Seoul Museum of Craft Art

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Seoul Museum of Craft Art
Daten
Ort Seoul, Südkorea
Eröffnung 2021
Betreiber
Seoul Metropolitan Government
Leitung
Kim Soo-Jung
Website
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 서울공예박물관
Revidierte Romanisierung: Seoul Gongye Bangmulgwan
McCune-Reischauer: Seoul Gongye Pangmulgwan

Das Seoul Museum of Craft Art (koreanisch: 서울공예박물관, offizielle Kurzform: SeMoCa) ist ein seit 2021 bestehendes Museum zu traditionellem koreanischem Kunsthandwerk.[1] Die Sammlung umfasst etwa 23.000 Objekte, die ab der Goryeozeit bis in die Gegenwart datieren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum wurde ab 2014 geplant und ist das erste Museum, das sich ausschließlich koreanischem Kunsthandwerk widmet.[2] Im Mai 2018 begannen die Bauarbeiten; die Einweihung des Museums erfolgte am 29. November 2021.[1] Der Termin wurde aufgrund der Corona-Pandemie verschoben.

Die Leitung des Museums hatte zunächst ab 2019 Kim Jung-Hwa inne.[2] 2021 übernahm die aktuelle Direktorin Kim Soo-Jung. Das Museum gehört organisatorisch zur Stadtregierung von Seoul.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelände des Museums überschneidet sich mit dem heute nicht mehr erhaltenen Palast Angukdong Byeolgung und einer Residenz, die für den Sohn König Sejongs, Prinz Yeongeung von Joseon, errichtet wurde.[3] Die Lage im Stadtbezirk Jongno entspricht dem historischen Zentrum, in dem Kunsthandwerk für den Königshof hergestellt wurde.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum wurde auf dem Gelände der Pungmoon-Highschool errichtet und umfasst insgesamt sieben Gebäude.[1] Hierfür wurde die bestehende Bausubstanz umfassend renoviert und zusätzlich zwei weitere Gebäude errichtet. Die neuen Gebäude sind ein traditionelles koreanisches Hanok und ein Informationsgebäude zwischen den Ausstellungsräumlichkeiten. Das Museum wurde barrierearm konzipiert und bietet unter anderem Braille-Beschilderung, Audiobeschreibung und verstellbare Tische.

Insgesamt drei Gebäude beherbergen die Ausstellungsflächen des Museums, die den Dauer- und Sonderausstellungen gewidmet sind.[4] Dazu gehört auch ein offenes Depot, in dem etwa 6.000 Objekte ausgestellt sind.[5] Im Education Building befindet sich das Kindermuseum, in dem verschiedene Handwerkstechniken vermittelt werden.[4] In und an den Gebäuden wurde Kunst am Bau verwirklicht, wie beispielsweise im Informationsgebäude durch ein Keramikwerk von Lee Hun-Chung.[6] Die zwei Cafés des Museums befinden sich im Informationsgebäude und im Education Building.

Die Außenanlagen sind als Garten gestaltet und frei zugänglich.[6] Die Sitzmöglichkeiten wurden von den koreanischen Künstlern Lee Kang-Hyo und Lee Jae-Sun hergestellt. Sie nehmen mit einer Anlehnung an Onggi und die Gesteinsformationen Koreas ebenfalls traditionelles Handwerk auf.

Museumssammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammlungsüberblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sammlung umfasst insgesamt 23.257 Objekte (Stand 2021).[1] Das Museum ist das erste und bislang einzige Museum, das sich ausschließlich traditionellem koreanischem Kunsthandwerk widmet. Die Objekte datieren ab der Goryeozeit bis in die Gegenwart. Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf den verschiedenen historischen und rezent genutzten Handwerkstechniken in Korea.[3]

Neben den Exponaten beherbergt das Museum eine Referenzbibliothek mit etwa 10.000 Bänden.[5] Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich und dient als Veranstaltungsort für Vorträge.[7]

Dauerausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dauerausstellung umfasst einen Überblick zur historischen Entwicklung der verschiedenen Handwerkstechniken.[4] Hierunter fallen etwa Holzbearbeitung, Weberei, keramisches Arbeiten und Einlagearbeit mit Lack und Perlmutt. Schwerpunkte bilden die japanische Kolonialzeit und Werkstätten des Königshofs.

