Simon Reiffenstuel

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Hans Simon Reifenstuel (Bezeichnung für die gemeinsame Arbeit von Hans Reiffenstuel und seinem Sohn Simon)[1]

Simon Reiffenstuel (* 1574 in Gmund am Tegernsee; † 8. Februar 1620) (ue wird als langes u ausgesprochen, siehe auch Dehnungszeichen) war ein bayerischer Baumeister. Eine abweichende Schreibweise ist Simon Reifenstuel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon Reiffenstuel[2] wurde in Gmund am Tegernsee geboren und war wie sein Vater Hanns Reiffenstuel ebenfalls Hofbrunnen- und Zimmerermeister und Hofbaumeister von Herzog Maximilian I. von Bayern. Gemeinsam mit seinem Vater erbaute er von 1617 bis 1619 die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein. Die 31 Kilometer lange Leitung überwand die 240 Höhenmeter durch sieben Pumpstationen („Brunnhäuser“), deren Kolbenpumpen durch 7 Meter hohe oberschlächtige Wasserräder angetrieben wurden. Diese Bronze-Pumpstiefel wurden von Simon Reiffenstuel entwickelt und ermöglichten erst die Überwindung der Höhendifferenz und damit die Verwirklichung dieser für die damalige Zeit außergewöhnliche technische Leistung.

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reifenstuelstraße in Bad Reichenhall

Die Reifenstuelstraße in Bad Reichenhall wurde nach Simon Reiffenstuel und seinem Vater Hanns benannt. Diese befindet sich im Ortsteil Karlstein, unweit der ehemaligen Soleleitung und dem heute noch existierenden Brunnhaus Fager. In Traunstein ist die Reiffenstuelstraße nach Simon und Hans Reiffenstuel benannt, diese befindet sich in unmittelbarer Nähe der Traunsteiner Saline. Die „Reiffenstuel-Realschule“ in Traunstein ist ebenfalls nach Vater Hanns und Sohn Simon Reiffenstuel benannt.

„Hanns Simon Reiffenstuel“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gelegentlich verwendete Name Han(n)s Simon Reiffenstuel, beispielsweise 1980 von Hubert Glaser als für den Konstrukteur der Soleleitung oder auch auf einer Lithographie von Mathias von Flurl eines Jahrhunderte alten Ölgemäldes, auf dem Simon Reiffenstuel selbst abgebildet ist, stehe nicht für eine Person (Vater oder Sohn), sondern Hanns und Simon gemeinsam.[1][3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein 1617–1619. Deutsches Museum, 1978.
  • Kurt Enzinger: Bayerisches Salz. Pannonia, 1995.
  • Herbert Pfisterer: Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte. Motor + Touristik Verlag, München 1988.
  • Walter Staller: Reiffenstuel, Simon. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 329 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Simon Reiffenstuel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Josef Obermayr: Die Pfarrei Gmund am Tegernsee und die Reiffenstuel: ein Beitrag zur oberbayerischen Namen- und Ortsgeschichte. Datterer, 1868 (google.de [abgerufen am 6. Mai 2021]).
  2. Josef Obermayr: Die Pfarrei Gmund am Tegernsee und die Reiffenstuel: ein Beitrag zur oberbayerischen Namen- und Ortsgeschichte. Datterer, 1868, S. 439 (google.de [abgerufen am 22. Juli 2022]).
  3. Hubert Glaser: Wittelsbach und Bayern. Hirmer, 1980, ISBN 978-3-7774-3180-2 (google.de [abgerufen am 6. Mai 2021]).