Sechta Epanastaton

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Sechta Epanastaton (griechisch Σέχτα Επαναστατών; Sekte der Revolutionäre) ist eine militante Untergrundorganisation der radikalen Linken in Griechenland, die durch mehrere gewaltsame, mitunter tödliche Angriffe und Anschläge öffentlich in Erscheinung trat. Die Gruppierung wird vom Außenministerium der Vereinigten Staaten als terroristische Vereinigung betrachtet.[1][2][3][4]

Ideologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Gruppierung angegriffen wurden jeweils Ziele, die in Bekennerschreiben für „Korruption“, „Arbeitslosigkeit“, „staatliche Willkür“ und die „Verelendung der Massen“ durch die „Globalisierung“ (mit-)verantwortlich gemacht werden. Die griechischen Behörden und Medien glauben, dass die Sechta Epanastaton mit den Terrorgruppen Epanastatikos Agonas, Epanastatikos Laikos Agonas (ELA) und der Revolutionären Organisation 17. November ideologisch und personell vernetzt ist.

Anschläge und Übergriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Gruppe übernahm die Verantwortung für den Anschlag auf eine Polizeistation in Korydallos vom 4. Februar 2009, bei dem Maschinenpistolen und Handgranaten eingesetzt wurden.[5] In einer veröffentlichten Erklärung nannte sie Polizisten: „Donuts – besser mit einem Loch in der Mitte“.[6]
  • Die Organisation bekannte sich zu den Schüssen auf das Büro des privaten Fernsehsenders Alter in Athen vom 17. Februar 2009.[7]
  • Am 18. Februar 2009 stürmten circa 50 vermummte Personen in ein Seminar an der Universität Athen und griffen den bekannten Kriminologieprofessor Giannis Panousis und weitere Anwesende – Rechtsanwälte, Staatsanwälte und Richter – tätlich an.[7]
  • Gegen 6.20 Uhr am 17. Juni 2009 eröffneten drei Täter das Feuer auf einen Polizeibeamten im Wohnbezirk Patissia. Der 41-jährige Polizeibeamte Nektarios Savvas sollte einen wichtigen Zeugen im Prozess gegen die linksextreme griechischen terroristischen Gruppe Revolutionärer Volkskampf (ELA) beschützen. Er wurde von zahlreichen Kugeln getroffen und verstarb noch am Tatort.[8] Die Polizei fand am Tatort Kugeln einer Waffe, die bei den vorangegangenen Angriffen der Sekte der Revolutionäre benutzt worden war. Einige Tage später bekannte sich die Gruppierung in einem Bekennerschreiben zu dem Mordanschlag.[9]
  • Am 19. Juli 2010 wurde der Journalist Sokratis Giolias vor seinem Haus in dem Athener Vorort Ilioupolis von 15 Kugeln getroffen und getötet. Am Tatort wurden nach Mitteilung der Polizei 9-Millimeter-Patronenhülsen aus zwei Waffen gefunden, die die "Sekte der Revolutionäre" bereits bei der Ermordung des Anti-Terror-Polizisten am 17. Juni 2009, bei dem Anschlag auf eine Polizeiwache im Februar 2009 sowie dem Attentat auf den Fernsehsender im gleichen Monat verwendet hatte.[10][11] Nach einer Woche bekannte sich die Gruppe in einem Bekennerschreiben zu der Tat und kündigte weitere Anschläge auf Journalisten, Gefängnisbeamte und Polizisten an[12][13]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. U.S. Department of State: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.state.gov, state.gov, abgerufen am 1. März 2011. (englisch)
  2. U.S. Department of State: Greece – Country Specific Information (Memento des Originals vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/travel.state.gov, travel.state.gov, abgerufen am 19. Juli 2010. (englisch)
  3. Terrorists proclaim links to the past, ekathimerini.com, 25. Juni 2009, abgerufen am 19. Juli 2010. (englisch)
  4. Death threat to Greek media as terrorists plot bomb havoc, guardian.co.uk, 22. Februar 2009, abgerufen am 19. Juli 2010. (englisch)
  5. „Sect of Revolutionaries“ claims attack on Greek police station, emportal.rs, 5. Februar 2009, abgerufen am 19. Juli 2010. (englisch)
  6. Giorgios Nikolaidis: New terror group a worry for police, ekathimerini.com, 6. Februar 2009, abgerufen am 19. Juli 2010. (englisch)
  7. a b Apostolis Fotiadis: Greece: Violence Begins to Take Hold (Memento des Originals vom 13. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ipsnews.net, ipsnews.net, 5. März 2009, abgerufen am 19. Juli 2010. (englisch)
  8. Griechenland: Terrorgruppe „Sechta Epanastaton“ vermutlich für Polizistenmord verantwortlich@1@2Vorlage:Toter Link/www.griechenland.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., griechenland.net, 18. Juni 2009, abgerufen am 19. Juli 2010.
  9. „Revolutionäre Sekte“ übernimmt Verantwortung für Mord, tanea.gr, 22. Juni 2009, abgerufen am 19. Juli 2010. (griechisch)
  10. „Journalist von mindestens 15 Kugeln getroffen“ Der Standard vom 20. Juli 2010
  11. "Tödlicher Anschlag auf einen Journalisten" (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.griechenland.net Griechenlandzeitung vom 19. Juli 2010
  12. "Journalistentod durch griechische Sektenmitglieder" Focus vom 27. Juli 2010, abgerufen am 28. Juli 2010
  13. "Sekte der Revolutionäre kündigt Anschläge an" (Memento des Originals vom 29. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/derstandard.at Der Standard vom 27. Juli 2010, abgerufen am 28. Juli 2010

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]