Simonow PTRS-41

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PTRS
PTRs
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung Panzerbüchse Simonow
Militärische Bezeichnung PTRS-41, Panzerbüchse Simonow Modell 1941,
Panzerbüchse 784(r) (Wehrmachtsbezeichnung)
Einsatzland Sowjetunion
Entwickler/Hersteller Sergei Gawrilowitsch Simonow
Produktionszeit 1941 bis 1945
Waffenkategorie Panzerbüchse
Ausstattung
Gesamtlänge 2140 mm
Gewicht (ungeladen) 20,90 kg
Lauflänge 1227 mm
Technische Daten
Kaliber 14,5 × 114 mm
Mögliche Magazinfüllungen 5 Patronen
Munitionszufuhr Kastenmagazin
Kadenz 10–15 Schuss/min
Feuerarten Einzelfeuer
Visier Kimme und Korn
Verschluss Kippblockverschluss
Ladeprinzip halbautomatischer Gasdrucklader
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Die PTRS war eine Panzerbüchse, die in der Sowjetunion entwickelt und eingesetzt wurde. Die Abkürzung steht für Protiwotankowoje Ruschjo Simonowa (russisch Противотанковое ружьё Симонова, zu deutsch Simonow-Panzergewehr).

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PTRS wurde 1941 von Sergei Gawrilowitsch Simonow konstruiert. Sie entstand zeitgleich zum Panzerbüchsenmodell PTRD von Wassili Degtjarjow. Beide Konstrukteure wurden direkt nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion angewiesen, mit höchster Priorität panzerbrechende Waffen bereitzustellen. Da die PTRS komplizierter als die PTRD war, wurden 1941 nur 77 Exemplare produziert, 1942 hingegen schon 63.308. Im Januar 1945 lief sie nach 400.000 Exemplaren aus.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simonows Entwurf für eine Panzerbüchse blieb trotz der starken Munition im Kaliber 14,5 mm eine beherrschbare Handfeuerwaffe, die darüber hinaus noch ein Selbstlader war. Die PTRS funktionierte als Gasdrucklader und verfügte über ein fünfschüssiges abnehmbares Magazin. Vom technischen Standpunkt aus war die PTRS gegenüber der PTRD das anspruchsvollere Modell, denn letzteres stellte nur einen Einzellader dar. Daher war die Fertigung der PTRS aufwändiger als die der PTRD. Bemerkenswert ist, dass die Entwurfsphase der PTRS nur wenige Wochen betrug.

Beide Panzerbüchsen waren in ihrer Wirkung vergleichbar, die Geschossenergie der Simonow-Büchse war aufgrund des Nachladens mittels Gasdrucks etwas geringer. Beide hatten auch Nachteile gemein, wie die zunehmend geringere Wirkung auf Panzerfahrzeuge des Gegners und das immense Mündungsfeuer. Bei der PTRS kam hinzu, dass der Lademechanismus bisweilen versagte, da die Gasentnahmebohrungen zur Verschmutzung neigten. Die Waffe vertrug auch extrem niedrige Temperaturen nicht so gut wie das Schwestermodell. In solchen Fällen war jedoch immer ein manuelles Zuführen der Munition möglich. Durch die Wehrmacht erbeutete Waffen wurden als Panzerbüchse 784 (r) geführt und umgehend wieder an der Front eingesetzt.

Insgesamt wurde die Fertigung beider Modelle noch vor dem Kriegsende eingestellt. Statt ballistische Panzerabwehrwaffen weiterzuentwickeln, wurde auch in der Sowjetunion die Entwicklung reaktiver Panzerbüchsen vorangetrieben, die dort in der RPG-2 mündete.

Leistung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Durchschlagsleistung der PTRS betrug mit dem Wolframkerngeschoss BS-41 40 mm RHA auf 100 m Entfernung bei 90° Auftreffwinkel.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Maxim Popenker: Simonov PTRS. In: Modern Firearms. world.guns.ru, abgerufen am 5. Oktober 2015 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: PTRS-41 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien