Sergio Scariolo

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Basketballspieler
Basketballspieler
Sergio Scariolo
Spielerinformationen
Geburtstag 1. April 1961
Geburtsort Brescia, Italien
Vereine als Trainer
1989–1991 ItalienItalien Scavolini Pesaro
1991–1993 ItalienItalien Aurora Desio
1993–1996 ItalienItalien Fortitudo Bologna
1997–1999 SpanienSpanien Tau Cerámica
1999–2002 SpanienSpanien Real Madrid
2003–2008 SpanienSpanien Unicaja Málaga
2008–2010 RusslandRussland BK Chimki
2011–2013 ItalienItalien Olimpia Milano
2013–2014 SpanienSpanien Laboral Kutxa
2018–2021 Kanada Toronto Raptors (AC)
2021–2023 ItalienItalien Virtus Bologna
Nationalmannschaft als Trainer
2009–2012 SpanienSpanien Spanien
Seit002015 SpanienSpanien Spanien

Sergio Scariolo (* 1. April 1961 in Brescia, Lombardei) ist ein italienischer Basketballtrainer. Neben fünf nationalen Titelgewinnen als Vereinstrainer führte er die spanische Nationalmannschaft viermal zu Europameistertiteln und 2019 zum Gewinn der Weltmeisterschaft.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Scariolo Co-Trainer bei Basket Brescia sowie Scavolini Pesaro gewesen war und auch für die italienische Militärauswahl verantwortlich gewesen war, wurde er 1989 Cheftrainer in Pesaro. Bereits in seiner ersten Saison gewann er die italienische Meisterschaft, auf europäischer Ebene erreichte Scariolo das Endspiel im Korać-Cup sowie im Folgejahr das Halbfinale im Landesmeisterpokal. Nachdem er zwei Jahre lang die Mannschaft von Aurora Desio geleitet hatte, übernahm er 1993 das Traineramt von Fortitudo Bologna. Er führte den Aufsteiger auf Anhieb in die Play-offs und wurde als Trainer des Jahres des Serie A ausgezeichnet. Scariolo blieb bis November 1996 bei Fortitudo und erreichte in seiner letzten vollständigen Saison dort das Finale der italienischen Meisterschaft.

Von 1997 bis 2008 war Scariolo in der spanischen Liga ACB als Trainer tätig. Dabei gewann er mit Tau Cerámica 1999 den spanischen Basketballpokal, 2000 erreichte er in der Liga ACB die Endspielserie um die spanische Meisterschaft. Bei Real Madrid war er von 1999 bis 2002 für die sportliche Leitung verantwortlich, in den beiden letzten Jahren war er zudem General Manager. Nach dem Gewinn der spanischen Meisterschaft 2000 wurde Scariolo auch in Spanien als Trainer des Jahres ausgezeichnet, im Jahr darauf scheiterte er hingegen mit Real im Finale.

Vom November 2003 bis 2008 war er Trainer bei Unicaja Málaga, wo Scariolo 2005 erneut den spanischen Pokal sowie 2006 die spanische Meisterschaft gewann. Ende 2008 übernahm er das Traineramt von BK Chimki und wenig später auch den seit Ende der Olympischen Spiele 2008 vakanten Posten als spanischer Nationaltrainer. Bei der Europameisterschaft 2009 gewann er mit Spanien den Titel. Scariolo blieb bis Ende 2010[1] bei Chimki und erreichte mit dem Verein 2009 das Endspiel im Eurocup. 2011 kehrte er erstmals seit 1997 wieder als Vereinstrainer nach Italien zurück und unterschrieb einen Vertrag bei Olimpia Milano. Im Sommer desselben Jahres führte Scariolo Spanien zur Titelverteidigung bei der Europameisterschaft 2011, nachdem die Weltmeisterschaft 2010 mit dem Ausscheiden im Viertelfinale noch eher enttäuschend verlaufen war. Nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2012 erklärte Scariolo seinen Rücktritt vom Amt des spanischen Nationaltrainers.[2] 2015 übernahm er wieder die Leitung der spanischen Nationalmannschaft[3] und gewann mit ihr 2015 wieder die EM und 2019 die Weltmeisterschaft.[4]

