Socorrozaunkönig

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Socorrozaunkönig

Socorrozaunkönig (Troglodytes sissonii)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Zaunkönige (Troglodytidae)
Gattung: Troglodytes
Art: Socorrozaunkönig
Wissenschaftlicher Name
Troglodytes sissonii
(Grayson, 1868)

Der Socorrozaunkönig (Troglodytes sissonii) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die auf der Insel Socorro endemisch ist. Der Bestand wird von der IUCN als potenziell gefährdet (Near Threatened) eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Socorrozaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 11,0 bis 12,0 cm. Die Zügel sind gelbbraun, der Augenstreif hell gelbbraun, die Ohrdecken graugelbbraun gesprenkelt. Der Oberkopf ist graubraun mit einigen dunkleren Federn in der Mitte. Die Schultern und der Rücken sind graubraun mit undeutlichen feinen Streifenmustern. Der Bürzel ist eher warm braun gefärbt. Die Außenfahnen der Handschwingen und Armschwingen sind schwärzlich-grau und grauweiß gesteift. Die graubraunen Steuerfedern haben gräulich-schwarze Binden. Das Kinn und die Kehle sind gelbbraunweiß, eine Farbe, die an der Brust noch intensiver und am Bauch weißlich wird. Die Flanken und der Steiß sind gelbbraun. Der Oberschnabel ist dunkelbraun, der Unterschnabel heller und die Beine braun. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere ähneln erwachsenen Vögeln, haben aber auffälligere Schuppen auf der Unterseite.[2]

Verhalten und Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wovon sich der Socorrozaunkönig ernährt, ist nicht erforscht. Sein Futter sucht er bevorzugt in den unteren Straten und am Boden, in dem er Blätter umdreht. Außerdem klettert er an Baumstämmen, ähnlich wie dies Baumläufer tun.[2]

Lautäußerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gesang des Socorrozaunkönigs beginnt meist mit zwei oder mehr ruppigen tschuk-Tönen, die in kurze, kräftige, leicht kratzige Träller gebrochen werden und endet oft mit kräftigen Glucksern oder klaren suit, uit-uit-Tönen. Das Weibchen singt entgegengesetzt zum Männchen und trägt ruppige Geschnatter bei. Der Gesang erinnert an den anderer Zaunkönige mit Ausnahme des Buschzaunkönigs. Schimpfende tschuk, tschuk Laute und schnelle tschir-tschir-Töne gehören zu seinem Repertoire.[2]

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Scheinbar brütet der Socorrozaunkönig am Anfang des Jahres, doch liegen keine gesicherten Daten vor. Familien mit flüggen Jungtieren gab es im April. Ein Nest wurde in einem Astloch eines verfallenden Baums entdeckt. Die Bauweise wurde nicht beschrieben.[2]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Socorrozaunkönig bevorzugt Waldungen und buschige Hügel.[2]

Migration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Socorrozaunkönig gilt als Standvogel.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung des Socorrozaunkönigs erfolgte 1868 durch Andrew Jackson Grayson unter dem wissenschaftlichen Namen Thryothorus sissonii. Das Typusexemplar wurde von Grayson auf der Insel Socorro gesammelt.[3] Bereits 1809 führte Louis Pierre Vieillot die für die Wissenschaft neue Gattung Troglodytes ein.[4][A 1][A 2] Dieser Name leitet sich von »trōglē, trōgō κτρωγλη, τρωγω« für »Höhle, nagen« und »-dutēs, duō -δυτης, δυω« für »tauchend, eintauchen« ab.[5] Der Artname »sissonii« ist dem US-Konsul von Mazatlán Isaac Sisson (1828–1906) gewidmet.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Edward Clive Dickinson, Leslie K. Overstreet, Robert Jack Dowsett, Murray Duncan Bruce: Priority! The Dating of Scientific Names in Ornithology. Aves Press Limited, Northampton 2012, ISBN 978-0-9568611-1-5.
  • Andrew Jackson Grayson: Exploring expedition to Socorro Island from Mazatlán, Mexico. In: The California Farmer and Journal of Useful Sciences. Band 29, Nr. 1, 1868, S. 7.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Donald Eugene Kroodsma, David Brewer: Socorro Wren (Troglodytes sissonii). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
  • Louis Pierre Vieillot: Histoire naturelle des oiseaux de l'Amérique Septentrionale, contenant un grand nombre d'espèces décrites ou figurées pour la première fois. 2 (Lieferung 18). Chez Desray, Paris 1809 (biodiversitylibrary.org – 1807–1809).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Socorrozaunkönig (Troglodytes sissonii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IOC World Bird List Dapple-throats, sugarbirds, fairy-bluebirds, kinglets, hyliotas, wrens, gnatcatchers
  2. a b c d e f Donald Eugene Kroodsma u. a.
  3. a b Andrew Jackson Grayson, S. 7.
  4. Louis Pierre Vieillot, S. 52–56.
  5. James A. Jobling, S. 391.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vieillot kategorisierte den Hauszaunkönig (Troglodytes aedon) und den Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) in die neue Gattung.
  2. Zur Publikationsgeschichte siehe Edward Clive Dickinson u. a. S. 157.