Severus von Trier

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Severus von Trier war seit etwa 445/446 Bischof von Trier.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er stand in engen Kontakt zu Germanus von Auxerre und Lupus von Troyes (* um 383; † um 478). Severus war wohl in den 430er Jahren einer der Schüler des Lupus.

Sein Amtsantritt wird aus dem Ende der Amtszeit des Leontius von Trier geschlossen. Er hat den Germanus auf dessen zweiter Reise nach Britannien zur Bekämpfung des Pelagianismus begleitet. Diese Reise wird meist für die Jahre 446/447 angesetzt.

Er hat auch unter den in der Germania prima lebenden germanischen Stämmen wie den Rheinfranken und Alamannen missioniert. Damit wurden frühere Ansätze, den kirchlichen Einfluss auf die Region der unteren Mosel und den Mittelrhein auszudehnen, fortgeführt.

Eine spätere Tradition berichtet, dass er als erster ein päpstliches Privileg für die Trierer Kirche erhalten hätte.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Severus wird bereits in der spätantiken Vita des Germanus von Auxerre, verfasst um 480 von Constantin von Lyon, erwähnt. Des Weiteren kommt er auch in der Vita des Lupus von Troyes und der Kirchengeschichte des Beda Venerabilis vor. Dieser hat die bisher getrennten Berichte über die Britannienreise und die Germanenmission zusammengeführt. In der Forschung hat sich Wilhelm Levison skeptisch über die Identifizierung des Trierer Bischofs mit dem Germanusbegleiter gezeigt. Auch andere Forscher wie Eugen Ewig beteiligten sich an der wissenschaftlichen Debatte. Dabei wurde auch der Quellenwert der Vita des Lupus angezweifelt, hielt man sie teilweise doch nicht für zeitgenössisch. Für viele Autoren sind die Zweifel mittlerweile ausgeräumt. Hans Hubert Anton hat die Quellen noch einmal kritisch geprüft und kommt zu dem Schluss, dass die Vita des Lupus ebenfalls annähernd zeitgenössisch sein muss. Auch die Britannienreise hält er für plausibel.

Verehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Diözese Trier wird er am 15. Oktober verehrt. Die Bollandisten nennen auch den 16. März.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Hubert Anton: Studien zur sozialen und kirchlichen Führungsschicht Galliens: Germanus von Auxerre, Lupus von Troyes und die Trierer Bischöfe des 5. Jahrhunderts. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 19. Jg. 1993 S. 17–40 Digitalisat (PDF; 1,5 MB)
  • Hans Hubert Anton: Trier im frühen Mittelalter. Paderborn, München u. a., 1987 S. 82 f.
  • Friedrich Prinz: Europäische Grundlagen deutscher Geschichte (4.–8. Jahrhundert). In: Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Aufl., Stuttgart, 2004 S. 399
  • Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 279.Digitalisat

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VorgängerAmtNachfolger
LeontiusBischof von Trier
449
Cyrillus