Sin-Nombre-Virus

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Sin-Nombre-Virus

Sin-Nombre-Virus

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2][1]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Negarnaviricota
Subphylum: Polyploviricotina
Klasse: Ellioviricetes
Ordnung: Bunyavirales
Familie: Hantaviridae
Gattung: Orthohantavirus
Art: Orthohantavirus sinnombreense
Unterart: Sin Nombre virus
Taxonomische Merkmale
Genom: (−)ssRNA segmentiert
Baltimore: Gruppe 5
Symmetrie: helikal
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
Sin Nombre virus
Kurzbezeichnung
SNV
Links
Sin-Nombre-Virus nach der Knospung aus einer Vero-Zelle

Das Sin-Nombre-Virus (SNV, veraltet Four Corners Virus; Spezies Orthohantavirus sinnombreense, früher Sin Nombre orthohantavirus) gehört zur Gattung der Hantaviren (Hantaviridae).

Der Name kommt aus dem Spanischen und bedeutet ‚Virus ohne Namen‘.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um ein umhülltes Virus, dessen natürlicher Wirt die Hirschmaus ist. Über deren getrocknete Exkremente kann das Virus über die Luft in Form eines Aerosols in die menschliche Lunge gelangen.

Genom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Genom besteht aus drei Segmenten einer linearen, einzelsträngigen RNA mit negativer Polarität, die mit den Kapsidproteinen assoziiert und spiralig angeordnet sind.

Pathologie und Epidemiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sin-Nombre-Virus ist unter anderem der Auslöser des Hantavirus-assoziierten kardiopulmonalen Syndroms (HPS/HCPS). Die Sterblichkeit bei dieser Erkrankung liegt zwischen 30 und 40 %.

Erstmals trat nach einem ungewöhnlich feuchten Frühjahr im Jahre 1993 eine regional begrenzte Epidemie im Südwesten der USA (daher der ursprüngliche Name Four Corner virus) auf. Von den 48 meist jungen Erkrankten verstarben 27 (55 %). Zwischen 1993 und 2015 gab es in den USA insgesamt 659 Erkrankungen mit 235 Todesfällen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Hof, Dirk Schlüter: Medizinische Mikrobiologie (= Duale Reihe.). 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Thieme, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-13-242355-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b ICTV: ICTV Taxonomy history: Akabane orthobunyavirus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019