Simon Sarto

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Simon Sarto († 1719) war ein zu Beginn des 18. Jahrhunderts tätiger Architekt der Kurfürsten Johann Wilhelm und Karl III. Philipp von der Pfalz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Andreas, Düsseldorf – Das Mausoleum ist der mit einer Laterne bekrönte polygonale Zentralbau vor dem Chor der Hofkirche.

Simon Sarto war ein Architekt und Baumeister, vermutlich wallonischer Herkunft.[1] Mit seinen Kompagnons Drianne und J. D. Persetz (Persee) führte er für den Kurfürsten Johann Wilhelm eine Reihe größerer Baumaßnahmen durch, unter anderem für Schloss Bensberg. Ab 1708 waren sie für den Umbau von Schloss Krickenbeck tätig. In der gleichen Zeit errichteten sie das Palais Schaesberg in Düsseldorf.[2] Von 1709 bis 1715 waren Sarto und seine Kompagnons mit der Anlage eines neuen Retranchements an der Festung Düsseldorf betraut. Insbesondere hatten sie eine Circumvallation der barocken Festungserweiterung („Extension“) zu errichten.[3] In dieser Zeit stieg Sarto am Hofe Johann Wilhelms zum „Surintendanten“ auf. Als solcher wurde er 1713/1714 zum Nachfolger von Aloysius Bartoli (Bartoly) berufen.

Als bekanntestes Werk wird Sarto der Entwurf des an der Andreaskirche gelegenen Mausoleums des Hauses Pfalz-Neuburg in Düsseldorf zugeschrieben.[4] 1716/1717 leitete er die Bauarbeiten, ehe er nach Heidelberg abberufen wurde.[5] Nach Johann Adam Breunig war Sarto ab Sommer 1715 auch mit dem Innenausbau des Westflügels von Schloss Schwetzingen betraut.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jörg Gamer: Matteo Alberti. Oberbaudirektor des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, Herzogs zu Jülich und Berg etc. (= Die Kunstdenkmäler des Rheinlandes, Beiheft 18). Schwann, Düsseldorf 1978, S. 41 f.
  2. Leo Peters: „… suivant le dessein faict par Mons. Sarto …“. Das Gräflich von Schaesberg’sche Palais in der Ritterstraße. In: Düsseldorfer Jahrbuch, 92. Band (2022), Klartext-Verlag, Essen 2022, ISBN 978-3-8375-2537-3, S. 9–31
  3. Edmund Spohr: Düsseldorf. Stadt und Festung. Schwann, Düsseldorf 1978, ISBN 3-5903-0241-0, S. 237.
  4. Jürgen Rainer Wolf: Das Mausoleum Kurfürst Johann Wilhelms von der Pfalz an St. Andreas zu Düsseldorf, ein unbekanntes Werk von Simon Sarto. 1716–1717. Von der kurfürstlichen Memorie bis zur Umgestaltung in der NS-Zeit. In: Elias H. Füllenbach (Redaktion): Die Hofkirche und ihre Schätze. Dominikanerkloster Düsseldorf, Düsseldorf 2008, S. 64–83; Wolfgang Kaps: Düsseldorf: St. Andreaskirche – Mausoleum – Beschreibung der Särge. Aufsatz (Stand Januar 2009), PDF.
  5. Karl Bernd Heppe (Hrsg.): Anna Maria Luisa Medici, Kurfürstin von der Pfalz. Ausstellungskatalog, Stadtmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1988, S. 95 f.
  6. Rudolf Sillib: Schloß und Garten in Schwetzingen. Carl Winters Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1907, S. 9.