Spillenmacher

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Spule, Wirtel und Flügelarme eines Spinnrades
Weberschiffchen für Handwebstühle
Nebengewerbsgegenstände der Spillenmacher

Spillenmacher ist die Bezeichnung für den historischen Beruf eines Spindelmachers, der hauptsächlich für das Weber- und Spinnereihandwerk Geräte aus Holz fertigte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tätigkeit der Spillenmacher ist mit der heute noch gebräuchlichen Tätigkeit eines Drechslers zu vergleichen, nur mit der Spezialisierung hauptsächlich für das Webergewerbe herzustellen. Dazu gehörten mechanische Webstühle und Spinnräder. Zum Herstellen von Spindeln wurden spezielle Hölzer gebraucht. 1361 wird in einer Würzburger Rechnung über Spindelholz von dem Weiszen ahorns geschrieben. 1768 schrieb der Graf zu Sayn und Wittgenstein, Herr zu Homburg, eine zu besetzende Dorfhandwerkerstelle eines Drechslers und Spillenmachers aus. Dies zeigt noch die Unterscheidung der Spezialisierungen im 18. Jahrhundert. Zusätzliche Produktion von Haushaltsgerätschaften aus Holz ergänzten die Erwerbstätigkeit der Spillenmacher, so fertigten sie nebenher Quirle, Kochlöffel, Fleischklopfer, Feger- und Bürstenhalter, Ochsenziemer, Türdrücker und Bauklötze für Kinder.

Familienname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Familienname ist Spillner als Berufsname im deutschsprachigen Raum bekannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Artikel „spille-macher, m.“ mit Beleg von 1476, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/23, abgerufen am 28. Juni 2023.
  • Strassburger Gassen- und Häuser Namen im Mittelalter. 1466 Spillenmacher und Spindelmacher erwähnt
  • Jacob Grimm erwähnt 1903: 1768 Spillenmacher
  • Spindeldrechsler. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 16: Seeleben–Sprechen – (X, 1. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1905 (woerterbuchnetz.de). – Spindeldreher = Spindelmacher