Seat belt syndrome

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Das Seat belt syndrome ist eine Gurtmarke, die mit einer Lendenwirbelsäulenfraktur und einer Darmperforation assoziiert ist.

Seat belt syndrome (sinngemäß Sicherheitsgurt-Syndrom) ist ein Sammelbegriff, der alle Verletzungen im Zusammenhang mit Sicherheitsgurten subsumiert. Es wird klassisch als eine Gurtmarke am Körper plus eine Verletzung des Bauchorganes (z. B. Darmperforationen) und/oder Brust-Lenden-Wirbelkörperfrakturen definiert.[1] Die Gurtmarke wurde ursprünglich 1962 von Garrett und Braunstein als lineare Ekchymose der Bauchdecke nach einem Straßenverkehrsunfall beschrieben.[2] In bis zu 30 % der Fälle in der Notaufnahme ist dies ein Hinweis auf eine innere Verletzung.[3][4] Ein Riss der Bauchwandmuskulatur kann ebenfalls auftreten, ist jedoch relativ selten.[5]

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mit diesem Syndrom verbundenen Symptome hängen vom verletzten Organ ab. Bei Verletzungen der Hohlorgane können peritoneale Zeichen auftreten, während bei parenchymalen oder Blutgefäßverletzungen hypovolämische Zeichen das Krankheitsbild dominieren.[1]

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sicherheitsgurt-Syndrom wird durch eine Hyperflexion der Wirbelsäule um den Beckengurt bei plötzlicher Verzögerung verursacht, die zum Quetschen des intraabdominalen Inhalts zwischen Wirbelsäule und Sicherheitsgurt führt. Feste Teile des Darms wie das proximale Jejunum und das distale Ileum sind anfälliger für Verletzungen als bewegliche Teile, da bewegliche Segmente dem hohen Druck und den daraus resultierenden Schäden entgehen können.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b M. Torba, S. Hijazi, A. Gjata, S. Buci, R. Madani, K. Subashi: Seat belt syndrome, a new pattern of injury in developing countries. Case report and review of literature. In: G Chir. 35. Jahrgang, Nr. 7–8, 1. September 2014, S. 177–180, PMID 25174292, PMC 4321524 (freier Volltext).
  2. Sonya Wotherspoon, Kevin Chu, Anthony FT Brown: Abdominal injury and the seat‐belt sign. In: Emergency Medicine Australasia. 13. Jahrgang, Nr. 1, 1. März 2001, S. 61–65.
  3. Tahir Masudi, Helen Capitelli McMahon, Jennifer L. Scott, Andrew S. Lockey: Seat belt-related injuries: A surgical perspective. In: J Emerg Trauma Shock. 10. Jahrgang, Nr. 2, 1. Januar 2017, S. 70–73, PMID 28367011, PMC 5357874 (freier Volltext).
  4. G. Girelli, R. Di Natale, M. C. Manocchi, M. Lutman: [Seat belt syndrome]. In: Radiol Med. 86. Jahrgang, Nr. 4, 1. Oktober 1993, S. 444–452, PMID 8248580.
  5. AC Wagner: Disruption of abdominal wall musculature: unusual feature of seat belt syndrome. In: American Journal of Roentgenology. 133. Jahrgang, Nr. 4, S. 753–754, PMID 158297.
  6. Alaa K. Abbas, Ashraf F. Hefny, Fikri M. Abu-Zidan: Seatbelts and road traffic collision injuries. In: World Journal of Emergency Surgery. 6. Jahrgang, Nr. 1, 1. Januar 2011, S. 18, PMID 21619677, PMC 3121590 (freier Volltext).