Skowrony (Godkowo)

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Skowrony
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Skowrony (Polen)
Skowrony (Polen)
Skowrony
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Elbląg
Gmina: Godkowo
Geographische Lage: 54° 4′ N, 19° 53′ OKoordinaten: 54° 3′ 58″ N, 19° 53′ 25″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NEB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig



Skowrony (deutsch Schmauch) ist ein Dorf in der Landgemeinde Godkowo (Göttchendorf) im Powiat Elbląski (Elbinger Kreis) der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmauch östlich von Preußisch Holland, südöstlich der Stadt Elbing und südwestlich von Wormditt auf einer Landkarte von 1910.

Das Dorf liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa 33 Kilometer östlich von Elbing and 51 Kilometer nordwestlich von Allenstein.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche des alten preußischen Kirchdorfs Schmauch hatte noch um 1727 unter dem Patronat der Herzöge von Preußen gestanden.[1] Bis zum Jahr 1804 waren die Bauern von Schmauch verpflichtet gewesen, auf dem benachbarten Gut Behlenhof Hand- und Spanndienste zu leisten.[2]

Die Gemarkung des Dorfs umfasste um 1858 eine Fläche von 4.220 Morgen, und es standen darauf 81 Wohnhäuser.[3]

Bis 1945 gehörte Schmauch zum Kreis Preußisch Holland im Regierungsbezirk Königsberg der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde das Kreisgebiet von der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Schmauch die Ortsbezeichnung Skowrony ein. Soweit die deutschen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Schmauch vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Anmerkungen
1816 290 [4]
1852 525 [5]
1858 546 darunter 535 Evangelische, sechs Katholiken, vier Mennoniten und ein Jude[3]
1933 494 [6]
1939 490 [6]

Kirchspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dorfbewohner von Schmauch waren nach der Reformation der evangelischen Konfession beigetreten. Von 1578 bis 1690 war das Dorf Thierbach in Schmauch eingepfarrt.[7] Zum Kirchspiel Schmauch gehörten u. a. auch die Dörfer Alt Teschen und Neu Teschen.

Die seit 1945 anwesende polnische Dorfbevölkerung gehört größtenteils der römisch-katholischen Kirche an.

Namentlich bekannte Pfarrer bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bonaventura Fischer, bis 1550[7]
  • Jakob Schütz, 1554[7]
  • Jakob Blumenau, 1578[7]
  • Friedrich Hennig, seit 1596, lebte noch 1626[7]
  • Johann Bleynagel, seit 1631, 1635 außerdem Pfarrer in Thierbach (1646 aber in Rogehnen)[7]
  • Hermann Nebelius, seit 1649, wurde 1659 von den Schweden vertrieben, ging nach Königsberg i. Pr., wo er ein halbes Jahr später verstarb[7]
  • Christoph Alt, 1660–1682[7][8]
  • Joachim Erdmann Hinckelmann, seit 1682, † 1702[7]
  • Friedrich Rechenberg, seit 1702, † 1723[7]
  • George Settegast, seit 1724, † 1731[7]
  • Friedrich Wilhelm Rüdiger, seit 1752[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Daniel Heinrich Arnoldt: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den Lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandenen Predigern. Hartung, Königsberg 1777, S. 389–390.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Max Toeppen: Historisch-comparative Geographie von Preussen. Gotha 1858, S. 279.
  2. Leopold Krug: Geschichte der staatswirthschaftlichen Gesetzgebung im preußischen Staate, von den ältesten Zeiten bis zu dem Ausbruch des Krieges im Jahre 1806. Band 1, Berlin 1808, S. 465.
  3. a b Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 121, Ziffer 169.
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 252, Ziffer 2088
  5. Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 551.
  6. a b Michael Rademacher: Prholland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b c d e f g h i j k l Daniel Heinrich Arnoldt: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den Lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandenen Predigern. Hartung, Königsberg 1777, S. 389–390.
  8. Wolsborn: Das Stammbuch des Pfarrers Christoph Alt. In: Neue Preußische Provinzial-Blätter. Vierte Folge, Band 10, Königsberg i. Pr. 1873, S. 112–123.