Simone Haack

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Simone Haack (* 1978 in Rotenburg/Wümme) ist eine in Berlin lebende Künstlerin. In ihrer Malerei gilt sie als Wegbereiterin eines Neuen Magischen Realismus.[1]

Die Ausstellung trasumanar bei Galerie gebr. Lehmann, Dresden
Simone Haacks Missy Pink (im Hintergrund) in der bedeutenden Dix-Sammlung der Städtischen Sammlungen Freital auf Schloß Burgk

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simone Haack studierte Freie Kunst an der Hochschule für Künste in Bremen bei Katharina Grosse und bei Karin Kneffel, der Unitec School of Design in Auckland, Neuseeland, und an der École Nationale Superieure des Beaux-Arts in Paris in der Klasse des niederländischen Malers Pat Andrea. Die 2006 mit dem Willi-Oltmanns-Preis für Malerei ausgezeichnete Meisterschülerin von Karin Kneffel ist Mutter einer Tochter. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Malerin Simone Haack hat eine Bildsprache entwickelt, die sich der Mittel des Realismus bedient, ohne Realität abzubilden. Protagonisten ihrer meist figürlichen Bildwerke sind Menschen – zumeist Frauen, Jugendliche und Kinder, aber auch Tiere und Natur.[2]

Ihre Bildnisse und Tableaux, die Fragen zur Identität aufwerfen, nennt Haack „Fiktionale Porträts“. Sie bilden nichts Äußeres ab; der Fokus ist vielmehr, das Innere an der äußeren Erscheinung ablesbar zu machen.[3] Das zentrale künstlerische Thema Haacks ist im weitesten Sinne die physische und psychische Existenz des Menschen und dessen vielschichtige Verstrickungen.[4]

Die Kunsthistorikerin Katharina Galladé: Simone Haacks Bilder handeln von der Entgrenzung und Selbstaufhellung aus Schmerz und Leichtigkeit, in Zuständen, in denen die Haut von der intimen Liaison zwischen Körper und Seele und den weit geöffneten Augen der Entrückung spricht. In ihren Raumerfindungen, die zugleich Versteck und Bühne sind, geht es Simone Haack um die wahrnehmbaren und lesbaren Oberflächen zwischen der Welt und dem Ich.

Haack hat eine Verbindung zur Musik. So hat sie in ihrem Frühwerk Auftragsarbeiten wie Musiker-Porträts für das deutsche Rolling Stone Magazin gemalt[5] und das Coverartwork für die niederländische Band White Rose Transmission geliefert. Ihr Bild „Après nous le Déluge“ ist Teil des Artworks von Daniel Hopes Album For Seasons.[6]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2024: Simone Haack. Untangling the Strands, Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität Berlin
  • 2022: The Sleep of Reason, Galerie Cyprian Brenner, Schwäbisch Hall
  • 2021: DSC Gallery (mit Lubomir Typlt), Prag
  • 2021: Archipel, Galerie Köppe Contemporary, Berlin
  • 2020: Sekundenschlaf, Kunsthalle Brennabor, Brandenburg (Havel)
  • 2019: Paradise Lost, Galerie Herold, Bremen
  • 2017: Après nous le Déluge, Galerie Moderne, Silkeborg, Dänemark
  • 2017: Hinterland, Galerie Obrist, Essen
  • 2015: Museum Junge Kunst, Frankfurt Oder
  • 2015: Städtische Galerie, Zielona Góra, Polen
  • 2012: Die Anderen, Galerie Beim Steinernen Kreuz, Bremen
  • 2011: Zwielicht, Kunstsammlung Gera

Gruppenausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2022: Und es wird Nacht..., Collegium Hungaricum, Berlin
  • 2021: Female Gaze, Galerie Alexander Ochs Private, Berlin
  • 2021: NÄHE, Galerie Obrist, Essen
  • 2021: Wi(e)der das Böse, Bomann Museum, Celle
  • 2020: Face Look, Kunstverein Gera
  • 2019: Preparing for Darkness (kuratiert v. Uwe Goldenstein und Philippe Rey), Galerie Römerapotheke, Zürich
  • 2019: Madness, Galerie im Park, Bremen
  • 2017: Frissiras Award for European Painting, Frissiras Museum, Athen, Griechenland
  • 2016: A promise of Truth, Galerie Drees, Hannover
  • 2014: Species, Kunstverein Gera
  • 2014: Head and Shoulders, Städtische Galerie Delmenhorst
  • 2011: Feuer und Wasser, Galerie Beim Steinernen Kreuz, Bremen
  • 2010: Wegbereiter-Wegbegleiter, Kunst der letzten 60 Jahre, Museum Hurrle, Durbach
  • 2009: Die unsichtbare Hand, Städtische Galerie Delmenhorst
  • 2009: Wo soll ich hin?, Städtische Galerie Bremen
  • 2008: Frauenbilder, Kunsthalle Lingen

Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kunstsammlung des Deutschen Bundestages, Berlin
  • Frissiras Museum Athen, Griechenland
  • Collett Prague - München, Jirny, Tschechische Republik
  • Museum Junge Kunst, Frankfurt (Oder)
  • Kunstsammlung Gera
  • Städtische Galerie Bremen
  • Städtische Galerie Delmenhorst
  • Große Kunstschau Worpswede (Schenkung Heinz Dodenhof)
  • Sammlung Hurrle, Durbach/ Offenburg

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: Stipendium Artist in Residence, Gera
  • 2009: Namibia-Stipendium; Land Berlin
  • 2006: Willi-Oltmanns-Preis für Malerei
  • 2005/06: Jahresstipendium Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode
  • 2004/05: Jahresstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für Paris

Ausgewählte Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2022: Nur wenn du an Grenzen gehst, passiert etwas. (Article), Interview with Simone Haack. Die ZEIT, Kunst & Auktionen, 01/22 and Weltkunst 02/22, by Sebastian C. Strenger
  • 2012: Simone Haack- ein Porträt (Article), Pop/Art Sehtest mit Simone Haack. In: get happy!? magazine, Ausgabe/ edition #2, 3/2012, p. 93-96, by Frank Castenholz
  • 2012: Lauter kleine Ungeheuer (Article), Weser Kurier Bremen, by Inke Steen
  • 2011: Zwielicht (Monography), edited by Kunstsammlung Gera, Text by Holger Saupe
  • 2011: Die Phobie als Muse. (Exh. Cat.), Kunstfrühling 2011, edited by BBK Bremen, p. 46/47, Texts by Jennifer Bork and Arie Hartog
  • 2006: Simone Haack (Monography), edited by Willi-Oltmanns-Stiftung; Gemeinde Stuhr, Text by Barbara Nierhoff-Wielk, Zwischen Imagination und Realität

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Simone Haack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sebastian C. Strenger, Velten Wagner: HAIR. In: Städtisches Museum Engen + Galerie (Hrsg.): https://dcv-books.com/produkt/simone-haack-hair/. www.dcv-books.com, Berlin 2023, ISBN 978-3-96912-154-2, S. "122–124".
  2. Sebastian C. Strenger: „Nur wenn du an Grenzen gehst, passiert etwas“. Ein Gespräch mit Simone Haack über eine Bildsprache, die mit den Mitteln des Realismus keine Realität abbildet. Hrsg.: Weltkunst. Jahrgang 49, Nr. 1/22, Januar 2022, S. 24–25 (weltkunst.de).
  3. Christoph Tannert, Malerei alla Prima aus Realismus, Schrecken und Alltäglichkeit. In: Simone Haack. Die Anderen, Einzelkatalog zur Ausstellung, Kerber-Verlag, Bielefeld, 2012, ISBN 978-3-86678-730-8
  4. Holger Saupe, Zwielicht, in: Simone Haack. Zwielicht, Einzelkatalog zur Ausstellung, hrsg. v. Kunstsammlung Gera, Gera, 2011
  5. Aufträge. Abgerufen am 28. März 2022.
  6. Elgin Heuerding: Ich suche nach Geschichten. In: BR Klassik. 3. März 2017, abgerufen am 28. März 2022.