Sophiendukat

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Vorder- und Rückseite eines Sophiendukaten.

Sophiendukat (auch: Kinderdukat, Dreifaltigkeitsdukat, seltener: Sonnendukat) ist der Name einer erstmals zu Weihnachten des Jahres 1616 auf Veranlassung der sächsischen Kurfürstin Sophie geprägten Goldmünze mit einem Gewicht von rund 3,4 Gramm.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Münzen waren den Kindern Sophies gewidmet. Sie trugen auf der Vorderseite unter dem Kurhut das verschlungene Monogramm CS auf den Kurschwertern. Das Monogramm wurde in der älteren numismatischen Literatur gedeutet als "Churfürstin Sophie". Die neuere Forschung sowie die Sächsischen Kunstsammlungen Dresden gehen heute davon aus, dass das Monogramm für das Kurfürstenpaar "Christian & Sophie" steht.[1][2] Die Umschrift der Vorderseite lautet „WOL DEM DER FREVD AN SEIN KINDERN ERLEBT“. Auf der Rückseite befanden sich das Auge Gottes, die Initialen „IHS“ (für Jesus Christus) und eine Taube als Symbole der Dreifaltigkeit. Die Umschrift auf der Rückseite lautete „HILF DV HEILIGE DREYFALTIGKEIT 1616“. Aufgrund dieser Prägungen wurden die Sophiendukaten auch als Kinderdukaten oder Dreifaltigkeitsdukaten bezeichnet.

Die Münze war als Patengeschenk so beliebt, dass sie in der Münzstätte Dresden bis 1873 nachgeprägt wurde. Die Nachprägungen lassen sich vom Original an der verkürzten Umschrift „WOL DEM DER FREVD AN SEIN KIND ERLEBT“ unterschieden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Kahnt, Bernd Knorr: Alte Maße, Münzen und Gewichte: ein Lexikon. Lizenzausgabe des Bibliographischen Instituts, Leipzig. Bibliographisches Institut, Mannheim / Wien / Zürich 1986, ISBN 3-411-02148-9, Sonnendukat, Kinderdukat, Dreifaltigkeitsdukat, S. 291.
  • Tyll Kroha: Sophiendukat, in: Ders., Lexikon der Numismatik, Gütersloh 1977, ISBN 3-570-01588-2, S. 412.
  • Paul Arnold, Harald Küthmann, Dirk Steinhilber, Dieter Faßbender: Sophiendukat, ein Großer Deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute, Regenstauf 2009, ISBN 978-3-86646-049-2, S. 381
  • Hans Friebe, Hans-Peter Zacharias: Die Kurfürstin Sophia von Sachsen und ihre Dukaten. Freiberg 2019: Freiberger Münzfreunde e.V., https://katalog.slub-dresden.de/id/0-1584610867/

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christine Nagel: Schmuck der sächsischen Kurfürsten um 1600. Untersuchung zum Umgang mit Schmuck und dessen Funktion im Rahmen fürstlicher Repräsentation und Kommunikation. dissertation.de - Verl. im Internet, Berlin 2009, ISBN 978-3-86624-470-2.
  2. Sächsische Kunstsammlungen Dresden, Online-Collection: Brustkette mit zehn Handtreuen. Abgerufen am 18. Mai 2020.