Siamesischer Bürgerkrieg 1630–1636

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Siamesischer Bürgerkrieg

Karte von Ayutthaya
Datum 1630 bis 1636
Ort Siam
Casus Belli Nach dem Tod von König Songtham erfolgte ein Streit um den Thron
Ausgang Prasat Thong ließ die Nachkommen und Anhänger der Vorgänger-Dynastie ermorden, darunter auch japanische Palastwachen
Territoriale Änderungen Ayutthaya
Folgen König Prasat Thong wurde König, doch brach Japan die Beziehungen ab, da er ein Usurpator war; Pattani sagte sich von Ayutthaya los
Konfliktparteien

Siam (Thailand)

Japaner im Dienste Siams und Rivalen um den Thron

Befehlshaber

König Prasat Thong (reg. 1630–1656) von Siam

Yamada Nagamasa (zeitweise)

Verluste

mindestens 3.000 Mitglieder und Parteigänger der alten königlichen Familie

Der Siamesische Bürgerkrieg 1630 bis 1636 war im Wesentlichen ein Kampf um die Thronfolge im Königreich Ayutthaya, nachdem König Songtham spät im Jahr 1628 gestorben war.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod von König Songtham, vermutlich durch Gift ausgelöst, wollte der Adel zunächst den mächtigen Sri Worawong auf den Thron der jedoch ablehnte und sich für den minderjährigen Chetthathirat aussprach. Am 13. Dezember 1628 bestieg dieser den Thron und Sri Worawong erhielt das siamesische Kriegsministerium (Kalahom). Im August 1629 ließ der Kalahom Chetthathirat aus dem Weg räumen und durch dessen jüngeren Bruder Athittayawong ersetzen. Bereits im folgenden Monat wurde dieser ebenfalls ermordet und der Weg für Sri Worawong war frei, den Thron selbst zu besteigen. Damit löste er einen äußerst gewaltsamen Bürgerkrieg aus, wobei sich viele Kräfte gegen ihn wandten.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yamada Nagamasa (1590 bis 1632)

Prasat Thong versuchte zunächst, seine Konkurrenten nacheinander auszuschalten. Er begann damit bei Yamada Nagamasa (1590 bis 1632), dem Samurai und Chef der japanischen Palastwache in der Hauptstadt Ayutthaya. Die Angehörigen der Wache hatten zu Beginn des 17. Jahrhunderts ihr Land auf der Flucht vor dem tyrannischen Tokugawa-Shogunat verlassen. Sie ließen sich in Kambodscha und in Siam nieder. Unter Nagamasa wurden viele als Palastwachen in Ayutthaya angestellt und konnten sich in dieser Funktion vielfach auszeichnen[1], doch wurde er ebenfalls durch Gift aus dem Weg geschafft. Da der Shogun Prasat Thong nicht anerkennen wollte, rächte sich dieser an den verbliebenen Japanern im Reich. Manche konnten über die See fliehen. Die Tyrannei von Prasat Thong stachelte viele Aufstände im Lande an; so sagte sich die malaiische Provinz Pattani von Ayutthaya los. Die nach Süden ausgesandte siamesische Armee konnte sich nicht gegen Pattani behaupten.

Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pattani blieb in der Folge weitgehend autonom, wenn nicht unabhängig von Einflüssen aus der Hauptstadt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Philips und Axelrod (2004), S. 1040

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charles Phillips und Alan Axelrod: Encyclopedia of Wars. 3 Bde. New York: Facts on File 2004. ISBN 978-0-8160-2851-1.
  • W. A. R. Wood: A History of Siam : from the earliest times to the year Ad 1781, with a supplement dealing with more recent events. New York: AMS 1974. (Download als PDF aus der „Universal Library“ des Internet Archive)