Seele in Not

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Seele in Not
Lacrimosa
Veröffentlichung 1991
Länge 9:21
Genre(s) Neue Deutsche Todeskunst
Text Tilo Wolff
Musik Tilo Wolff
Produzent(en) Tilo Wolff, Philippe Alioth
Label Hall of Sermon
Album Angst

Seele in Not ist ein Lied der Dark-Wave-Band Lacrimosa, das die Band 1991 veröffentlichte.

Hintergrund und Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Tilo Wolff 1990 als Soloprojekt gründete Band Lacrimosa veröffentlichte das Demo Clamor im gleichen Jahr mit einer ersten Version des Titels Seele in Not. Der Text entstand in Form eines lyrischer Tagebuchs. Als Wolff feststellte, dass ihm „die Worte als Ausdruck zu wenig“ waren begann er erst mit Klangcollagen, dann mit dem Klavier die Texte zu vertonen. Als erstes Stück entstand Seele in Not.[1]

Nach dem ihm das Demo gefiel und die Ausdrucksform zusagte plante er Lacrimosa fortzuführen,[1] nahm er das Stück erneut für das Album Angst im Sodom & Gomorrah Studio in Binningen unter der technischen Begleitung von Philippe Alioth auf.[2]

Das Stück wurde vor Alles Lüge und Ich bin der brennende Komet der erste Erfolg für Lacrimosa. Es erschien in der Frühphase des Genres Neue Deutsche Todeskunst und avancierte neben Liedern wie Gottes Tod von Das Ich und Verflucht von Relatives Menschsein zu einem der Clubhits des keimenden Genres. So galt das Stück noch Jahre nach der Veröffentlichung des Debüts als „ein absoluter LACRIMOSA-Klassiker“[3] und die Band als bedeutender Vertreter des Genres.[4] Das Label Oblivion nahm das Stück in der Reihe Gothic Club Classics auf die erste Ausgabe der Kompilationsreihe. Auch auf weiteren Kompilationen wurde das Stück präsentiert. Im Jahr 1994 erschien es in einer durch die Band Metus überarbeitete Variante auf der Single Schakal. Auch diese mehr als Rocksong arrangierte Version wurde Teil mehrerer Kompilationen und häufig in Clubs gespielt.

Musik und Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seele in Not wurde im 4/4-Takt und im Grundton a-Moll bei einem Tempo von 126 BpM geschrieben.[5] Das Stück basiert auf „einer einzigen Basslinie“.[1] Markant sind Orgelklänge die das Stück einleiten und gesampelte Babyschreie.[6] Das Stück gilt als energiegeladen und besonders tanzbar.[5] Seele in Not ist ein Stück mit orchestral symphonischen Arrangements und poetischem Text.[6] Der Text arbeitet schmerzhafte Kindheitserinnerung auf. Dabei nutzt Wolff jedoch subjektiv geprägte Metaphern die die Bezüge unkenntlich machen.[7]

„Du tanzt im Licht der Zeit
Du tanzt in Eitelkeit
Eine leere Flasche
Und ich sterb vor Durst
Keine Kerze hat mehr Feuer
Doch mein Herz verbrennt“

Lacrimosa: Seele in Not

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Interview Lacrimosa. Mindbreed, abgerufen am 7. März 2024.
  2. Lacrimosa: Angst. The Audio DB, abgerufen am 7. März 2024.
  3. Kathy Schütte: Lacrimosa: Angst. Powermetal.de, abgerufen am 7. März 2024.
  4. Judith Platz: Die schwarze Musik. In: Axel Schmidt, Klaus Neumann-Braun (Hrsg.): Die Welt der Gothics. Spielräume düster konnotierter Transzendenz. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-14353-0, S. 253–284, 281.
  5. a b Lacrimosa: Seele in Not. Songbpm, abgerufen am 7. März 2024.
  6. a b KwonVerge: Lacrimosa: Angst. Metalstorm, abgerufen am 7. März 2024.
  7. Extra Fan Interview. Lacrimosa, abgerufen am 7. März 2024.