Simon François Gay de Vernon

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Simon François Gay de Vernon genannt Gayvernon, (* 24. November 1760 in Saint-Léonard-de-Noblat (Haute-Vienne); † 3. November 1822 ebenda), französischer Pionier-Offizier, später Baron d'Empire, war Professor für Festungsbau an der École polytechnique von 1798 bis 1804, später Studienleiter bis 1812.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fortifikationen auf der Petersaue

Gay de Vernon wurde als Sohn des Charles Gay de Vernon und seiner Frau Valérie Marie Fargeau de Mortegoute geboren. Er studierte am Séminar von Limoges später an der Militärschule École royale du génie de Mézières im heutigen Charleville-Mézières (Abschluss 1780). Unter dem Befehl von Adam-Philippe de Custine bekleidete er von 1792 bis 1793 die Dienststellung eines Adjudant-général in der französischen Rheinarmee. Nach der Einnahme von Mainz, befestigte er diesen Kampfplatz zusammen mit dem Colonel du génie Clément. Diese Arbeiten endeten vorläufig durch die Belagerung von Mainz (1793), die die französische Präsenz am linken Rheinufer kurzzeitig unterbrach.

Im Jahr 1798 wurde er zum Ingenieur-Oberst befördert und wurde zum Professor für Festungsbau an der École polytechnique berufen. Im darauffolgenden Jahr reichte er, unterstützt durch Général Jourdan, eine Petition an den Rat der Fünfhundert ein, um die Rehabilitation seines Bruders Léonard Honoré Gay de Vernon, zu erreichen. Dieser Ansatz war am 23. Juli 1799 erfolgreich.

Simon Gayvernon unterrichtete seine Schüler am Polytechnikum im theoretischen Festungsbau, der sich auf einen geometrischen Ansatz unter Berücksichtigung militärischer Fragen begründete. Sein Skriptum, das 1805 publiziert wurde, wurde auch auf Deutsch und Englisch übersetzt,[1] und diente als Standardwerk der Militärschulen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.

Im Jahr 1814 wurde er von Ludwig XVIII. zum Maréchal de camp befördert[2], was heute etwa dem Brigadegeneral entspricht.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Traité élémentaire d’art militaire et de fortification, à l’usage des élèves de l’École polytechnique, et des élèves des écoles militaires. 2 Bände. Allais, Paris 1805, (Digitalisate: Band 1, Band 2).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Übersetzung durch John Michael O’Connor (Verlag J. Seymour, New York, 1817) veröffentlicht in zwei Auflagen unter dem Titel « A Treatise on the Science of War and Fortification ».
  2. Karl Anton Schaab: Die Geschichte der Bundes-Festung Mainz, historisch und militärisch nach den Quellen bearbeitet. Eigenverlag des Verfassers, Mainz 1835, urn:nbn:de:hebis:77-vcol-18941.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ambroise Fourcy: Histoire de l’École Polytechnique. Selbstverlag, Paris 1828, (Digitalisat; Wiederauflage: Belin, Paris 1987, ISBN 2-7011-0640-0).
  • Paul-Bernard Granet: Simon François Gay de Vernon, Baron de l’Empire 1760–1822. 2003, (Archives Départementales de Haute-Vienne, 40 J 252).
  • Ian V. Hogg: Fortress. A History of Military Defence. St. Martin's Press, New York NY 1977.
  • Ramsay Weston Phipps: The Armies of the First French Republic and the Rise of the Marshalls of Napoleon I. Band 2: The Armées de la Moselle, du Rhin, de Sambre-et-Meuse, de Rhin-et-Moselle. Oxford University Press, London 1929.