Der kanadische NBA-Klub Toronto Raptors feuert nach der Saison 2017/18 seinen Langzeitcoach Dwane Casey und stellte daraufhin im Sommer seinen damaligen Assistenztrainer Nick Nurse als neuen Cheftrainer vor. Dieser nahm daraufhin Scariolo als Assistenztrainer in seinen Trainerstab auf.[5] Als solcher war der Italiener am Gewinn des NBA-Meistertitel 2019 beteiligt.[6] Als Nurse wegen einer COVID-19-Erkrankung im Februar 2021 ausfiel, betreute Scariolo die Mannschaft im Spiel gegen die Houston Rockets als hauptverantwortlicher Trainer und führte sie zu einem Sieg.[7]

2021 wurde Scariolo Cheftrainer von Virtus Bologna,[7] im Mai 2022 gewann er mit der Mannschaft den Eurocup.[8] Im September 2022 gewann er mit der spanischen Nationalmannschaft zum vierten Mal die Europameisterschaft.[9] Mitte September 2023 wurde er kurz vor dem Beginn des Spieljahres 2023/24 in Bologna entlassen.[10] Das Verhältnis zwischen Scariolo und den Besitzern von Virtus Bologna war zuvor längere Zeit angespannt.[11]

Erfolge und Auszeichnungen als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Italienischer Meister 1990 mit Scavolini Pesaro
  • Spanischer Meister 2000 mit Real Madrid und 2006 mit CB Málaga
  • Spanischer Pokalsieger 1999 mit Baskonia Vitoria und 2005 mit CB Málaga
  • NBA-Meister 2019 mit den Toronto Raptors
  • Europameister 2009, 2011, 2015, 2022 mit Spanien
  • Zweiter der Olympischen Spiele 2012 mit Spanien
  • Weltmeister 2019 mit Spanien
  • Trainer des Jahres 1994 in Italien
  • Trainer des Jahres 2000 in Spanien
  • Eurocup-Sieger 2022

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sergio Scariolo leaves BC Khimki
  2. Spaniens Erfolgstrainer Scariolo tritt zurück. In: Focus. 28. November 2012, abgerufen am 28. November 2012.
  3. Es oficial: Sergio Scariolo vuelve a la Selección de España. In: basquetplus.com. 7. Mai 2015, abgerufen am 12. Mai 2022 (spanisch).
  4. Sergio Scariolo, el mejor técnico en la historia de la selección española. In: Marca. 15. September 2019, abgerufen am 12. Mai 2022 (spanisch).
  5. Raptors add Spanish national team coach Scariolo to staff. In: Sportsnet. 20. Juli 2018, abgerufen am 16. Mai 2019 (englisch).
  6. Sergio Scariolo campeón de la NBA 2019 con Toronto Raptors. Relación de ex-baskonistas que también fueron campeones en la mejor liga del mundo. In: www.baskonistas.com. 14. Juni 2019, abgerufen am 12. Mai 2022 (spanisch).
  7. a b Sergio Scariolo officially takes over Virtus Bologna. In: eurohoops.net. 18. Juni 2021, abgerufen am 12. Mai 2022 (englisch).
  8. 7DAYS EuroCup, Finale, Virtus Segafredo Bologna vs Frutti Extra Bursaspor. In: Virtus Segafredo Bologna. 11. Mai 2022, abgerufen am 12. Mai 2022 (italienisch).
  9. Así queda el palmarés el Eurobasket tras la victoria de España en la final. In: okdiario.com. 18. September 2022, abgerufen am 18. September 2022 (spanisch).
  10. Virtus Bologna parts ways with Sergio Scariolo. In: Euroleague. 15. September 2023, abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  11. Virtus Bologna, arriva la decisione del club. In: Sky Sport. 15. September 2023, abgerufen am 15. September 2023 (italienisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]