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Sonnenpfade

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Sonnenpfade

Startpunkt der Sonnenpfade an der Sternwarte Sohland
Startpunkt der Sonnenpfade an der Sternwarte Sohland
Daten
Länge 31 kmdep1
Lage Kreis Bautzen
Start-/Zielpunkt Am Kuckuckstein an der Sternwarte „Bruno-H.-Bürgel“ in 02689 Sohland an der Spree, Parkplatz am Schützenhaus
51° 2′ 31,2″ N, 14° 25′ 48″ O
Typ Rundwanderweg
Höhenunterschied 200 mdep1
Höchster Punkt 487 m ü. NN (Kälbersteine)
Niedrigster Punkt 302 m ü. NN (Sohland)
Schwierigkeitsgrad einfach
Jahreszeit Ganzjährig
Aussichtspunkte Prinz-Friedrich-August-Baude mit Aussichtsturm, Kälbersteine mit Aussichtsfelsen, Leuner Steinbruch mit Aussichtsterrasse, Sternwarte Sohland/Spree mit Blick in den Kosmos
Besonderheiten Sternwarte mit archäoastronomischem Funktionsmodell Kuckuckstein und Planetenweg, Sonnenuhrendorf Taubenheim, zwei Freibäder, Heimatmuseum, Forstmuseum, Sonnenuhrenstube, Schlösser in Sohland und Taubenheim

Die Sonnenpfade sind ein Rundwanderweg. Er führt entlang der Gemeinden Sohland an der Spree, Wehrsdorf und Taubenheim/Spree in der sächsischen Oberlausitz. Das Konzept ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden und des Vereins der Sternwarte Sohland/Spree. Es beruht auf den Ergebnissen des archäoastronomischen Forschungsprojektes Götterhand der Fachgruppe Archäoastronomie der Sternwarte Sohland. Das Forschungsprojekt hatte die Suche nach kalenderastronomischen Sonnenfunktionen an Fels- und Steinformationen in der Oberlausitz und angrenzender Regionen zur Aufgabe. Es wurden über vierzig Objekte gefunden, die eine mögliche Funktion besitzen und deshalb als Sonnenheiligtümer der Oberlausitz angesprochen werden. Die Umsetzung des auf den Forschungen beruhenden Tourismuskonzeptes wurde durch Mittel des Freistaats Sachsen und der Europäischen Union gefördert.[1]

Charakter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „Sonnenpfade“ führen weite Strecken durch Wälder entlang von Wiesen und Feldern. Mitunter queren Bäche den Weg. Zwei Mal führt die Route über die Spree. Etappenpunkte sind markante Stein- und Felsgebilde, die kalendarische Sonnenfunktionen besitzen. Im Süden folgt die Route der Deutsch-Tschechischen Grenze. Der größte Teil der Strecke ist auch ohne besondere Kondition leicht zu bewältigen. Einige Etappenpunkte (Sonnenheiligtümer) befinden sich jedoch auf Anhöhen die durchaus größere Anstrengung erfordern. Für die Bewältigung der Gesamtstrecke sollte man einen ganzen Tag einplanen. Die Strecke lässt sich jedoch beliebig kürzen, da sie um die Ortschaften herum verläuft. Gastronomie ist innerhalb der Ortschaften vorhanden. Unmittelbar an der Strecke befinden sich die Prinz-Friedrich-August-Baude, das Gasthaus Jägersruh und die Gastronomie am Sohlander Stausee. Die Einzelobjekte sind häufig mit etwas Kraftanstrengung auch per Fahrrad erreichbar. Die Sonnenpfade als Rundweg sind für das Fahrrad ungeeignet. Informationstafeln sind zweisprachig, Deutsch/Tschechisch.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sternwarte „Bruno-H.-Bürgel“ in Sohland an der Spree liegt im Zentrum des Rundwanderweges. Am Sternwartengelände befindet sich die Nachbildung des Kuckucksteins von Königshain in halber Originalgröße. Ausgestattet mit verschiedenen Informationstafeln. Die Nachbildung dient als Funktionsmodell für die Verdeutlichung der kalenderastronomischen Funktionsweise der „Sonnenheiligtümer der Oberlausitz“ und als Informations- und Startpunkt für Wanderungen auf den „Sonnenpfaden“. Die Große Runde verläuft um die Ortschaften Sohland und Wehrsdorf und streift den Ort Taubenheim. Ein Großteil der Strecke folgt der Grenze zu Tschechien und ist mit dem Grenzwanderweg identisch. Sie verlässt diesen nur um abseits gelegene Objekte zu erreichen. Ein weiterer Teil der Wegstrecke folgt dem Panoramaweg rund um Wehrsdorf bis zur sogenannten Funkenburg. Dort führt der Weg der Großen Runde zur Spree, überquert diese am Stausee und führt hinauf auf den Kälberstein. Von dort geht es abwärts Richtung Taubenheim zum Frühlingsberg und Weiter zum Hornsberg, einem Ostausläufer des Taubenberges neben dem Grenzübergang zu Tschechien. Von da geht es wieder zurück zur Sternwarte, wo abschließend bei günstigem Wetter zu den Öffnungszeiten der gestirnte Nachthimmel durch leistungsstarke Fernrohre beobachtet werden kann. Die Große Runde lässt sich in eine östliche Runde und eine westliche Runde teilen. Wobei die östliche Runde die kleiner ist. Sie kann wiederum mit einem Abstecher ins Sonnenuhrendorf Taubenheim ergänzt werden. Da sich die „Sonnenheiligtümer der Oberlausitz“ über weite Gebiete der Oberlausitz verteilen, lassen sich die Wanderungen zu entfernter gelegenen Objekten ausweiten z. B. nach Neusalza-Spremberg zu „Thors Amboss“, nach Neustadt/Sa. Zu den "Himmelsaugen" und dem „Mondbachtempel“, nach Neukirch/Lausitz zum Valtenberg-Altar, nach Wilthen zur „Götterhand“ auf der Soraer Teufelskanzel, zum Teufelsstein von Pließkowitz mit einem Abstecher zur Sternwarte Bautzen oder zu den „Götterbergen“ Bieleboh (Weißer Gott) und Czorneboh (Schwarzer Gott).

Etappenziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende „Sonnenheiligtümer der Oberlausitz“ sind Etappenziele des Sohlander Rundwanderweges Sonnenpfade:

  • Start- und Zielpunkt Kuckuckstein (Funktionsmodell) an der Sternwarte „Bruno-H.-Bürgel“ in Sohland an der Spree
  • "Thors Hammer II." (unweit der Grenze auf tschechischem Territorium)
  • "Zwergenpyramide" (Sohland Neudorf unweit der Grenze)
  • "Odins Zeigefinger" (Sohland Neudorf unweit der Grenze)
  • "Kalenderstein Hainspach" (unweit der Grenze auf tschechischem Territorium)
  • "Himmelsspitze" (in Hainspach auf tschechischem Territorium)
  • "Sonnenwendhöhle" (in Hainspach auf tschechischem Territorium)
  • "Steinzeitkino" (an der Prinz-Friedrich-August-Baude)
  • "Himmelskuppel" (Wehrsdorf oberhalb des Waldbades)
  • "Mondhöhle" (Wehrsdorf)
  • "Sonnenspalt" (Wehrsdorf oberhalb Leuner Steinbruch)
  • "Thors Hammer I." (Wehrsdorf unterhalb Leuner Steinbruch)
  • Kälberstein (Gipfelfelsen des Berges)
  • "Frühlingsstein" (Sohland Frühlingsberg)
  • "Heidentempel" (Sohland unweit der Grenze)

Sehenswürdigkeiten entlang des Weges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sonnenuhrendorf Taubenheim mit der Sonnenuhrenstube
  • Heimat- und Forstmuseum Sohland
  • Freizeitzentrum am Stausee in Sohland
  • Prinz-Friedrich-August-Baude mit Aussichtsturm
  • Ski-Areal Sohland/Spree mit Sprungschanzenanlagen
  • Denkmalgeschütztes Waldbad in Wehrsdorf
  • Erlebnisbad Taubenheim
  • Die Theaterspielstätte Waldbühne Sohland
  • Leuner Steinbruch (sehenswerter stillgelegter Steinbruch) mit Fernblick
  • Der Höllenberg mit Teufelsthron und Franzosenloch zwischen Wehrsdorf und Steinigtwolmsdorf
  • Der Taubenberg mit Teufelskanzel und stillgelegten Steinbrüchen
  • Die Spree mit dem Spreeradweg
  • Dreiherrenstein in Sohland
  • Schlösser in Sohland und Taubenheim
  • Ehemaliges Nickelbergwerk (teilweise auf tschechischem Territorium)
  • Die Kirchen der drei verbundenen Ortschaften Sohland, Wehrsdorf und Taubenheim

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sternwarte „Bruno-H.-Bürgel“ e. V. (Hrsg.): Sonnenpfade – Jäger des Lichts. Sohland/Spree 2018 (deutsch, tschechisch, Broschüre).
  • Ralf Herold: Die Fährte des Lichts – Projekt Götterhand – Sonnenheiligtümer der Oberlausitz. Books on Demand, Norderstedt 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sächsische Zeitung, Landkreis Bautzen, „Das Geheimnis vom Kuckuckstein“, 21. Juni 2018; Morgenpost, „„Projekt Götterhand“ – Steinzeitsternwarte Kuckuckstein gibt‘s jetzt als Nachbau“, 22. Juni 2018; Mitteilungsblatt Bautzen, „Programm LEADER erfolgreich im Bautzner Oberland“, KW 32 2018