Sionge

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Sionge
Tal der Sionge bei Vuadens

Tal der Sionge bei Vuadens

Daten
Gewässerkennzahl CH: 271
Lage Voralpen

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Saane → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle im Kessel Creux des Enfers am Nordhang von Les Alpettes bei Semsales
46° 34′ 43″ N, 6° 58′ 3″ O
Quellhöhe ca. 1360 m ü. M.
Mündung unterhalb des Dorfes Vuippens in den Stausee Lac de la GruyèreKoordinaten: 46° 39′ 40″ N, 7° 4′ 48″ O; CH1903: 572551 / 167827
46° 39′ 40″ N, 7° 4′ 48″ O
Mündungshöhe ca. 677 m ü. M.
Höhenunterschied ca. 683 m
Sohlgefälle ca. 42 ‰
Länge 16,4 km[1]
Einzugsgebiet 45 km²

Die Sionge ist ein rund 16,4 Kilometer langer linker Nebenfluss der Saane (französisch Sarine) im Kanton Freiburg in der Schweiz. Sie entwässert einen Abschnitt des voralpinen Raums im Greyerzerland und gehört zum Einzugsbereich des Rheins. Das Einzugsgebiet der Sionge hat eine Fläche von 45 km².

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sionge wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1355 als Sionsy und Syonsi erwähnt. Später erschienen die Bezeichnungen Sionse (1381) und Sionzys (1508). Der Name geht auf das gallische Segonna zurück, das sich aus dem Wort seg(o)- (Kraft) und dem Suffix -onna (Wasserlauf) zusammensetzt.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sionge entspringt im Kessel Creux des Enfers auf ungefähr 1365 m ü. M. am Nordhang des Berges Les Alpettes auf dem Gemeindegebiet von Semsales. Die Quellen liegen unterhalb des national bedeutenden Moorgebiets «Le Niremont».[2] Zunächst fliesst der Bach als Ruisseau des Mosses nach Norden den steilen bewaldeten Hang von Les Alpettes hinunter, nimmt mehrere andere Quellbäche auf und erreicht bereits nach 2,5 km das Molasseplateau am Alpenrand. Die Hauptstrasse 12, die Autobahn A12 und die Schmalspurbahnlinie von Bulle nach Châtel-Saint-Denis überqueren den Bachgraben. Beim Moorgebiet von Pra Bocca und Joux des Ponts wendet sich die Sionge nach Ostnordosten und benutzt eine breite Talmulde, wobei das Gefälle meist zwischen einem und zwei Prozent beträgt. Bei Vaulruz wird auch die Hauptstrasse 156 über den Bach geführt.

Östlich von Vaulruz tritt die Sionge in das Becken von Bulle (Greyerzerland) ein, das im Norden vom Höhenzug des Gibloux begrenzt wird. Hier erhält sie Zufluss von den ebenfalls an den Nordhängen der Alpettes entspringenden Seitenbächen Diron und Russon. Nördlich von Bulle zeichnet die Sionge einen leichten Bogen und fliesst nun nach Nordosten. In diesem Abschnitt führen wiederum zahlreiche Verkehrswege, so auch nochmals die A12, über den Fluss, der heute unterhalb des Dorfes Vuippens in den Stausee Lac de la Gruyère mündet. Durch den Aufstau des Sees wurden etwa 1,5 km des im Unterlauf leicht in die Umgebung eingetieften Tals der Sionge überflutet, so dass hier ein längerer Seitenarm des Sees entstand.

Bei niedrigem Wasserstand mündet auch der auf den Hügeln des Gibloux entspringende Gérignoz in die Sionge, ansonsten fliesst er direkt in den Lac de la Gruyère.

Der Bachlauf der Sionge zeichnet sich nur noch durch wenige in natürlichem oder naturnahem Zustand belassene Abschnitte aus. Im verhältnismässig dicht besiedelten Becken von Bulle und bei Vaulruz wurde das Fliessgewässer kanalisiert und teilweise begradigt. Die Sionge ist durch ein nivopluviales Abflussregime geprägt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sionge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Länge (Memento des Originals vom 19. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hadesdaten.unibe.ch Hydrologischer Atlas der Schweiz
  2. Objektblatt des Moorgebiets «Le Niremont» im Bundesinventar der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung.