Spannungsdeviator

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Als Spannungsdeviator (lateinisch Abweichler) wird der Teil des Spannungstensors (bzw. seiner Matrixdarstellung) bezeichnet, der vom hydrostatischen Anteil abweicht. Damit ist der Spannungsdeviator selbst wieder ein Tensor, der in Matrixform dargestellt werden kann, und der für die Technische Mechanik (oder allgemeiner gefasst für die Kontinuumsmechanik) eine wesentliche Rolle zur Beschreibung eines lokalen Beanspruchungszustands spielt.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mittlere Normalspannung

ist ein Drittel der Spur des Spannungstensors (bzw. der ihm entsprechenden Matrix).

Der Spannungsdeviator folgt somit zu:

.

Der Spannungsdeviator bildet sich also aus dem Spannungstensor abzüglich der mittleren wirkenden Normalspannung.

Der Druck im Körper ist die negative mittlere Normalspannung, , denn positiver Druck wirkt komprimierend während eine positive mittlere Normalspannung expandierend wirkt.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Festigkeitslehre spielt die 2. Invariante des Deviators zur Berechnung der Vergleichsspannung eine entscheidende Rolle, weil man – gerade bei metallischen Werkstoffen – durch Experimente gestützt davon ausgehen kann, dass diese nicht aufgrund eines zu hohen Drucks versagen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietmar Gross, Werner Hauger, Peter Wriggers: Technische Mechanik 4: Hydromechanik, Elemente der Höheren Mechanik, Numerische Methoden. 8. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 2011, ISBN 3-642-16827-2.
  • Albrecht Bertram: Festkörpermechanik. Überarbeitete deutsche Ausgabe, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2017, ISBN 978-3-940961-88-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]