Eigene Ausstellungen widmen sich jeweils koreanischer Stickerei und Bojagi.[5] Diese Ausstellungen gehen im Wesentlichen auf die Spende der Textilsammlung von Huh Dong-Hwa und Park Young-Sook zurück.[8]

Sonderausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 사색사유 (Sasaek Sayu, 2023, verschiedene Künstler)[9]
  • Swimming Pool (2023, Choi Min-Ji)[10]
  • Dialogue (2023, verschiedene Künstler)[11]
  • LOEWE Foundation Craft Prize (2022, verschiedene Künstler; Gewinnerin: Jeong Dahye)[12]

Koreanische Nationalschätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Dauerausstellungen werden zwei als südkoreanischer Nationalschatz besonders hervorgehobene Werke gezeigt.[13] Dabei handelt es sich um den bestickten Wandschirm Sagye Bungyeongdo, der Topfpflanzen in den vier Jahreszeiten zeigt (Treasure Nr. 653), und eine bestickte Mönchsrobe (Treasure Nr. 654).

Weitere Angebote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Workshops[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum bietet regelmäßig Workshops und praktische Demonstrationen von Handwerkstechniken an.[14] Diese stehen nach Voranmeldung allen Interessierten offen.

Kindermuseum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Education Building befindet sich das Kindermuseum.[15] Dort können Kinder verschiedene Handwerkstechniken praktisch ausprobieren.[4] Die Aktivitäten stellen Metallarbeit, Keramik, die Fertigung von verschiedenen Textilien und Kleidungsstücken sowie Holzbearbeitung vor.

Museumsshop[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Museumshop verkauft in Korea hergestelltes Kunsthandwerk von 30 Handwerkern.[5] Unter anderem werden Keramik, Textilien, Metallarbeiten und Lackkunst angeboten. Die Auswahl ändert sich mit dem Verlauf des Mondkalenders.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausstellungskatalog zur Dauerausstellung: Seoul Museum of Craft Art (Hrsg.): 장인, 세상 을 이롭게 하다(Changin, sesang eul iropge hada). Seoul 2021, ISBN 979-1-16599402-0 (koreanisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Grand Opening of the Seoul Museum of Craft Art (SeMoCA). In: Seoul Metropolitan Government. 2. Dezember 2021, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  2. a b History. In: Seoul Museum of Craft Art. Abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  3. a b Introduction. In: Seoul Museum of Craft Art. Abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  4. a b c d Hallie Bradley: A Guide To The Seoul Museum of Craft Art: Fantastic and Free. In: The Soul of Seoul. Hallie Bradley, abgerufen am 19. November 2019 (englisch).
  5. a b c d Yuna Park: Seoul Museum of Craft Art is now fully open. In: The Korea Herald. 30. November 2021, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  6. a b So-Young Lee: Museum of Crafts Past and Present. In: Koreana. 2023, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  7. Facilities. In: Seoul Museum of Craft Art. Abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  8. Sooa Im McCormick, Jung-Wha Kim, William Griswold, Seung-Hae Yi, Byungmo Chung, Young Chae: Gold needles: Embroidery Arts from Korea. Cleveland Museum of Art, Seoul Museum of Craft Art. Cleveland, OH; Seoul, Korea 2020, ISBN 978-1-935294-72-6 (englisch).
  9. Exhibitions. In: Seoul Museum of Craft Art. Abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  10. Exhibitions. In: Seoul Museum of Craft Art. Abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  11. SeMoCa. Special Exhibition “Dialogue” Opening Ceremony – Buncheong Performance. In: Kiaf Seoul. 7. September 2023, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  12. Harriet Lloyd-Smith: Dahye Jeong crowned winner of Loewe Foundation Craft Prize 2022. In: Wallpaper. 7. Oktober 2022, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  13. Seoul Museum of Craft Art (서울공예박물관). In: Visit Korea. 24. Februar 2022, abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  14. Participate. In: Seoul Museum of Craft Art. Abgerufen am 19. November 2023 (englisch).
  15. SeMoCa Children's Museum. In: Seoul Museum of Craft Art. Abgerufen am 19. November 2023 (englisch).