlern den Thalys unter dem Motto „Mit Hochgeschwindigkeit ins Jahr 2010“.

Die Sprühdosen-Firma Molotov hat ihm die Farbe #143 SEAK future-green gewidmet.[4]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seak gehörte zu den bekanntesten Graffiti-Künstlern[2][5] und den Stars der Szene.[6][7] Stefan Krulle meint in der Zeitung Die Welt, dass die These aus Deutschland kommen wegweisende Techniken und Stile, die jetzt überall Standards setzen durch die Kunstwerke von SEAK bestätigt würden.[8] Mittlerweile hat Seaks Bedeutung innerhalb der Graffiti- und Kunstszene stark abgenommen und findet kaum noch Beachtung in jüngeren Publikationen.

Kritik an frauenfeindlichen, rassistischen und neofaschistischen Äußerungen Seaks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Social-Media-Kanäle und die Internetseite von Seak weisen etliche diskriminierende, frauenfeindliche, rassistische und rechtsextreme Inhalte auf. Seine teils wirren Bildunterschriften beinhalten zahlreiche Verschwörungserzählungen. Zudem gehe er laut eigenen Angaben nur noch bewaffnet aus dem Haus.

Laut Einträgen auf seiner Internetseite sind Seaks „einzige Themen privat wie beruflich als Künstler … Frauen, Fickerei, Redpill (Manosphäre Die Strategien und Lügen der Frauen aufdecken … und politischer Widerstand von Rechts...das heißt Zukunft des deutsche Volkes erhalten, weiße Rasse erhalten.“[9]

Sein ohnehin stark umstrittener Ruf in der Graffitiszene und der Kunstwelt hat durch diese und ähnliche Äußerungen starken Schaden genommen. Da er laut eigener Aussage einen Teil seiner „Einnahmen an rechte / nationale / antiglobalistische / patriotische/ pro ethnopluralistische Strukturen / aktivsten“ spendet, finden seine Werke kaum noch Käufer.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999 „Graffiti zwischen Illegalität und Galerie“, Universität Gießen
  • 2000 „Seakone“, Siemens AG, Essen
  • 2001 „Fortschritt – Logo – 3D“, Kunstverein Bonn-Hardtberg
  • 2003 „Aircrafts, Letters, Lifeforms“, Galerie 68elf, Köln
  • 2004 „Open Rooms“, studio exhibition, Hürth
  • 2004 „Urban Typography Pt. 1“, Vibes store, Köln

Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1996 „Gorillas im Nebel“, Museum Koenig, Bonn
  • 1998 „Stay In Motion“, Fronte 79, Ingolstadt
  • 1999 „Crazy Colors“, KFZ, Marburg
  • 1999 „Jahresausstellung“, Künstlerforum Liblar
  • 1999 „Kunst statt Sachbeschädigung“, Rathaus Dortmund
  • 1999 „Graffiti-Art“, Kunsthof Gut Dargast, Rügen
  • 1999 Kulturzentrum, Bonn-Hardtberg
  • 2000 „Graffiti-Art“, Phonodrome, Hamburg
  • 2000 „Graffiti-Art“, Kunsthof Gut Dargast, Rügen
  • 2000 „750 Jahre Erftstadt“, Kreishaus Erftstadt
  • 2000 „Urban Discipline 2000“, Hamburg
  • 2000 „Graffiti 2000“, Nirot/Frankreich
  • 2000 „Z 2000 - Positionen junger Kunst und Kultur“, Akademie der Künste, Berlin
  • 2000 „Wow123“, Pro Art Galerie, Bremen
  • 2000 „Kunst vor der Haustür“, Kunstwoche Hachenburg
  • 2001 „Urban Discipline 2001“, alte Postsortierhalle am Stephansplatz, Hamburg
  • 2001 „Rockin‘ Da North“, National Museum of Modern Art (Kiasma), Helsinki/Finnland
  • 2001 „Gamble Can“, Gera
  • 2001 „Graphicalogistics“, Revellys, Perth/Australien
  • 2001 „Graphicalogistics 2“, Blue Room, Sydney/Australien
  • 2002 „Intervention“, Birmingham/UK
  • 2002 „Worldspray Exhibition“, Mailand/Italien
  • 2002 „Canvars“, Horizont der documenta, Kassel
  • 2002 „Symbol Of Live“, Edinburgh/UK
  • 2002 „Urban Discipline 2002“, Hamburg
  • 2002 „Beside The Wall“, Halle 02, Heidelberg
  • 2002 „Meeting Of Styles“, Schlachthof, Wiesbaden
  • 2002 „Codeak - Smatik - Besok - Seak“, artrium, Bad Birnbach
  • 2002 „Galeria Graffiti“, Lodz/Polen
  • 2002 „Galeria Graffiti“, Warschau/Polen
  • 2003 “Still Crazy”, Klingspor-Museum, Offenbach/Deutschland
  • 2003 “Abstrakte Letters”, Crewest Gallery, Los Angeles/USA
  • 2003 “Battle Arts 01”, Portland-Oregon/USA
  • 2003 “Global Domination”, Liminal Gallery, Oakland/USA
  • 2003 “East-West”, Startsoma Gallery, San Francisco/USA
  • 2003 “Young Primitives”, Groeningemuseum, Brugge/Belgien
  • 2003 “DASELO”, Municipal Gallery, Montpellier/Frankreich
  • 2003 “Ill Communication”, Urbis Museum, Manchester/UK
  • 2003 “Hype3”, Ontario State Gallery, Ontario/Kanada
  • 2003 “DAIM & Seak”, Defiance Gallery, Chicago/USA
  • 2003 “Construction Urbaines”, Taxie Gallery, Paris/Frankreich
  • 2003 “Seasonal Hysteria”, The Area/La Gonda House, Auckland/Neuseeland
  • 2004 “Dare and Seak”, Galerie Elbchaussee Acht, Hamburg/Germany[10]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Seak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard van Treeck: Das grosse Graffiti-Lexikon. Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89602-292-X, S. 341.
  2. a b c Für Graffiti-Sprayer gibt es kein Pardon. general-anzeiger-bonn.de
  3. Britta Havlicek: Bücher und gesprühte Bilder. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 16. Dezember 2005.
  4. Vanesa Borbas: Hürther Sprayer Künstler Claus Winkler verzaubert die Welt. In: express.de. 7. November 2007, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  5. Kunst aus dem Vogelsanger Jugendclub, auf rp-online.de
  6. Sprayer Seak: Der Weltstar aus Hürth. In: Westdeutsche Zeitung.
  7. Hürther Sprayer Künstler Claus Winkler verzaubert die Welt. In: Express.
  8. Feine Dosengemälde. In: Die Welt. abgerufen am 10. Oktober 2019.
  9. SEAK Claus Winkler, deutscher Maler, Künstler, lebt und arbeitet in Köln. 5. April 2024, abgerufen am 7. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  10. Off the Wall offthewall05.de