Sondenentwöhnung

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Unter Sondenentwöhnung versteht man die Umstellung von der künstlichen Ernährung per Sonde auf eine orale Ernährung. Der Begriff wird bei Säuglingen und Kleinkindern verwendet. Am häufigsten findet die Sondenentwöhnung daher auf neonatologischen Intensivstationen (NICU) statt. Sie wird in der Regel von Kinderkrankenschwestern in Zusammenarbeit mit den Eltern durchgeführt.

Der Schwerpunkt bei der Begleitung liegt in der Verbesserung der mundmotorischen Fähigkeiten des Kindes und in der Begleitung der Eltern beim Umgang mit ihrem Kind. Ziel ist – aufgrund des positiven kognitiven Outcomes[1] – der Übergang von der Sonde zum Stillen.

Säuglinge oder Kleinkinder, die eine Sondenentwöhnung durchleben, leiden sehr oft unter dem Phänomen der Sondenabhängigkeit bzw. -dependenz. Darunter versteht man die unbeabsichtigte physische und emotionale Abhängigkeit eines Betroffenen von einer ursprünglich als nur vorübergehend geplanten Sondierung bei gleichzeitigem Fehlen einer medizinischen Indikation. Die permanente Ernährung über eine Sonde hat ein Entwicklungsdefizit in der Entwicklung des Kindes zur Folge, weswegen ihre Entfernung oftmals als unabdingbar erscheint.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lenie van den Engel-Hoek: Fütterstörungen: Ein Ratgeber für Ess- und Trinkprobleme bei Kleinkindern. Schulz-Kirchner Verlag 2008, ISBN 9783824805235
  • M. Dunitz-Scheer et al.: Wie kommen wir von der Sonde los?! Diagnostische Überlegungen und therapeutische Ansätze zur interdisziplinären Sondenentwöhnung im Säuglings- und Kleinkindalter. In: Kinderkrankenschwester 19 (2000), S. 448–456.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lucas, A. Morley R. Cole TC (1992). Breast milk and subsequent intelligence quotient in children born preterm, Lancet; 339, pp. 261–264.
  2. Dunitz-Scheer, M., Huber-Zyringer, A., Kaimbacher, P., Beckenbach, H., Kratky, E., Hauer, A. et al.: Sondenentwöhnung. In: Pädiatrie, 4+5, 2010, S. 7–13.