Seehuben

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Untergegangener Ort
Seehuben
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 22° 42′ OKoordinaten: 54° 49′ 26″ N, 22° 41′ 46″ O
Seehuben (Europäisches Russland)
Seehuben (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Seehuben (Oblast Kaliningrad)
Seehuben (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Seehuben, bis 1938 Jogschen, litauisch Jokšai, war eine Gemeinde im Landkreis Schloßberg in Ostpreußen. Sie bestand seit 1939 auch aus dem Ortsteil Ambruch, bis 1938 Skroblienen, litauisch Skroblynai. Heute ist es ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich am Ozero Borodinskoje (Willuhner See) sieben bzw. acht Kilometer südlich von Pobedino an der Regionalstraße 27A-026 (ex R 511).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jogschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Jogschen auf einem Messtischblatt von 1936

Jogschen war um 1780 ein königliches Bauerndorf.[1] 1874 wurde die Landgemeinde Jogschen in den neu gebildeten Amtsbezirk Lindicken im Kreis Pillkallen eingegliedert.[2] 1938 wurde Jogschen in Seehuben (s. u.) umbenannt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[3] 139
1871[3] 131
1885[4] 160
1905[5] 130 davon 23 litauischsprachige
1910[6] 133
1933[7] 121

Skroblienen (Ambruch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Skroblienen auf einem Messtischblatt von 1936

Auch das einen Kilometer nördlich von Jodschen am Rande des Hochmoores Große Plinis, auch Königsbruch genannt (heute russisch Bolschije Kusty „Große Sträucher“), gelegene Skroblienen war um 1780 ein königliches Bauerndorf.[8] 1874 wurde die Landgemeinde Skroblienen in den neu gebildeten Amtsbezirk Girrehlischken im Kreis Pillkallen eingegliedert.[9] 1938 wurde Skroblienen in Ambruch umbenannt. Die Gemeinde Ambruch wurde 1939 an die Gemeinde Seehuben (s. u.) angeschlossen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1867[3] 57
1871[3] 62
1885[4] 55
1905[5] 56
1910[6] 31
1933[7] 41

Seehuben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Seehuben auf einem Messtischblatt von 1939

Die Gemeinde Seehuben, bis 1938 Jogschen, wurde am 1. April 1939 um die Gemeinde Ambruch (ex Skroblienen) erweitert. Die erweiterte Gemeinde gehörte zum Amtsbezirk Lindicken.[2] 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939[7] 145

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jogschen/Seehuben und Skroblienen/Ambruch gehörten zum evangelischen Kirchspiel Willuhnen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 58.
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Lindicken
  3. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  4. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  5. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  6. a b Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  7. a b c Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 152.
  9. Rolf Jehke, Amtsbezirk Jägerswalde