Singener Kurve

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Singener Kurve
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
von Offenburg
nach Singen
von Konstanz
nach Basel Bad Bf

Die Singener Kurve ist eine im Zuge des Ausbaus der Gäubahn geplante Verbindungskurve zur Umfahrung des Bahnhofs Singen (Hohentwiel) für Güter- und ggf. auch Personenzüge.

Die Verbindungskurve soll eingleisig und mit 80 km/h befahrbar ausgeführt werden.[1] Sie ist optionaler Bestandteil einer 320.000 Euro[2] teuren Untersuchung im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, in deren Rahmen mit einem vierstufigen Maßnahmenbündel zwischen Stuttgart und Zürich eine Reisezeitverkürzung von 19 Minuten (gegenüber dem von Fahrplan 2016) erreicht werden soll.[1] Dieses Konzept wurde im Wesentlichen auch dem 2. Gutachterentwurf des Deutschland-Takts zu Grunde gelegt.

Das Gäubahn-Projekt im Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht eine Umfahrung des Bahnhofs Singen vor. Zusammen mit weiteren Ausbaumaßnahmen wird dabei zwischen Stuttgart und der Landesgrenze zur Schweiz im Personenfernverkehr eine Fahrzeitverkürzung von 11 Minuten erreicht.[3] Laut Angaben der Bundesregierung sei die Singener Kurve zwingender Bestandteil für einen wirtschaftlichen Ausbau der Gäubahn. Nur mit der Kurve sei ein wirtschaftlicher Güterverkehr (ohne Fahrtrichtungswechsel) auf der Strecke möglich.[4]

Der Singener Gemeinderat lehnte die Realisierung der Singener Kurve am 21. Februar 2017 einstimmig ab.[5] Laut späteren Angaben des Singener Bürgermeisters Bernd Häusler lehne die Stadt nicht die Kurve für den Güterverkehr ab, sondern nur die Führung des Personenverkehrs darüber.[6]

Der im Mai 2019 vorgelegte 2. Gutachterentwurf der Deutschlandtakt-Konzeption sieht keinen Personenverkehr über die Singener Kurve vor.[7]

Im Frühjahr 2024 waren Grundlagenermittlung und Vorplanung im Gang. Der Baubeginn ist in den 2030er Jahren, die Inbetriebnahme in den 2040er Jahren geplant.[8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hegaubahn (ehemals geplante großräumige Umfahrung von Singen)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gutachten zu Fahrzeitverkürzungen auf dem internationalen Korridor Stuttgart – Zürich. (PDF) Schlussbericht vom 31. August 2016 mit Ergänzungen vom 9. September 2016. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, 9. September 2016, S. I–VII, 35, archiviert vom Original am 15. September 2016; abgerufen am 4. Dezember 2016 (deutsch).
  2. Neigetechnik auf der Gäubahn. (PDF) Antrag der Fraktion der AfD und Stellungnahme des Ministeriums für Verkehr. In: Drucksachen. Landtag von Baden-Württemberg, 24. Oktober 2016, S. 4, abgerufen am 4. Dezember 2016 (Drucksache 16/848).
  3. 2-040-v01 ABS Stuttgart – Singen – Grenze D/CH (Gäubahn). In: bvwp-projekte.de. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, abgerufen am 24. Oktober 2019 (siehe Abbildung unter 1.1).
  4. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Matthias Gastel, Harald Ebner, Stephan Kühn (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/12757 –. Situation und Perspektiven des Bahnverkehrs im westlichen Bodenseeraum. Band 18, Nr. 13081, 7. Juli 2017, ISSN 0722-8333, S. 5 f. BT-Drs. 18/13081
  5. Singen will die Gäubahn-Kurve nicht. In: suedkurier.de. 21. Februar 2017, abgerufen am 23. Februar 2017.
  6. Torsten Lucht: Klimawandel bei der Singener Kurve. In: suedkurier.de. 23. September 2019, abgerufen am 20. Oktober 2019.
  7. Zielfahrplan Deutschland-Takt. (PDF) Zweiter Gutachterentwurf Baden-Württemberg. SMA und Partner AG, 8. Mai 2019, archiviert vom Original am 20. Juni 2019; abgerufen am 12. August 2019.
  8. Von Böblingen bis zur Schweizer Grenze. In: gaeubahn.de. DB InfraGO, abgerufen am 5. Mai 2024.