Orangekehlelfe

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Orangekehlelfe

Orangekehlelfe (Männchen)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Nordelfen (Selasphorus)
Art: Orangekehlelfe
Wissenschaftlicher Name
Selasphorus scintilla
(Gould, 1851)
Orangekehlelfe (Weibchen)
Orangekehlelfen-Paar, Weibchen oben
(Historische Illustration von Louis Victor Bevalet, 1876)

Die Orangekehlelfe (Selasphorus scintilla), auch Flämmchenkolibri genannt,[1] ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Costa Rica und Panama verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orangekehlelfe ist die kleinste Kolibriart Costa Ricas,[2][3] sie erreicht eine Körperlänge zwischen 6,5 und 8,0 Zentimetern und wird 2,0 bis 2,3 Gramm schwer.[4] Sie hat einen schwarzen geraden Schnabel und schwarze Füße. Die Männchen sind etwas kleiner und leichter als die Weibchen. Das Gefieder der Männchen ist im Bereich der Kehle orange schimmernd. Die Vorderbrust weist eine weißgraue Färbung auf. Der Rücken ist grünlich und die Schwanzoberseite grünlich und orange gefärbt. Die Weibchen sind deutlich weniger bunt. Sie besitzen eine weiße Kehle und an der Kopfunterseite eine weiße Färbung mit schwarzen Punkten. Jungvögel ähneln in der Gefiederfärbung den Weibchen. Die Art kann am ehesten mit der Vulkanelfe (Selasphorus flammula) verwechselt werden.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art lebt in den Bergen Costa Ricas und im westlichen Panama[5] in einer Höhe von 900 bis 2500 m und bewohnt buschige Waldränder, Kaffeeplantagen und Gärten.[4]

Verbreitung der Orangekehlelfe

Nahrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orangekehlelfe (Weibchen bei der Nahrungsaufnahme)

Die Nahrung der Orangekehlelfe besteht hauptsächlich aus Blütennektar und Pollen. Der Nektar wird im Schwebeflug aus den Blüten aufgenommen. Zudem fressen die Kolibris Insekten, was eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß sicherstellt.[6]

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weibchen bauen nach der Begattung ein Nest, das aus Spinnweben, Pflanzenwolle, Flechten und Moos angefertigt wird. Das Nest wird in einem Busch oder einem Baum versteckt gebaut. Das Weibchen legt gewöhnlich zwei weiße Eier in der Zeit von September bis Februar.[7]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die natürlichen Feinde der Orangekehlelfen sind Schlangen, Katzen und Greifvögel. Der Gesamtbestand dieser Art wird derzeit nicht als bedroht angesehen. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion wird die Orangekehlelfe daher in der Kategorie „LC“ (least concern – nicht gefährdet) geführt.[8]

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Gould beschrieb die Orangekehlelfe unter dem Namen Trochilus (Selasphorus) scintilla. Als Fundort nannte er den Volcán de Chiriqui.[9] Obwohl auf der Ausgabe der Zeitschrift das Jahr 1850 steht, erschien diese erst im Jahr 1851. Erst später wurde die Art der Gattung Selasphorus zugeordnet. Dieser Begriff leitet sich von den griechischen Wörtern σέλας sélas für „Glanz, Licht, Flamme“ und -φόρος, φέρω -phorós, phérō für „tragend, tragen“ ab.[10] Das Artepitheton scintilla ist das lateinische Wort für „Funke“.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Frank Skutch: Field Guide to the Wildlife of Costa Rica. University of Texas Press, Austin, Texas 2002, ISBN 0-292-73459-X.
  • Carrol LaVerne Henderson: Birds of Costa Rica. University of Texas Press, Austin, Texas 2010, ISBN 978-0-292-71965-1.
  • Christopher J. Clark, Teresa J. Feo, Ignacio Escalante: Courtship Displays and Natural History of Scintillant (Selasphorus scintilla) and Volcano (S. flammula) Hummingbirds. In: The Wilson Journal of Ornithology. Band 123, Nr. 2, 2011, S. 218–228, doi:10.1676/10-076.1.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • John Gould: On six new species of Humming Birds. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 18, Nr. 211, 1850, S. 162-144 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 2. November 2014]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Selasphorus scintilla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Avibase.bsc-eoc.org: Orangekehlelfe abgerufen am 6. Juli 2014.
  2. Alexander Skutch: Field Guide to the Wildlife of Costa Rica. S. 292 ff.: Scintillant Hummingbird (Selasphorus scintilla).
  3. Carrol L. Henderson: Birds of Costa Rica. S. 167: Scintillant Hummingbird.
  4. a b Darnis.inbio.ac.cr: Especies de Costa Rica – Selasphorus scintilla. (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) abgerufen am 6. Juli 2014.
  5. Neotropical.birds.cornell.edu: Selasphorus scintilla, abgerufen am 6. Juli 2014.
  6. Neotropical.birds.cornell.edu: Selasphorus scintilla – Food. abgerufen am 8. Juli 2014.
  7. Neotropical.birds.cornell.edu: Selasphorus scintilla – Reproduction. abgerufen am 8. Juli 2014.
  8. IUCN: Selasphorus scintilla abgerufen am 6. Juli 2014.
  9. John Gould, S. 162.
  10. James A. Jobling S. 352.
  11. James A. Jobling S. 351.